Julia Saison Band 05
silbernen Zehenring beim Juwelier abgeholt habe. Cassie hat angerufen, als ich danach gerade wieder ins Büro gekommen bin. Ich war noch ganz atemlos, weil ich zum Telefon rennen musste. Da hat sie gefragt, wo ich war.“
Collin fluchte leise. „Da kann ich nur sagen, das war damals. Und heute geht es um dich.“
Aber Sabrina ließ nicht mit sich reden, was Schmuck anging. Also war er auf sich allein gestellt, was die Suche nach einem Geschenk anging … und mit den Folgen würde sie einfach leben müssen.
Nachdem sie zehn Minuten lang nach einer Parklücke gesucht hatten, mussten sie vom hintersten Ende des Parkplatzes zum Einkaufszentrum laufen. Das Gebäude hörte sich von draußen an, als ob jemand im Inneren tausend Bienenschwärme freigelassen hatte.
„Lieber Himmel. Wie willst du hier irgendetwas finden?“ Insgeheim war er heilfroh, dass er sie bei diesem Unterfangen nicht allein gelassen hatte.
Sabrina hakte sich bei ihm unter. „Komm schon. Da drüben bei der Eislaufarena ist der Puppenladen schon. Gus hat Gena und Addie dazu gebracht, mir zu verraten, welche Puppen sie gerne hätten. Die beiden wünschen sich die blonden Zwillinge mit den Klamotten zum Wechseln.“
Von denen hatte sogar Collin schon gehört.
Dann versuchten sie ihr Glück im nächsten Laden und entdeckten niedliche Jacken aus falschem Pelz in der Kinderabteilung. „Oh Collin, wie wären die für die Fahrt mit dem Pferdeschlitten? Schau mal, da gibt es einen passenden Muff dazu.“
Bevor das Einkaufszentrum seine Pforten schloss, waren sie alle beide schwer beladen. Als sie nach Hause kamen, nahm Gus gerade seine CD aus der Anlage. Er beeilte sich, Sabrina die vollen Einkaufstüten aus der Hand zu nehmen.
„Sieht aus, als ob der Ausflug ein voller Erfolg war.“ Er sah sich um. „Wohin damit?“
„Einfach auf die Küchentheke. Schlafen die Mädchen?“
„Gena hat nach dir gerufen, weil sie ein Glas Wasser wollte. Ich glaube, als sie aufgewacht ist, hatte sie einfach vergessen, dass ihr ausgegangen seid. Ich habe mit ihr gesprochen und dann gewartet, bis sie aus dem Badezimmer gekommen ist, und habe ihr dann noch eine kurze Geschichte vorgelesen. Ich hoffe, das war in deinem Sinne.“
„Absolut. Du weißt ja, sie tut zwar immer so, als wäre sie die Anführerin, aber sie ist auch sehr verletzlich.“ Sabrina zeigte auf das Wohnzimmer. „Hast du die Stereoanlage genossen?“
„Sehr sogar. Und euren herrlichen Baum …“
„Ja, den haben wir gestern geholt – ein Prachtexemplar!“
„Ich muss wirklich sagen, bis jetzt habe ich eine viel schönere Weihnachtszeit als erwartet. Aber ihr seid sicher erschöpft. Und die Kinder sind Frühaufsteher. Ich hole nur schnell meine Sachen.“
Als Gus ins Wohnzimmer ging, griff Collin nach seiner Brieftasche. Sabrina bedeutete ihm mit einer eiligen Geste, dass er sein Geld ja wieder wegstecken sollte, und kramte schnell in einer Tüte. Sobald Gus wieder da war, hielt sie ihm ein flaches, in Geschenkpapier eingewickeltes Päckchen entgegen.
„Ich weiß schon, du hast gesagt, du willst kein Geld für heute Abend. Aber wir möchten dir zeigen, wie dankbar wir dir sind.“
„Weihnachten! Jetzt schon!“
Gus machte das Päckchen schnell auf. Collin war hin- und hergerissen zwischen dem Anblick von Sabrina und dem von Gus. Während Sabrina die gefalteten Hände an die Lippen gehoben hatte, schnappte Gus vor Freude nach Luft, als er ein Hörbuch seines Lieblingsautors in der Hand hielt. „Das ist das Allerneuste. Vielen Dank, meine Liebe.“
Sabrina umarmte ihn und begleitete ihn zur Tür. „Ich wollte wegen Weihnachten noch etwas fragen. Hast du am Weihnachtsabend schon etwas vor?“
„Nur in meiner Kirche den Gottesdienst zu besuchen.“
„Also, wir möchten, dass der Abend für die Mädchen etwas Besonderes ist. Daher haben wir vor, die Leute einzuladen, die ihnen das Leben hier schöner gemacht haben. Einfach nur ein gemütliches Festessen mit Weihnachtsliedern. Wir würden uns freuen, wenn du kommst.“
„Das wäre mir ein Vergnügen.“
7. KAPITEL
„Wie heißt dein Pferd?“
„Toffee.“ Der Kutscher lächelte Addie über die Schulter hinweg zu. „Wegen ihrer schönen, kräftigen Färbung. Du wirst schon sehen, wenn sie angeschirrt ist, läuft sie wie auf dem Laufband. Sie ist ein ganz stolzes Mädchen und sehr sportlich.“
Die Mädchen lauschten wie gebannt. Sabrina schaute zu Collin hinüber, und er zwinkerte ihr zu. Er hatte entschieden, dass sie
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