Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Saison Band 05

Julia Saison Band 05

Titel: Julia Saison Band 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN R. MYERS CATHY GILLEN THACKER CHRISTINE RIMMER
Vom Netzwerk:
wenn DeDe im Bett war, unterhielten sie sich manchmal kurz.
    Bei diesen abendlichen Gesprächen blieb Kelly kurz angebunden. Vor allem, weil sie sich ihm nicht zu sehr … öffnen wollte. Er hatte ja mehr als deutlich gemacht, dass ihr gemeinsames Kind die einzige Verbindung zwischen ihnen war. Das war ihr nur recht, sagte sie sich.
    Wirklich.
    Aber wie kam es, dass sie nicht aufhören konnte, sich in wilden Fantasien zu verlieren? In denen er nackt war und die Arme um sie legte, während sie sich langsam und genüsslich beim Liebesspiel in ihrem Bett auf und ab bewegten? Oder in seinem. Oder auf dem Sofa, dem Küchentisch, dem Sessel im Wohnzimmer …
    Komischerweise – und das machte ihr wirklich Sorgen – hatte sie ihn hin und wieder dabei ertappt, wie er sie auf eine Art und Weise ansah, dass sie sich fragte, ob er etwa auch solche Fantasien hatte …
    Am Samstag hatte DeDe wieder eine Übernachtungsparty – diesmal anlässlich eines Geburtstags. Mitch fuhr sie um fünf Uhr nachmittags hin, den Rucksack vollgepackt mit Schlafanzug, Zahnbürste und Zahnpasta und so weiter und ein bunt verpacktes Geschenk im Arm.
    Kelly hatte ihr zum Abschied einen Kuss gegeben, dann war sie wieder in ihr Arbeitszimmer gegangen, um ein paar Rechnungen zu bezahlen.
    Es dauerte gar nicht lange, bis Mitch wieder da war. Sie hörte, wie er hereinkam und an ihrem Arbeitszimmer vorbei ins Gästezimmer ging.
    Als sie mit den Rechnungen fertig war, lehnte sie sich im Schreibtischstuhl zurück und dachte über den kommenden Abend nach.
    Nachmittags hatte sie auf dem Markt ein paar Kalbsschnitzel gekauft, weil sie gedacht hatte, sie könnte Piccata machen und dazu die Flasche Sauvignon Blanc öffnen, die sie vor Wochen in den Kühlschrank gestellt hatte.
    Wenn Mitch mitessen wollte, warum nicht?
    „Was machst du denn da?“
    Sie warf einen Blick über die Schulter. Gekleidet in Khakihosen, Mokassins und einen weichen Pullover stand er da. Bei seinem Anblick überlief sie wie immer ein Schauer. Sie versuchte, es zu ignorieren.
    „Piccata“, sagte sie. „Ich bin gerade dabei, die Kalbsschnitzel zu klopfen. Bleibst du heute Abend hier?“
    „Ja. Ich hatte gerade darüber nachgedacht, ob ich was beim Chinesen bestellen soll oder lieber Spare Ribs. Aber jetzt wo du Kalbsschnitzel erwähnst … die mag ich wirklich gerne.“
    „Wenn das so ist, solltest du mir vielleicht beim Abendessen Gesellschaft leisten.“
    „Gerne. Wie kann ich helfen?“
    Sie deutete mit dem Kopf auf die Weinflasche am anderen Ende der Arbeitsfläche. „Die kannst du aufmachen. Und den Tisch decken …“
    Zehn Minuten später stießen sie mit dem Wein an. „Auf die Köchin.“
    Sie nahm einen Schluck. „Hmm. Ziemlich gut.“
    Das Essen bestand aus einem Gang: Salat, Pasta, die Kalbsschnitzel in einer würzigen Zitronensauce und Brot. Mitch meinte, ihm schmecke alles fantastisch.
    Vermutlich war es ganz normal, dass sie jetzt anfingen, über die Vergangenheit zu sprechen.
    „Ich erinnere mich, dass du schon immer eine gute Köchin warst.“ Er schnitt sich ein Stück Fleisch ab, tunkte es in die Sauce und aß es langsam. „Du hast für uns das Thanksgivingessen gekocht, weißt du noch? Ich war so beeindruckt. Es war wirklich gut.“
    „Deine Mom war wirklich goldig.“
    „Sie war einfach nur dankbar. Nachdem mein Dad uns verlassen hatte, war sie Festtagsmenüs einfach nicht mehr gewachsen.“
    Kelly lachte. „Wir waren schon so eine Truppe, was? Deine Mom, immer so traurig und geistesabwesend. Meine Mom, so ziemlich übergeschnappt …“
    „Und dann du und ich. Jung und verliebt und arm wie die Kirchenmäuse.“ Er warf ihr über sein Weinglas hinweg einen Blick zu. „Wir hatten Spaß miteinander.“
    „Oh ja, das hatten wir …“
    Sie sahen sich viel zu lange in die Augen. Aber irgendwie schaffte Kelly es nicht, den Blick abzuwenden.
    „Mein Schulball …“
    „Himmel. Wie könnte ich den vergessen?“ Der Schulball war ihre erste richtige Verabredung. Michael war ihr auf den Gängen aufgefallen. Damals hatte er langes Haar und war immer schwarz gekleidet. Und er genoss den Ruf, nichts als Ärger zu machen.
    Das hatte ihn in ihren Augen nur noch attraktiver gemacht. Sogar zum Ball hatte er schwarz getragen: einen schwarzen Anzug mit schwarzem Anzughemd und schwarzer Krawatte. Sie fand ihn geheimnisvoll und sexy.
    „Ich habe mich immer gefragt, wo du diesen Anzug herhattest.“
    Einen Augenblick zögerte er, dann zuckte er die Achseln. „Damals

Weitere Kostenlose Bücher