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Julia Saison Band 05

Julia Saison Band 05

Titel: Julia Saison Band 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN R. MYERS CATHY GILLEN THACKER CHRISTINE RIMMER
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in das Kleid schlüpfen musste, so lange wie möglich hinaus. Erst als sie frisiert und frisch geschminkt war, ließ es sich nicht mehr vermeiden – und wie befürchtet, saß das elegante Kleid viel strammer als noch vor einer Woche, wo es für die Fotosession nur locker im Rücken abgesteckt worden war. Jetzt drückte die Korsage auf ihre Brüste und ihre Rippen, und sie musste den Bauch einziehen, damit es sich im Rücken schließen ließ. Aber so lange sie nur flach atmete, würde es schon gehen.
    „Du siehst fantastisch aus“, sagte Emma.
    Janey nickte. „Fehlt nur noch der Schleier.“
    Wieder zupfte die extra bestellte Stylistin an Ashley herum, dann brachte ihr jemand einen Brautstrauß. Von draußen erklang Harfenmusik. Die Hart-Frauen eilten hinaus, nur Lily blieb, um Rock und Schleppe zurechtzuzupfen.
    „Alles okay bei dir?“, fragte sie.
    Abgesehen davon, dass ich keine Luft kriege … Doch Ashley nickte tapfer. Es war ihr einfach zu peinlich zuzugeben, dass sie in dieses Kleid nicht mehr hineinpasste.
    Nun ging auch Lily voraus in den kleinen Festsaal auf demselben Stockwerk, wo die Zeremonie abgehalten wurde. Ashley folgte ihr langsam, den Brautstrauß fest umklammert. Wenn sie den Saal betrat, würden sich alle Augen auf sie richten. Mit jedem Schritt verstärkte sich der Druck auf ihren Brustkorb. Da sie sich bemühte, so flach wie möglich zu atmen, war ihr ein wenig schwindelig.
    Stell dich nicht so an. Du schaffst das. Nur ein paar Minuten, dann ist die Zeremonie vorbei …
    Sie betrat den Saal und sah ganz vorne Cal stehen. Auf keinen Fall würde sie auf dem Weg zu ihm ohnmächtig werden. Weil ihr die Knie zitterten, erlaubte sie sich auf halbem Weg doch einen tiefen Atemzug – und spürte, wie dabei die eine Seite der Korsage aufriss. Entsetzt presste sie die freie Hand auf die Seite, als könne sie damit den reißenden Stoff aufhalten, und beugte sich nach vorn. Durch die instinktive Bewegung wurde die Luft aus ihren Lungen gepresst, und nun wurde ihr wirklich schwarz vor Augen. Wie aus weiter Ferne hörte sie Stimmen, dann gaben ihre Knie nach, und der Brautstrauß fiel ihr aus der Hand.
    Cal nahm das alles wie in Zeitlupe wahr. Er hatte sofort bemerkt, dass etwas nicht stimmte, als Ashley den Raum betrat. Sie war zu blass, machte unsichere Schritte und schwankte.
    Und dann beugte sie sich plötzlich vor, stöhnte und hielt sich die linke Seite. Sein Bruder Mac, der neben ihm stand, murmelte „Oh Gott, nicht noch einmal!“, und Cal rannte los. Er schaffte es gerade noch, Ashley aufzufangen. Er bettete die Ohnmächtige sanft im Mittelgang.
    Carlotta kniete sich daneben und befahl: „Alle verlassen den Raum!“
    Darum kümmerte sich Mac, und in kürzester Zeit war Cal mit Ashley und Carlotta allein.
    Ashleys Augenlider flatterten, sie stöhnte leise.
    „Hast du Schmerzen?“, fragte Carlotta.
    „Was?“, rief Ashley und versuchte sich aufzurichten. „Schmerzen? Oh nein, bitte nicht! Nicht noch einmal.“
    Was meinte sie damit nur? fragte sich Cal. Wieso nicht noch einmal ? Das gleiche hatte auch Mac gesagt.
    „Tut dir was weh?“, wiederholte Carlotta, während sie Ashley abtastete.
    „Nein. Was ist denn passiert?“
    „Das versuchen wir ja gerade herauszufinden“, erklärte Cal sanft.
    „Ich weiß auch nicht genau.“ Ashley schüttelte verwirrt den Kopf. „Mir war schwindelig und dann wurde mir schwarz vor Augen.“
    „Ich glaube, sie ist nur ohnmächtig geworden“, sagte Carlotta zu Cal, nachdem sie mit ihrer Untersuchung fertig war. „Lässt du uns einen Moment allein?“
    Es widerstrebte ihm zwar, seine Frau zurückzulassen, aber bei Carlotta war sie in sicheren Händen. Und er musste unbedingt mit seinem ältesten Bruder sprechen.
    Er fand Mac in der Empfangshalle und zog ihn ins Ankleidezimmer der Männer.
    „Was sollte das heißen, nicht noch einmal?“ , fragte er aufgebracht. „Hast du schon mal gesehen, wie Ashley ohnmächtig wurde?“
    Doch Mac fehlten offenbar die Worte. Schließlich fragte er leise: „Geht es ihr gut?“
    „Ja, sie ist nur ohnmächtig geworden. Wie kommst du darauf, dass es ihr nicht gut geht? Verheimlichst du mir was?“
    Sein sonst so aufrichtiger Bruder wirkte schrecklich schuldbewusst und senkte den Blick. „Darüber solltest du vielleicht mit Ashley sprechen“, murmelte er.
    Genau das hatte er vor. Cal marschierte zurück zum Saal, klopfte an die Tür und trat ein. Ashley saß auf einem der Stühle, trank Orangensaft und hatte wieder

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