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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie heiratet man einen Marquis
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was noch wichtiger war, als
James sich zu Elizabeth umdrehte, sah er, dass sie über das ganze Gesicht
strahlte. »Guten Tag, wie geht es euch?«
    »Sehr gut, danke«, erwiderte
Lucas höflich. Jane sagte gar nichts, sie konnte nur auf die Hand starren, die
James eben geküsst hatte.
    »Ich habe Mr. Siddons zu Tee und
Plätzchen eingeladen«, verkündete Elizabeth. »Möchtet ihr beiden uns dabei
Gesellschaft leisten?«
    Normalerweise hätte James es
bedauert, nicht mehr mit Elizabeth allein sein zu können. Jetzt fand er es
ausgesprochen herzerwärmend, mit diesen dreien in der Küche zu sitzen, die
so offensichtlich wussten, was es bedeutete, eine Familie zu sein.
    Elizabeth gab jedem ihrer
Geschwister einen Keks. »Was habt ihr beiden denn heute den ganzen Tag gemacht?
Habt ihr die Hausaufgaben erledigt, die ich euch hingelegt hatte?«
    Jane nickte. »Ich habe Lucas beim
Rechnen geholfen.«
    »Hast du nicht!« protestierte
Lucas mit vollem Mund. »Ich kann das ganz allein!«
    »Vielleicht kannst du es«,
erwiderte Jane überlegen. »Aber getan hast du es nicht.«
    »Elizabeth!« klagte Lucas.
»Hast du das gehört?«
    Doch Elizabeth hatte gar nicht auf
die Frage geachtet, mit eindeutigem Widerwillen schien sie irgendetwas zu riechen. »Was, um Himmels willen, stinkt hier so?«
    »Ich war wieder beim Fischen«,
erklärte Lucas.
    »Geh sofort und wasch dich! Mr.
Siddons ist unser Gast, und es ist nicht gerade höflich ...«
    »Das bisschen Fischgeruch stört mich
nicht«, wehrte James ab. »Hast du denn etwas gefangen?«
    »Ich hatte fast einen, der war sooo
groß!« Lucas breitete seine Arme aus, so weit es ging. »Aber er ist mir
entwischt.«
    »Ja, so ist es meistens«,
bestätigte James mitfühlend.
    »Ich habe aber zwei mittelgroße
Fische gefangen. Ich habe sie draußen im Eimer
gelassen.«
    »Sie sind ziemlich eklig«,
schaltete Jane sich ein.
    Lucas fuhr zu ihr herum. »Das sagst
du nicht mehr, wenn du sie heute Abend zu essen
bekommst!«
    »Wenn ich sie heute Abend esse,
haben sie auch keine Augen mehr«, konterte Jane.
    »Weil Lizzie ihnen die Köpfe
abschneidet, du Dummkopf!«
    »Lucas!« Elizabeths Stimme
klang streng. »Ich finde, du solltest jetzt gehen und dich
waschen.«
    »Aber Mr. Siddons ...«
    »Hat das aus Höflichkeit gesagt. Geh
jetzt, und zieh dich auch gleich um, wenn du schon mal
dabei bist.«
    Lucas murrte, gehorchte aber.
    »Er ist manchmal so eine
Nervensäge«, meinte Jane und seufzte resigniert.
    James hustete, um nicht laut
aufzulachen.
    Jane betrachtete das als Zustimmung
und fuhr fort: »Er ist erst acht.«
    »Und wie alt bist du?«
    »Neun«, gab sie Auskunft in
einem Ton, als erklärte dieser Riesenunterschied alles.
    »Jane?« rief Elizabeth vom Herd
her, wo sie gerade das Teewasser aufsetzte. »Kann ich dich
mal eben sprechen?«
    Jane entschuldigte sich höflich und
ging zu ihrer Schwester. James tat so, als sähe er nicht
hin, während Elizabeth sich zu der Kleinen beugte und ihr
etwas ins Ohr flüsterte.
    Jane nickte und verließ die Küche.
    »Worum ging es denn?« Er musste
einfach fragen.
    »Ich fand, sie könnte sich auch
waschen, aber ich wollte sie nicht in Verlegenheit bringen
und sie vor Ihnen darum bitten.«
    Er neigte den Kopf zur Seite.
»Glauben Sie wirklich, das wäre ihr peinlich gewesen?«
    »James, sie ist eine Neunjährige,
die sich für fünfzehn hält. Sie sind ein gut aussehender
Mann. Natürlich hätte sie sich geniert.«
    »Nun, Sie kennen sie besser als
ich.« Er versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie
erfreut er über ihr Kompliment war.
    Elizabeth zeigte auf den Teller mit
dem Gebäck. »Wollen Sie nicht
probieren?«
    Er nahm ein Plätzchen und biss davon
ab. »Köstlich.«
    »Nicht wahr? Ich weiß nicht, wie
Susan das macht. Meine werden nie so gut.« Sie biss ebenfalls von einem
Keks ab.
    James starrte sie an, er konnte den
Blick einfach nicht von ihrem Mund wenden. Ihre Zungenspitze kam zum Vorschein, um einen Krümel aus dem Mundwinkel zu entfernen, und ...
    »Ich bin wieder da!«
    Er seufzte. Einer der seltenen,
unerwarteten erotischen Augenblicke im Leben – beendet durch einen achtjährigen
Jungen.
    Lucas sah ihn grinsend an. »Gehen
Sie gern zum Fischen?«
    »Das ist eine meiner
Lieblingsbeschäftigungen.«
    »Ich würde ja gern jagen, aber
Elizabeth lässt mich nicht.«
    »Deine Schwester ist sehr
vernünftig. Ein Junge in deinem Alter sollte nicht ohne Aufsicht mit einem
Gewehr herumhantieren.«
    Lucas verzog das Gesicht. »Ich

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