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Julia Saison Band 11

Julia Saison Band 11

Titel: Julia Saison Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen r. Myers Cindy Kirk Marie Ferrarella
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wollte. Aber hier geschah etwas, das definitiv nichts mit dem Versuch, tanzen zu lernen, zu tun hatte. Und wofür in seinem Leben kein Platz war. Durch seine Hände auf ihren Hüften spürte er deren verführerischen Schwung, der sich wie Druckwellen durch seinen ganzen Körper fortsetzte.
    Für den Bruchteil einer Sekunde geriet der Gedanke an Brittanys Eroberung in den Hintergrund, bis er fast unsichtbar war. Im Vordergrund stand diese neue, beunruhigende Art, wie er auf seine Marketingassistentin reagierte, die beste Freundin seiner Schwester – auf eine Frau, die er fast sein ganzes Leben lang kannte.
    Das war nicht in Ordnung. Und dennoch seltsam reizvoll. Eigentlich hätte er seine Hände wegnehmen, irgendetwas wie „jetzt habe ich es“ murmeln und sich auf sicheres Terrain begeben müssen. Doch er ließ seine Hände, wo sie waren, und ließ zu, dass sie … nur für einen Augenblick … die unerwartete Reise fortsetzten, auf die sie sich begeben hatten.
    Wie kann er nur meinen hämmernden Herzschlag überhören, fragte sich Katie. Das Geräusch war geradezu ohrenbetäubend laut. Hinzu kam das Gefühl seiner Handflächen auf ihren einladend schwingenden Hüften. Es hatte eine unglaublich elektrisierende Wirkung auf Katie. Jede Faser ihres Körpers reagierte darauf. Trotz der hämmernden Musik schien die Zeit plötzlich stillzustehen.
    Katie stand bewegungslos, während Blake nur wenige Zentimeter von ihr entfernt war. Sie spürte seinen warmen Atem auf ihrem Hals und ihrem Gesicht. Sein Mund war ganz nah, als er den Kopf zu ihr hinunterbeugte. Wollte er etwas sagen? Hatte er überhaupt bemerkt, dass der Abstand zwischen ihnen praktisch gegen null ging? Es fiel ihr auf jeden Fall unsäglich schwer, ihm so nah zu sein und nichts zu tun.
    Ihr Herz hämmerte so wild gegen ihre Rippen, dass sie fast keine Luft mehr bekam. Sie wollte nichts anderes als ihn küssen – einfach ihre Lippen auf seine legen und ihn schmecken.
    Nur einmal.
    Doch das war unmöglich. Der erste Schritt musste von ihm kommen, alles andere wäre zu beschämend.
    Warum küsst du mich nicht endlich? Spürst du denn nicht, wie es zwischen uns knistert?
    Sie versuchte sich wieder unter Kontrolle zu bekommen. Du schaffst das, Katie. Wenn du ihm bewusstlos vor die Füße fällst, dann … das weißt du. Also reiß dich zusammen!
    Plötzlich bemerkte sie, dass sie Blakes Schultern umklammert hielt, als ginge es um ihr Leben. Als er den Kopf zurückwarf, um ihr in die Augen zu sehen, bemerkte sie, dass auch er wusste, dass etwas nicht stimmte.
    Oder dass sich zumindest etwas verändert hatte.
    Er hatte nicht nachgedacht.
    Obwohl er sein Leben nach dem Grundsatz ausgerichtet hatte: Lieber einmal zu viel nachdenken als einmal zu wenig.
    Doch diesmal hatte er es vergessen. Er hatte alle Vorsicht beiseitegelassen und seine Grundsätze sprichwörtlich in den Wind geschlagen und sich ganz auf sein Bauchgefühl verlassen.
    Die Situation zwischen Katie und ihm hatte sich von einer Sekunde auf die andere verändert, während bei verführerisch sinnlicher Musik im Hintergrund plötzlich die Luft zwischen ihnen zu knistern begann. Ohne weiter nachzudenken hatte er sich zu ihr hinabgebeugt und sie geküsst.
    Er hatte Katie geküsst und nicht Brittanys Vertretung, als die er sie den ganzen Nachmittag betrachtet hatte, während sie tanzten – oder besser gesagt, während sie tanzte. Blake selbst hatte eigentlich nur schlurfend die Füße bewegt und dabei versucht, sich so wenig wie möglich zu blamieren. Und die ganze Zeit über hatte er in Katie nur einen Ersatz für die Frau gesehen, die er eigentlich im Arm halten wollte. Die Frau, die er in Wirklichkeit erobern wollte.
    Brittany.
    Doch er küsste Katie nicht stellvertretend für Brittany, sondern weil er sich voller Neugier und einer Sehnsucht zu ihr hingezogen fühlte, die ganz plötzlich in ihm erwacht waren.
    Und das Schlimmste war, dass durch den Kuss weder seine Sehnsucht befriedigt noch seine Neugier gestillt war. Stattdessen erwachte in ihm ein unstillbares Verlangen, das er aus vielerlei Gründen nicht empfinden durfte.
    Sofort aufhören, befahl sich Blake. Er musste sich auf der Stelle von Katie lösen und sich dem widmen, worum es eigentlich ging – die Frau seiner Träume zurückzugewinnen.
    Aber da er nun schon einmal dabei war, Katie zu küssen, erlaubte er sich diesen kleinen Fehltritt noch ein paar Sekunden länger.
    Was bedeuteten schon ein paar Sekunden im Rahmen seines Masterplans?

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