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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie heiratet man einen Marquis
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küssen«,
flüsterte er.
    Sie brachte keinen Ton hervor.
    Er legte ihr eine Hand in den
Rücken. »Wenn Sie das nicht wollen, so sagen Sie es mir jetzt, denn sonst
...«
    Sie glaubte nicht, sich bewegt zu
haben, aber ihre Lippen öffneten sich in stummer Zustimmung. Sie meinte, ihn
irgendetwas murmeln zu hören, als er die andere Hand in ihrem seidigen Haar
vergrub. Seine Lippen streiften ihre, einmal, zweimal, dann bewegte er sich
weiter zu ihrem Mundwinkel und zog mit der Zungenspitze die Konturen ihrer
Lippen nach, bis sie nicht mehr anders konnte und vor Wonne aufseufzte. Die
ganze Zeit über liebkoste er sie mit den Händen, streichelte ihren Rücken,
ihren Nacken. Und schließlich streifte er mit dem Mund zu ihrem Ohr, und sie
konnte sein Flüstern nicht nur verstehen, sondern auch spüren.
    »Ich werde dich jetzt enger an mich
ziehen.« Sein Atem fühlte sich heiß an ihrer Haut an.
    Ein letzter Rest von klarem Verstand
verriet Elizabeth, dass er sie mit ungewöhnlichem Respekt behandelte, und es
gelang ihr, kurzfristig ihre Stimme wieder zu finden. »Warum sagen Sie mir das
alles?«
    »Um dir die Gelegenheit zu geben, es
abzulehnen.« Sein verlangender Blick ruhte prüfend auf ihrem Gesicht.
»Aber du wirst es nicht ablehnen.«
    Sie ärgerte sich, dass seine
Zuversicht durchaus berechtigt war, sie ärgerte sich, dass sie ihm nichts
verweigern konnte, solange er sie in seinen
Armen hielt. Aber sie liebte dieses prickelnd sinnliche Gefühl, das sie
durchströmte, dieses Gefühl, zum ersten Mal in ihrem Leben ein Gespür für ihren
eigenen Körper zu bekommen.
    Und als er sie an sich zog, da war
sie glücklich, dass sein Herz ebenso rasend schnell schlug wie ihres.
    Seine Wärme schien sie zu
durchdringen, und sie spürte nichts außer ihm, hörte nichts außer dem Pulsieren
ihres eigenen Bluts – und ein leise dahingesprochenes: »Verdammt.«
    Verdammt?
    Er wich
zurück.
    Elizabeth tat ein paar unsichere
Schritte rückwärts und fiel auf einen Stuhl, der im Weg stand.
    »Hast du
das gehört?« flüsterte er.
    »Was
denn?«
    Stimmen.
»Das!«
    Elizabeth sprang entsetzt auf. »O
nein!« stöhnte sie. »Das ist Susan! Und Lucas und Jane. Sehe ich
vorzeigbar aus?«
    »Hm, fast«, schwindelte er.
»Vielleicht solltest du ...« Er machte ein paar andeutende Handbewegungen
um sein Haar.
    »Mein Haar?« Sie hielt den Atem
an. »Was hast du mit meinem Haar gemacht?«
    »Längst nicht alles, was ich mir
gewünscht hätte«, murmelte er.
    »Ach, du lieber Gott.« Sie
eilte zur Spüle und sah sich nur einmal flüchtig nach ihm um. »Ich sollte ein
Vorbild sein. Vor fünf Jahren habe ich geschworen, immer ein gutes Vorbild zu
sein. Und nun sieh mich an!«
    James fand, dass er den ganzen
Nachmittag über kaum etwas anderes getan hatte, und alles, was ihm das eingebracht hatte, war ein Gefühl der Frustriertheit.
    Die Haustür schlug zu, und Elizabeth
zuckte zusammen. »Ist mein Haar wirklich so durcheinander?« fragte sie
hektisch.
    »Nun ja, es sieht nicht mehr so aus
wie bei unserer Ankunft hier«, meinte er vorsichtig.
    Nervös strich sie sich mit den
Händen durch das Haar. »In so kurzer Zeit schaffe ich es unmöglich, mich wieder
ordentlich herzurichten.«
    Er zog es vor, nicht zu antworten.
Aus Erfahrung wusste er, dass ein kluger Mann sich nie in solche weiblichen
Angelegenheiten einmischen sollte.
    »Da gibt es nur noch einen Ausweg«,
stellte sie fest.
    Interessiert beobachtete James, wie
sie die Hände in die Wasserschüssel tauchte, die auf der Anrichte stand. Es war
dieselbe Schüssel, in der sie den Lappen für sein Auge angefeuchtet hatte.
    Die Kinderstimmen näherten sich.
    Und dann hob Elizabeth, die er bis
vor kurzem noch für einen nüchternen, vernünftigen Menschen gehalten hatte, die
Hände und schüttete Wasser über ihren Kopf, ihr Kleid – und über ihn.

12. KAPITEL
    »Ach, du lieber Himmel, was ist denn hier
passiert?« rief Susan fassungslos.
    »Nur ein kleiner Unfall«,
erwiderte Elizabeth. Ihre Fähigkeit zu lügen schien sich verbessert zu haben,
denn Susan verdrehte ausnahmsweise einmal nicht die Augen und schnaubte
ungläubig. Die Idee mit dem Wasser war zwar nicht ganz korrekt, aber dennoch
genial gewesen. Wenn sie es schon nicht schaffte, ihr Haar besser aussehen zu
lassen, konnte sie es genauso gut schlimmer wirken lassen. Zumindest schöpfte
auf die Art niemand Verdacht, dass James' Hände das Durcheinander verursacht
hatten.
    Lucas sah sich kopfschüttelnd um.
»Hier sieht es aus, als

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