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Julia Sommerliebe 0020

Julia Sommerliebe 0020

Titel: Julia Sommerliebe 0020 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Hood-Stuart , MARGARET MCDONAGH , Nicola Marsh
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vorstellen.“
    „Natürlich.“ Gina stellte ihr Glas ab und unterdrückte einen leichten Schauer beim Gedanken daran, ihn noch einmal zu berühren. „Ich heiße Gina, Gina McNaught“, sagte sie und streckte die Hand aus.
    „Schön, Sie kennenzulernen, Gina.“
    Als er ihren Namen aussprach, lief ihr erneut ein warmer Schauer über den Rücken. Dann nahm er ihre Hand. Seine kräftigen schlanken Finger umfassten ihre, mit dem Daumen strich er leicht, fast liebkosend über die Rückseite ihrer Hand. Gina spürte die rauen Linien der Narben und fragte sich erneut, was wohl passiert war.
    „Und wie heißen Sie?“ Sie blickte ihn an und hoffte inständig, dass er ihr nicht anmerkte, was allein schon seine Gegenwart in ihr auslöste.
    Einen Moment lang erwiderte er schweigend ihren Blick. Dabei war ihm keine Gefühlsregung anzusehen – bis auf ein Aufglimmen von maskulinem Stolz in seinen Augen. „Sebastiano Adriani“, sagte er schließlich.

2. KAPITEL
    Nichts in Ginas Blick deutete darauf hin, dass sein Name ihr etwas sagte. Entweder wusste sie wirklich nicht, wer er war, oder sie konnte außergewöhnlich gut schauspielern. Doch was wollte sie hier? War sie tatsächlich eine Journalistin, die auf eine Exklusivstory aus war? Oder vielleicht eine jener Frauen, die es auf ihn abgesehen hatten, um seinen Namen und sein Geld für eigene Ziele zu nutzen?
    Als Seb ins Haus gegangen war, hatte er kurz die Vordertür geöffnet, um das Auto zu sehen, mit dem Gina gekommen war. Vielleicht hatte es ein Nummernschild aus Florenz. Dann wäre klar, dass sie ihm hierher gefolgt war. Doch zu seiner Überraschung hatte er lediglich ein Fahrrad entdeckt, wie Touristen es sich häufig ausliehen. Das machte die unerwartete Besucherin noch geheimnisvoller. Andererseits kann das Rad natürlich auch eine geschickt gewählte Requisite sein, um mich auf die falsche Fährte zu locken, überlegte Seb. Das Leben hatte ihn andererseits womöglich zu misstrauisch und zu zynisch gemacht.
    Gina passte einfach in keine Schublade, alles an ihr und ihrem plötzlichen Auftauchen am Strand war ungewöhnlich. Und auch ihre Reaktion auf sein unbeholfenes Hantieren mit den Gläsern konnte er sich nicht erklären. Seb wusste, sie hatte die Narben gesehen, die ihn ständig daran erinnerten, wie einschneidend sein Leben sich verändert hatte. In den letzten Wochen waren die meisten Menschen davor zurückgeschreckt, ihn zu berühren oder auch nur mit ihm zu reden. Entweder sprachen sie das Geschehene gar nicht an, oder sie behandelten ihn ein wenig von oben herab, wie einen Invaliden. Gina dagegen hatte weder großes Aufheben gemacht, noch war sie in Verlegenheit geraten. Und sie hatte auch nicht gezögert, ihm die Hand zu reichen.
    Seb brauchte Zeit, um sich darüber klar zu werden, wie er mit der Situation umgehen und die nötigen Informationen erhalten sollte, ohne zu viel über sich zu verraten. Also machte er es Gina nach. Er setzte sich und bewunderte die schöne Aussicht. Doch als er sein Glas hochheben wollte, gehorchte ihm seine rechte Hand nicht. Er fluchte leise, während Gina ihm behutsam das Glas abnahm und es auf den Tisch zurückstellte. Seb war wie erstarrt, als sie seine Hand sanft umfasste. Und dann sprach sie zu seiner Überraschung das Thema ganz unbefangen an.
    „Wie lange ist es her, Sebastiano?“ Ihre Berührung, ihr von jedem Mitleid freies Verständnis waren entwaffnend.
    „Seb“, verbesserte er sie und fühlte sich von dieser faszinierenden Frau völlig aus dem Gleichgewicht gebracht. Er wollte die noch sehr lebendigen Erinnerungen an jenen Abend vergessen. „Sieben Wochen.“
    Gina ließ sich von seinem abweisenden Tonfall nicht abschrecken. „Und was genau ist passiert?“
    Seb wusste nicht, warum er ihr überhaupt etwas erzählte. Er spielte seine Rolle bei dem Vorfall herunter und stellte seine Verletzungen als Folge eines Unfalls dar, die er sich zugezogen hatte, als er der Frau zu Hilfe gekommen war. Zweifellos merkte Gina, dass mehr hinter der Sache steckte, aber sie drängte ihn nicht, es zu erklären.
    Seb musste daran denken, wie er sein Gesicht und Körper geschützt hatte, sodass der Angreifer den Arm und die Hand verletzt hatte. Nach jenem Abend waren seine sensorischen und motorischen Funktionen eingeschränkt, was ihn im Alltag natürlich einschränkte. Erheblich belastender war, dass er die komplizierten Operationen – seine Arbeit, die ihm so viel bedeutete – nun nicht mehr ausführen konnte.
    Im Herzen

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