Julia Saison Band 05
sich sowieso schon zu viele Sorgen um sie. Als sie gestern nach ihrem Albtraum zusammen in der Küche heiße Milch tranken, hatte er vorgeschlagen, den Mustang wieder zu verkaufen, um einen sichereren Wagen für sie anzuschaffen. So sehr sie an dem romantischen Erinnerungsstück hing, sie war sofort einverstanden gewesen.
„Außerdem …“ Tränen stiegen ihr in die Augen, und sie ärgerte sich darüber. Sie musste einfach lernen, direkter mit Cal zu reden. Im Bett hatte sie keinerlei Probleme, ihm zu zeigen, was sie brauchte – oder seine Bedürfnisse zu erfüllen. Um sich von dem schrecklichen Albtraum abzulenken und sich Cals Nähe zu versichern, hatte sie ihn gestern Nacht nach allen Regeln der Kunst verführt, und zwar in der geräumigen Dusche des neuen Badezimmers – bei Kerzenlicht. Dass sie sich standhaft weigerte, ihren Bademantel dabei auszuziehen, hatte die erotische Spannung noch erhöht. Und als sie Cal endlich in sich spürte, hatte sie sich geschworen, niemals wieder ihre Karriere wichtiger zu nehmen als ihn oder das Baby. Aber gewagt hatte sie es trotzdem nicht, ihm von ihrer Schwangerschaft – oder der davor – zu erzählen.
„Er weiß immer noch nicht, dass du schon einmal schwanger warst!?“, riet Carlotta treffsicher.
Unglücklich schüttelte Ashley den Kopf.
„Ach je, du Arme. Und ich dachte schon, ich wäre die Einzige, die ihr Leben gerade nicht im Griff hat.“
Ashley wischte sich mit dem Handrücken die Tränen ab. „Lass uns über dich reden. Wie kommt ihr beide ohne Beatrice klar?“
Jetzt wirkte Carlotta ähnlich bedrückt wie eben noch Ashley. „Na ja, das Gute ist wohl, dass die Kinder mich langsam als ihre Mutter akzeptieren.“
Überrascht hob Ashley die Brauen. „Das warst du doch immer!?“
„Das dachte ich, aber eigentlich war Beatrice die Mutter. Ich war viel zu selten zu Hause, das ist mir erst jetzt klar geworden. Ich habe die Kinder nicht gebadet, ihnen nichts zu essen gekocht, ihnen keine Gutenachtgeschichten vorgelesen. Das hat alles Beatrice gemacht! Erst jetzt wird Mateo und mir klar, was wir alles verpasst haben.“
„Heißt das, man kann nicht gleichzeitig als Ärztin arbeiten und Mutter sein?“, fragte Ashley beunruhigt.
„Nein, das wollte ich damit nicht sagen. Aber ich war als Mutter wohl nicht präsent genug. Beatrice ist ein Glücksfall, und wir freuen uns alle darauf, wenn sie in einer Woche zurückkommt. Aber mir ist klar geworden, dass ich nicht genug Zeit habe, um mich um drei Kinder, einen Mann und eine gut gehende Praxis mit derselben Aufmerksamkeit zu kümmern. Ich muss das irgendwie anders organisieren – ich weiß nur noch nicht, wie.“
Jetzt ist es offensichtlich, dachte Ashley, als sie sich einige Tage später im Spiegel betrachtete. Vor zwei Wochen war die neue Hose noch bequem gewesen, jetzt bekam sie kaum noch den Reißverschluss zu. Und dabei waren es noch zehn Tage, bis sie Cal endlich von ihrer Schwangerschaft erzählen konnte!
„Ich brauche dringend eine neue Hose, die nicht nach Umstandskleidung aussieht“, murmelte sie.
„Was machst du da? Und warum führst du Selbstgespräche?“
Plötzlich stand Cal in der Tür, frisch rasiert und geduscht. Im offenen Hemd sah sein trainierter Körper noch unwiderstehlicher aus.
„Ach, nichts Besonderes.“ Schnell zog sie den roten Rollkragenpullover über die rundlichen Hüften.
Cal kam näher und hob die Augenbrauen. „Machst du dir schon wieder Sorgen wegen deiner Figur?“ Er kam näher und schlang die Arme um sie. „Entspann dich einfach, okay? Ich möchte dich endlich wieder mal nackt sehen.“
Auch Ashley wünschte sich nichts sehnlicher, als wieder so wie früher mit ihm zusammen zu sein – ohne Hemmungen und Einschränkungen. Sie liebte es ja auch, seinen Körper zu betrachten und lustvoll zu erkunden. Bald wird es keine Geheimnisse mehr zwischen uns geben, dachte sie. Sie drehte sich in seinen Armen zu ihm um und blickte zu ihm auf.
„Aber erst muss ich wieder in Form kommen“, flüsterte sie, während er ihr Gesicht mit Küssen bedeckte. Sie spürte die Hitze zwischen seinen Beinen und hatte Mühe, ihre eigene Erregung zu verbergen. So war es immer, wenn sie sich nahe kamen … Schnell begann sie, sein Hemd zuzuknöpfen.
„Aber unsere neuen Fitnessgeräte hast du noch gar nicht ausprobiert, oder?“
Zärtlich strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Du hast eben eine sehr faule Frau.“ Ashley entwand sich seiner Umarmung. Sie wollte einfach
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