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Julia Saison Band 13

Julia Saison Band 13

Titel: Julia Saison Band 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marsh , Teresa Hill , Myrna Mackenzie
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begegnet sind und ich dich in den Wahnsinn getrieben habe?“, fragte Daisy.
    „Letzte Woche, als ich so viel an dich denken musste, dass mich das zum Wahnsinn getrieben hat.“
    Sie schaute zu ihm auf, offensichtlich sehr erstaunt. Parker wusste nicht, wie viel er ihr von seinen Gefühlen offenbaren sollte. Oder ob überhaupt. „Daisy, wozu bist du hergekommen?“
    „Ich wollte Schadensbegrenzung betreiben. Ich habe einen Artikel darüber geschrieben, was du für ein aufrechter Mann bist. Außerdem habe ich noch eine Geschichte darüber geschrieben, wie liebenswert und gütig Tillie gewesen ist. Es ist eine Art Erzählung, weil ich all die fragwürdigen Teile dabei weggelassen habe.“
    „Du hast eine Geschichte über mich geschrieben?“
    „Einen Artikel. Ganz sachlich. Ich habe ihn mitgebracht, aber …“
    „Ja?“
    Sie senkte den Blick. „Ich habe ihn schon bei einer Zeitung in Las Vegas eingereicht. Dort ist er bereits erschienen. Ich war ziemlich sicher, dass du nicht begeistert davon gewesen wärst, wenn ich einen glühenden Artikel über all die wunderbaren Dinge veröffentliche, die du getan hast.“
    Dennoch zog sie ihn aus ihrer Handtasche. „Du kannst sie ja immer noch darum bitten, einen Widerruf oder eine Korrektur abzudrucken, wenn es etwas darin gibt, was dir nicht gefällt.“
    Parker nahm das Blatt, wobei seine Hände beinahe zitterten. Er machte sich nicht die geringsten Sorgen darüber, was Daisy über ihn geschrieben hatte. Er wollte nur sichergehen, dass er das Richtige über ihr Werk sagte.
    Während er den kurzen Artikel durchlas, musste er lächeln und einmal sogar lachen. „Daisy, du kannst wirklich toll schreiben. Deine Persönlichkeit kommt dabei durch. Nicht dass ich glaube, ich wäre auch nur im Entferntesten so nett, wie du mich dargestellt hast. Ich bin nach Vegas gekommen, habe dich meistens finster angeschaut und dir damit gedroht, euch alle auf die Straße zu setzen. Dann wollte ich unbedingt noch schmutzige Wäsche über eine Frau ans Licht bringen, die du verehrt hast, und trotzdem schreibst du, ich wäre ein liebenswürdiger Mensch?“
    „Das warst du auch, und nicht nur uns gegenüber. Zum Beispiel zu den Leuten bei den Hochzeiten, sogar zu den Kindern. Und auch zu der kleinen Cindy. Ich weiß, dass sie dich nervös gemacht haben. Aber du hast es dir nicht anmerken lassen. Das ist das Kennzeichen eines liebenswürdigen Menschen. Ich weiß das“, erklärte sie.
    „Und woher weißt du das?“
    „Ich hatte das Glück, ein paar sehr liebenswürdige Menschen kennenzulernen.“
    „Nola, Lydia und John“, sagte Parker.
    „Ja. Sie lassen dich übrigens alle herzlich grüßen. Und Tillie hat mich geliebt. Das war wirklich so. Egal, was sie vorher in ihrem Leben getan hat. Das weiß ich ganz sicher. Ich denke, du weißt es auch, aber andere Leute vielleicht nicht.“
    „Ich habe die Renovierung der Hochzeitskapelle nicht deshalb öffentlich gemacht, um ihrem Andenken zu schaden, Daisy.“
    Obwohl er sich eigentlich zurückhalten wollte, fuhr er ihr über die Wange. „Ich habe es getan, weil es falsch war, sie zu verleugnen. Denn sie hat ihr Leben geändert und vielen Menschen geholfen. Tillie hat andere glücklich gemacht. So etwas sollte nicht ohne Anerkennung bleiben wegen etwas, das jemand getan hat, als er noch sehr jung war. Falls sie etwas Unrechtes getan hat, dann musste sie die letzten dreißig Jahre ihres Lebens dafür bezahlen. Ich bin froh, dass sie Liebe gefunden hat. Dass sie dich gefunden hat.“
    „Wenn die Erzählung erscheint, könnte es sein, dass Tillie darin besser wegkommt als deine Eltern“, sagte Daisy leise. „Sie hat Menschen, die sie verteidigen. Aber wer wird eure Familie verteidigen? Was ist, wenn das Ganze auf dich zurückfällt?“
    „Ich werde sie verteidigen, so gut es geht. Obwohl das schwierig werden könnte, denn sie haben nun mal Dinge getan, bei denen es mir schwerfällt, sie ihnen zu verzeihen.“ Damit meinte Parker nicht nur die Sache mit Tillie.
    „Meinetwegen mache ich mir jedenfalls keine Sorgen“, fuhr er fort. „Ein Mann ist mehr als bloßes Genmaterial. Ich bin nicht mein Vater. Und ich hoffe, dass die Leute das mit der Zeit auch sehen werden.“
    Sie lächelte. „Ich sehe es schon jetzt. Ich habe nie gedacht, dass du wie dein Vater bist.“
    „Ich dachte immer, ich müsste so sein. Aber eine wunderbare Frau hat mir einen besseren Weg gezeigt.“ Er hielt inne. „Daisy, eins würde ich gerne noch wissen.“
    Mit

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