Julia Saison Band 05
Kleinen.“
„Und woher wusstest du, dass sie Fast Food mögen?“
Lächelnd strich Cal ihr über die Wange. „Das weiß doch jeder.“
„Außer mir“, seufzte Ashley. War das ein schlechtes Zeichen? Würde sie eine schreckliche Mutter sein?
Als Cal sah, wie unglücklich sie wirkte, setzte er neu an. „Ich habe als Kind oft auf meine Geschwister aufgepasst. Und seit Janey wieder hier wohnt, auch auf meinen Neffen Christopher. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund mögen fast alle Kinder, die ich kenne, Fast Food. Deshalb dachte ich, diese hier sind wohl keine Ausnahme.“
„Und wieso bin ich da nicht draufgekommen?“
War die Medizin ihr einziges Talent? Nun hatte sie schon fast ihre Ehe gegen die Wand gefahren – wie würde es dann erst sein, wenn sie Kinder hatte?
„Weil du meist nur mit Säuglingen zu tun hast!?“, schlug er vor. „Aber du hast wohl auch als Teenager nie als Babysitter gearbeitet, um dir was dazuzuverdienen?“
„Nein, das wollten meine Eltern nicht. Sie meinten, ich sollte meine Zeit besser zum Lernen nutzen. Und da ich Einzelkind bin …“
Die Aussicht, bald selbst ein Kind zu haben, kam ihr auf einmal beängstigend vor. Sie wusste so wenig über Kindererziehung!
Nervös stand sie auf.
„Wo willst du denn hin?“, fragte Cal überrascht.
„Die Küche aufräumen.“
„Das haben wir doch schon erledigt.“
Trotzdem wischte sie den Tisch und die Arbeitsplatte noch einmal ab. Cal trat hinter Ashley und legte ihr die Hände auf die Schultern.
„Alles okay bei dir?“, fragte er.
Nein, überhaupt nicht. Ich bin schwanger und habe eine Riesenangst, dass ich es nicht hinkriege. Sie hätte es am liebsten laut gesagt. Doch genau in dem Moment kamen Carlotta und Mateo nach Hause.
„Was für eine himmlische Ruhe!“, begrüßte Carlotta sie lächelnd. „Die Kinder sind wohl schon im Bett?“
„Sie haben gegessen, gebadet und schlafen jetzt“, verkündete Cal. So froh er war, die Eltern der Rasselbande zu sehen – dennoch hätte er sich gewünscht, sie wären ein paar Minuten später gekommen. Ashley war so kurz davor gewesen, ihm etwas Wichtiges zu sagen, das hatte er deutlich gespürt. Vielleicht hätte es erklärt, warum sie beim Thema Kinder so nervös wurde.
Vor ihrer Heirat hatte sie immer davon geschwärmt, einmal eine große Familie zu haben. Nach ihrem ersten Sommer als Ehepaar war dieses Thema allerdings in der Versenkung verschwunden. Und er hatte keine Ahnung, warum eigentlich.
„Wir sind euch so dankbar!“, sagte Carlotta, als sie ihren Mantel aufhängte.
„Bis gestern Abend wussten wir gar nicht, wie sehr wir von Beatrice abhängig sind“, ergänzte Mateo.
„Wie lange wird sie weg sein?“, fragte Cal.
„Drei Wochen. Und deshalb habe ich mich gefragt …“ Carlotta holte tief Luft und schaute Ashley an. „… ich weiß, dass du dich eigentlich ausruhen willst, bevor du dich ernsthaft auf Jobsuche machst, aber könntest du dir eventuell vorstellen, mir weiterhin zu helfen?“
Cal spürte deutlich, wie Ashley sich versteifte, weil sie eigentlich ablehnen wollte. Ihm ging es ebenso. Wenn Ashley ihre ganze Zeit mit den Kindern in Carlottas Haus verbrachte, wäre das für ihre Ehe nicht gerade förderlich. Sie hatten noch so viel Beziehungsarbeit vor sich und sowieso schon so wenig Zeit füreinander.
„Du meinst mit den Kindern?“
Bewundernswert, wie wenig ihre Stimme über ihre wahren Gefühle verrät!
„Nein, dafür haben wir zum Glück jemanden gefunden“, erwiderte Carlotta lächelnd. „Eine Freundin kann Lorenzo tagsüber nehmen und eine andere nach dem Kindergarten auf Lizbetta aufpassen. Aber ich müsste spätestens gegen vier zu Hause sein, um Essen zu machen und die Kinder ins Bett zu bringen. Und ich kann meine Praxis nicht einfach drei Wochen lang um halb drei schließen.“
„Dann soll ich dich in der Praxis vertreten?“ Sofort entspannte sich Ashley wieder und lächelte erfreut.
„Es wäre super, wenn du die Nachmittagssprechstunde übernehmen könntest und einmal die Woche die Nachtbereitschaft. Die anderen Nächte kann ich auf Kollegen verteilen oder selbst übernehmen, wenn Mateo hier ist. Es wäre mir eine so große Hilfe …“
„… und ich würde sehen, wie es sich in einer Privatpraxis in Holly Springs so arbeitet“, fügte Ashley hinzu.
„Dann sagst du Ja?“, fragte Carlotta hoffnungsvoll.
Ashley nickte lächelnd. „Und nur zu gern!“
Als sie wieder zu Hause waren, rief mehrmals das Krankenhaus an, und
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