Julia Saison Band 13
ihren großen, karamellfarbenen Augen blickte sie ihn fragend an, wobei ihr das schöne kupferrote Haar um die Schultern fiel.
„Wie bist du von Las Vegas hergekommen?“
„Ich hatte ja nicht viel Zeit. Sobald ich die Sendung gesehen hatte, habe ich ein Flugticket gekauft, den Artikel geschrieben, eingereicht und bin dann hierhergeflogen. Fran wusste davon.“
„Aber du hast doch Angst vorm Fliegen.“
„Nicht, wenn du bei mir bist. Ich hab’s mir einfach vorgestellt. Das hat geholfen.“
„Du bist hierhergeflogen, um meinen guten Ruf zu retten, obwohl du nicht gerne fliegst? Welche andere Frau würde so etwas tun?“, meinte Parker voller Verwunderung.
Diesmal lächelte Daisy nicht. „Na ja, im Nachhinein gesehen war mein Plan wohl ein bisschen zu impulsiv. Und du brauchst meine Hilfe gar nicht, stimmt’s? Fran hat mir erzählt, dass sogar die negativen Schlagzeilen Kunden anziehen. Du schaffst das alles sehr gut allein. Du bist jetzt der große Sutcliffe.“
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und legte ihm liebevoll die Hand an die Wange, ehe sie sich zum Gehen wandte.
Parker geriet in Panik. „Du willst schon gehen?“
Flüchtig schloss Daisy die Augen. „Ich glaube, es war ein Fehler zu kommen.“
„Nicht für mich.“
„Parker, schau dich an. Du bist alles, was du jemals sein wolltest.“
„Nein, bin ich nicht. Versteh mich nicht falsch. Ich freue mich, dass es mir gelungen ist, meine eigene Vision bei Sutcliffe’s zu gestalten. Aber ohne dich wäre das nicht möglich gewesen. Du hast mich von dem Gefühl befreit, ich müsste einem Weg folgen, den jemand anders vorgezeichnet hatte. Du hast mir bewusst gemacht, dass meine Eltern, so einflussreich sie auch waren, trotzdem ihre Fehler hatten. So wie jeder andere. Genau wie ich auch. Und es ist in Ordnung, nicht perfekt zu sein.“
„Niemand ist perfekt.“
„Aber du bist perfekt für mich“, flüsterte er. „Daisy, geh nicht. Bleib bei mir.“
„Parker, ich kann nicht hierbleiben. Ich bekomme ein Baby von einem anderen. Du willst gar keine Kinder. Und ganz bestimmt würdest du nicht das Kind eines anderen Mannes wollen. Vor allem, nachdem …“
Er unterbrach sie, indem er sanft ihr Kinn umfasste. Dann schüttelte er entschieden den Kopf. „Nein. Das war ganz anders. Du bist von Anfang an ehrlich gewesen, was dein Baby betrifft. Ich weiß, was ich über Kinder gesagt habe. Aber sehr viel davon hing mit der Angst zusammen, dass ich die Fehler meiner Eltern wiederholen und ein anderes Kind unglücklich machen könnte. Darüber mache ich mir jetzt keine Sorgen mehr. Zwischen dir und deinen Freunden habe ich echte Liebe erlebt. Jetzt weiß ich, wie es geht.“
Mit Tränen in den Augen lächelte sie zu ihm auf. „Wie denn?“
Zärtlich küsste er sie auf den Mund. „Wenn ein Mann und eine Frau sich lieben, ist es manchmal so. Und manchmal ist es auch so.“ Parker vertiefte seinen Kuss und zog sie in seine Arme. „Ich liebe dich, Daisy. Vielleicht könntest du ja versuchen, mich wiederzulieben. Irgendwie kriegen wir das schon hin. Du und ich und unser Baby. Und der Rest unserer Familie.“
„Ich liebe dich so sehr.“ Glücklich schlang sie ihm die Arme um den Hals. „Ich würde tausendmal übers Meer und wieder zurück fliegen, um zu dir zu kommen.“
Lange standen sie so da und hielten einander fest, bis Daisy schließlich den Kopf hob. „Jarrod hält nichts von mir. Was wird er wohl dazu sagen?“
„Fragen wir ihn doch einfach“, flüsterte Parker verschwörerisch. Leise ging er über den weichen Teppichboden und riss unvermittelt die Tür auf. Jarrod und Albert fielen fast herein. Fran und Onkel Bill lächelten sich verständnisinnig zu.
„Und? Hast du alles mitgekriegt, Jarrod?“, fragte Parker seinen Cousin.
„Ich habe eine Menge gehört, aber nicht alles. Parker, du warst bloß zwei Wochen in Las Vegas. Weißt du überhaupt, wer diese Frau ist?“
„Oh ja“, antwortete er. „Sie ist die Frau, mit der ich zum Sutcliffe-Ball gehen werde. Wenn sie mitkommt. Sie ist die Frau, die ich heiraten werde. Wenn sie mich haben will. Und sie ist die Frau, die mein Baby bekommt. Wenn sie mich als Vater akzeptiert.“
„Ich dachte, Sie hätten gesagt, es wäre nicht Parkers Baby.“ Anklagend deutete Jarrod mit dem Finger auf Daisy.
„Tja, ich schätze, da habe ich mich wohl geirrt“, erwiderte sie mit ihrem wundervollen Daisy-Lächeln. „Und die Antwort auf alles ist Ja.“
„Die Hochzeit in Tillies
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