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Julia Saison Band 11

Julia Saison Band 11

Titel: Julia Saison Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen r. Myers Cindy Kirk Marie Ferrarella
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als sie dann sprach.
    „Du bist dir selbst treu geblieben und warst trotzdem höflich. Ich kann dir keinen Vorwurf machen.“
    „Und wenn er nie wieder ins Café kommt?“, fragte Merritt, als späte Einsicht ihre Sorgen noch verstärkte. „Wenn er uns auch noch andere Gäste vergrault?“
    Doch am nächsten Tag war die komplette Tischrunde, einschließlich Sanford, wieder da, und Merritt gegenüber zeigte er sich freundlich und aufmerksam. Das passte Nikki nicht.
    „Willst du mir meinen Kunden klauen?“, fragte sie in der Küche.
    „Sei nicht albern“, antwortete Merritt.
    „Lass das lieber, sonst klaue ich dir auch einen.“
    Am folgenden Montag befand sich Merritt nach der Vormittagsschicht wie gewohnt auf dem Heimweg, als sie aus Richtung Stadt einen Pick-up kommen hörte. Ihr Mut sank. Nein , dachte sie und wich auf den Seitenstreifen aus, um dem Fahrzeug Platz zu machen. Sanford Paxton war an diesem Morgen zwar nicht im Café gewesen. Dennoch, sie kannte sonst niemanden, der ihretwegen angehalten hätte.
    Als das Fahrzeug neben ihr stoppte, riskierte sie einen Blick und blieb wie vom Donner gerührt stehen.
    Cain!
    Der Pick-up war mit einer brandneuen Frontscheibe ausgestattet, auf der Ladefläche lag Bauholz. Aber das Verblüffendste war, dass Cain sich während seiner Abwesenheit die Haare hatte schneiden lassen. Die wilde, windzerzauste Mähne war verschwunden; sein glänzendes schwarzes Haar war jetzt … nein, nicht militärisch raspelkurz, aber doch für seine Begriffe konservativ geschnitten. Wie ein Anwalt oder Banker würde er nie aussehen, dennoch war sie fasziniert von der Veränderung, die die Frisur bewirkte. Das neue, schwarz-weiß-karierte Flanellhemd verriet ihr außerdem, dass er auch seine Garderobe aufgestockt hatte.
    Er lehnte sich über den Sitz und stieß die Beifahrertür auf. „Willst du mitfahren?“, fragte er, als hätten sie sich erst vor ein paar Stunden das letzte Mal gesehen.
    Beschwingt von einem nie erlebten Glücksgefühl wollte sie die Situation noch ein wenig länger auskosten. „Es ist nicht mehr weit, und der Tag ist so schön. Außerdem will ich nicht schuld sein, wenn du irgendeinen Termin verpasst“, sagte sie mit einem Blick auf das Bauholz.
    „Du weißt genau, wo das gebraucht wird.“
    Merritt konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, stellte ihre Tasche in den Fußraum und stieg ein. Tausend Fragen schwirrten ihr durch den Kopf, doch er sollte selbst entscheiden, was er ihr mitteilen wollte und wann. Es reichte ihr zu wissen, dass er wieder da war.
    Cain trat aufs Gas und sagte: „Bilde dir nichts ein.“
    „Nie im Leben.“ Seine Vorwarnung überraschte sie kaum, wohl aber war sie entschlossen zu beweisen, dass sie alles, was er vorhatte, verkraften konnte.
    „Ich will die Scheune reparieren, während ich mir überlege, was danach kommt.“
    „Schön. Deine Frisur gefällt mir.“ Trotz ihrer brennenden Neugier stellte sie keine Fragen.
    Er bog auf ihre Zufahrt ein, und sie fragte sich, wann Alvie ihn eingestellt hatte. Gestern, als sie den ganzen Tag über zu Hause gebacken hatte? Wo hatte er dann wohl die letzte Nacht verbracht? Der Gedanke an eine seiner früheren Flammen, von denen Alvie und Leroy erzählt hatten, dämpfte ihre Hoffnungen.
    „Warum hast du deine Drohung, fortzugehen, nicht wahr gemacht?“, fragte er. „Du könntest es anderswo viel besser treffen als in Almost.“
    „Mir gefällt es hier“, sagte sie achselzuckend. „Alvie hat gesagt, dass sie mich mag.“
    „Das wusstest du nicht?“
    „Sie hat zugegeben, dass sie mich braucht.“
    „Glaub nur nicht, dass das ansteckend ist.“
    „Was für ein Pech für mich.“ Sie saß kerzengerade da. „Ich bedanke mich fürs Mitnehmen und freue mich, dass du wieder Gnade vor Alvies Augen gefunden hast. Ich bin froh, dass du Arbeit hast, aber glaub mir, du hast von mir nichts zu befürchten.“
    „Ach nein?“
    Cain hatte kaum auf der Zufahrt angehalten, als Merritt auch schon ausstieg. „Bis irgendwann.“
    Sie schlug die Tür zu, sah jedoch flüchtig noch das leise Lächeln auf seinem Gesicht. Sie lächelte ebenfalls, als sie zum Haus ging.
    Sollte er doch so tun, als wäre es seine Pflicht, sie zu warnen. Er war dennoch aus dem gleichen Grund zurückgekehrt, der sie am Fortgehen hinderte. Es ging nichts über ein Zuhause, ob es sich nun um einen Ort oder einen Menschen handelte, ob man einen Tag oder ein halbes Leben brauchte, um es zu erkennen.
    Mit jedem Schritt hob sich ihre

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