Julia Saison Band 05
sich auf das kleine Bäuchlein unter dem grünen Kordhemd.
„Du bist doch großartig in Form. Ich habe Collin erzählt, wie gut du eislaufen kannst.“ Sie blieb bei seiner Tasche stehen. „Darf ich mal sehen, woran du gerade arbeitest?“
„Natürlich. Es ist noch nicht sehr groß“, erklärte er, „aber ich glaube, man kann erkennen, was es werden soll.“
Beim Anblick einer Sofadecke in herrlichen, kräftigen Herbstfarben seufzte Sabrina. „Wie wunderschön!“
Gus lächelte und zuckte die Schultern. „Freut mich, wenn sie dir gefällt. Du hast ein Auge für Farben. Manchmal merke ich mir, was du anhast und versuche, das entsprechende Garn zu finden. Erkennst du diese Farben? Die beruhen auf dem Outfit, das du kurz vor Thanksgiving getragen hast. Der Chiffonschal hatte so ungewöhnliche Muster. Das versuche ich nachzuahmen.“
Sie wurde rot und schüttelte den Kopf. „Jetzt fühle ich mich aber geschmeichelt.“
„Wir müssen jetzt los“, drängte Collin.
„Viel Spaß ihr zwei!“, rief Gus ihnen nach.
Als Collin die schwere Wohnungstür hinter sich geschlossen hatte, nahm er Sabrinas Hand. „Er merkt sich, was du anhast? Malt er auch Bilder von dir?“, knurrte er.
„Ich habe dir doch gesagt, er ist ein Universalgenie“, erwiderte sie, streichelte ihren neuen Schal und spielte mit den Fransen.
„Der will sich an dich ranmachen.“
„Ich glaube, er sieht in mir die Tochter, die er nie hatte. Und wenn du dich weiter wie ein Kleinkind aufführst, kannst du diese Einkaufsliste alleine abarbeiten“, sagte sie, als sie den Aufzug erreichten und schlug mit einer Karteikarte gegen seinen Arm, die von oben bis unten in winziger Schrift beschrieben war.
Sobald sie im Aufzug waren, packte Collin sie am Revers, zog sie an sich und auf die Zehenspitzen, um sie zu küssen. „Damit du weißt, was ich von dieser Drohung halte.“
Als Collin losfuhr, warf Sabrina noch mal einen Blick auf ihre Liste. „Cassie hat gesagt, dass ein großes Geschenk und vielleicht zwei oder drei kleine Gaben mehr als genug sind. Wo ist denn der nächste Spielwarenladen?“
„Keine Ahnung. Hat denn nicht sogar jeder Supermarkt inzwischen eine Spielzeugabteilung?“
„Nein. Also, lass mal sehen … Ich würde mir gerne mal die DVDs anschauen, um zu sehen, was es für die Altersgruppe der Zwillinge gibt. Aber ich glaube, die Fahrtrichtung stimmt schon. Da vorne ist ein Einkaufszentrum, da gibt es auf jeden Fall einen Puppenladen.“
„Solange du nicht nach einem Welpen oder einem Kätzchen verlangst, bin ich einverstanden mit allem, was du aussuchst. Ich persönlich denke ja, wir sollten die Spielzeuggeschäfte links liegen lassen und gleich zum Juwelier gehen. Die Zeit vergeht wie im Flug. Wenn sie erst mal auf dem College sind, freuen sie sich über einen schönen Vorrat an Gold und Edelsteinen.“
Sabrina zog eine Grimasse. „Danke, dass du das erwähnst. Was soll denn das, Gena dabei zu ermutigen, sich Ohrlöcher zu wünschen?“
„Ich habe ihr doch einfach nur zugehört.“
„Sie ist drei. Sie hat noch genug Zeit dafür. Wenn sie alt genug ist zu verstehen, dass es wehtut, ganz egal was alle sagen. Und dass es hygienische Probleme gibt, auch wenn vierzehnkarätiges Gold zum Einsatz kommt. Wir können uns nach Spielzeugschmuck umsehen. Aber damit hat es sich. Außerdem“, fuhr Sabrina fort, „im Augenblick wünschen die Kinder sich Sachen zum Anfassen und Schmusen. Mindestens ein Stofftier für jede.“
Collin stöhnte. „Und was willst du zu Weihnachten?“
„Das ist einfach – ich wünsche mir nur, dass Cassie und alle unsere Leute sicher nach Hause kommen … Und vielleicht einen guten Job für mich.“
Kopfschüttelnd nahm Collin ihre Hand und drückte sie sanft. „Du bist süß. Ich habe gemeint, was ich dir schenken darf.“
„Du hast mir doch schon so viele schöne Erinnerungen geschenkt. Und du weigerst dich, mich das Geld zurückzahlen zu lassen, das ich dir schulde.“
„Das ist doch bloß Kleinkram. Wie wäre es mit einem Paar Diamantohrstecker?“
Zu seiner Überraschung erschauderte sie. „Nein danke.“
„Was ist los? Oh, und sag jetzt nicht ‚nichts‘. Wir haben eine Abmachung, weißt du noch?“
Sie holte tief Luft. „Das machst du immer, wenn eine Affäre vorbei ist. Das ist so typisch für dich, dass sogar Cassie davon weiß. Ich kann keinen Schmuck von dir annehmen.“
„Wann hast du mit Cassie denn darüber geredet?“
„Das erste Mal? Als ich für dich diesen
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