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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie heiratet man einen Marquis
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den Kopf. »Vielleicht
hat er das Ganze nur arrangiert, weil er nicht wollte, dass Sie gezwungen
wären, gegen die Stimme Ihres Herzens zu heiraten.«
    Elizabeth schwieg.
    »Ich kenne natürlich nicht die ganze
Geschichte«, fuhr Caroline fort. »Ich habe jedoch versucht, die einzelnen
Teile so gut ich konnte zusammenzufügen, und ich bin zu dem Schluss gekommen,
dass Sie sich gezwungen sahen, einen vermögenden Mann zu heiraten, damit Sie
Ihre Familie weiter ernähren
können.«
    Elizabeth nickte traurig. »Wir haben
nichts. Ich bekomme sie kaum satt.«
    »Ich bin sicher, James wollte Ihnen
nur die Freiheit bieten, den Mann heiraten zu können, den Sie wollen. Vielleicht sogar einen einfachen Gutsverwalter.«
    Elizabeth fuhr herum. »Nein, das hat
er nie gewollt«, erwiderte sie mit leiser, bebender Stimme.
    »Wirklich nicht? Als ich mit Ihnen
vor dem Ball sprach, klang es ganz so, als wären die Dinge zwischen Ihnen und
Ihrem Verwalter so gut wie geklärt.«
    Elizabeth nagte an ihrer Unterlippe.
Als James noch der einfache Mr. Siddons gewesen war, hatte er nie ausdrücklich vom Heiraten gesprochen, aber er hatte ihr gelobt, er würde einen Ausweg
für sie beide finden. Damals hatte sie nicht an seiner Aufrichtigkeit
gezweifelt, aber wie sollte sie jetzt noch solchen Worten vertrauen, wenn seine
ganze Existenz eine Lüge gewesen war?
    Caroline räusperte sich. »Ich
glaube, Sie sollten seine Schenkung nicht annehmen.«
    »Dann verstehen Sie, wie ich mich
fühle ...«
    »Ich finde, Sie sollten ihn
heiraten.«
    »Er hat mich zum Narren gemacht,
Caroline.«
    »Das war bestimmt nicht seine
Absicht.«
    »Auf jeden Fall war es das
Ergebnis.«
    »Warum glauben Sie das?« Doch
ehe Elizabeth antworten konnte, fuhr Caroline bereits fort: »Ich halte Sie
nicht für eine Närrin. Ich weiß, auch Blake hält sie nicht für eine Närrin. Und
James ...«
    »Könnten wir bitte aufhören,
über James zu sprechen?«
    »Nun gut. Dann könnten wir
eigentlich zu Ihrem Haus zurückgehen.« Caroline legte sich wieder stützend
die Hand ins Kreuz. »Irgendwie scheine ich in letzter Zeit nicht so viele
Energien zu haben wie sonst. Würden Sie bitte das für mich halten?« Sie
hielt Elizabeth ihr schwarzes Buch hin.
    »Selbstverständlich. Ist das ein
Tagebuch?«
    »Ja und nein. Eigentlich ist es mein
persönliches Wörterbuch. Wenn ich auf ein Wort stoße, das mir gefällt,
schreibe ich es gern auf, zusammen mit sinnähnlichen anderen Wörtern. Und
dann muss ich es in irgendeinem Kontext verwenden,
sonst vergesse ich es wieder.«
    »Interessant«, murmelte
Elizabeth. »Das sollte ich auch einmal ausprobieren.«
    Caroline nickte. »Ich habe letzte
Nacht über Sie geschrieben.«
    »Ach
ja?«
    »Es steht hier auf der letzten
Seite. Auf der letzten beschriebenen Seite, meine ich. Lesen Sie nur. Ich habe
nichts dagegen.«
    Elizabeth blätterte das Buch durch,
bis sie den letzten Eintrag fand.
    un/er/bitt/lich (Adjektiv): erbarmungslos, unnachgiebig.
    Ich
fürchte, James wird sich bei seinem Werben um Miss Hotchkiss als unerbittlich
erweisen.
    »Das
fürchte ich
auch«, murmelte Elizabeth.
    »Nun, ,fürchten' war einfach nur so
dahin gesagt«, verbesserte Caroline hastig. »Natürlich befürchte ich es
nicht. Wenn ich ganz ehrlich sein soll, hätte ich eigentlich schreiben
müssen, dass ich es hoffe.«
    Elizabeth sah ihre neue Freundin
resigniert an. »Vielleicht sollten wir jetzt wirklich zurückgehen.«
    »Einverstanden, aber eins möchte ich
gern noch hinzufügen, wenn ich darf ...«
    »Wenn es
etwas mit James zu tun hat, lieber nicht.«
    »Es hat mit ihm zu tun, aber danach
ist wirklich Schluss, das verspreche ich. Wissen Sie ...« Sie rieb sich
das Kinn und lächelte dann kleinlaut. »Das tue ich immer, wenn ich Zeit
schinden möchte!«
    »Sicherlich wollen Sie mir sagen,
dass James ein wunderbarer Mensch ist, und ...«
    »Nein, das wollte ich ganz und gar
nicht sagen«, fiel Caroline ihr ins Wort. »Er kann absolut unausstehlich
sein, aber vertrauen Sie mir, wenn ich Ihnen sage, dass er als Mensch einer der
besten ist.«
    »So einer,
mit dem man aber nicht leben kann?«
    »So einer, ohne den man nicht leben
kann. Und wenn Sie ihn lieben ...«
    »Das tue
ich nicht.«
    »Doch. Das sehe ich Ihren Augen
an.«
    »Nein.«
    Caroline
machte eine abwehrende Handbewegung. »Doch, Sie haben es nur noch nicht
gemerkt.«
    »Caroline!«
    »Ich wollte eigentlich etwas anderes
sagen. James mag einen wirklich dummen Fehler gemacht haben, als er Ihnen

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