Julia Sommerliebe 0020
verleihen.
„Ich habe noch einmal über die Fotos nachgedacht. Sie sind gut geworden.“ Abby widerstand der Versuchung, ihr Bikini-Oberteil gerade zu ziehen. Ihr blieb nur zu hoffen, dass es nicht verrutscht war, während sie im Sand gelegen hatte.
Zwar war ihr klar, dass Judd sie schon öfters nur leicht bekleidet gesehen hatte. Dennoch überkam sie ein merkwürdiges Gefühl, als er sie jetzt in ihrem neuen Bikini betrachtete. Seine Blicke wanderten langsam ihren halbnackten Körper hinab. Doch dann riss er sich wieder zusammen.
„Du warst wirklich super heute Nachmittag.“
Er setzte sich neben Abby in den Sand und streckte seine langen muskulösen Beine aus. Nun konnte sie nicht widerstehen und ließ ihren Blick unauffällig über seinen Körper schweifen. Judd sah einfach nur toll aus in den tiefschwarzen Shorts, die sie sofort an seine Zeiten als Footballspieler an der Highschool erinnerten.
„Nun, was soll ich sagen? Ich bin eben ein Naturtalent“, flachste Abby.
Zur Bestätigung nahm sie eine aufrechte Sitzhaltung ein und warf Judd den übertriebenen Augenaufschlag eines Models zu. Daraufhin lachten beide, und die Unsicherheit schien endlich gebrochen.
Als Judd abermals Abbys Körper musterte und sein Blick schließlich auf ihren Oberschenkeln verharrte, wurde sie wieder nervös. Sie fühlte, wie sich ihr Körper anspannte, wie jede einzelne Faser in Alarmbereitschaft versetzt wurde, wie sich alles in ihr auf seine zu erahnende Berührung vorbereitete.
Judds Augen glitzerten im Mondlicht, und Abby schluckte, weil sie sich plötzlich so schutzlos fühlte.
In solchen Dingen kam sie sich immer recht hilflos vor.
Sollte sie den ersten Schritt machen? Sich einfach dicht neben Judd legen, bis ihre Körper sich berührten? Oder sollte sie ihn lieber ein wenig necken und aufziehen, damit er darauf reagieren konnte? Mit Judd, dem fröhlichen Kumpel, war sie immer bestens zurechtgekommen. Doch nun saß ein anderer Judd neben ihr. Ein verführerischer Mann, der sie völlig aus dem Gleichgewicht brachte.
„Wo wir schon davon sprechen, warum erzählst du mir nicht ein bisschen mehr von deiner Karriere, Abby? Wir telefonieren so oft und schreiben uns romanlange Briefe, aber darüber hast du mir fast nie etwas erzählt.“
„Vielleicht, weil es Wichtigeres gab?“
„Was denn? Dass ich dir unentwegt von meinen neuen Aufträgen und Erfolgen berichte?“
„Also mich hat das immer interessiert. Mach dir darüber keine Gedanken. Und jetzt sind wir ja beide hier und du bekommst sozusagen aus erster Hand mit, was es bedeutet, eine außerordentlich talentierte Modestylistin zur Freundin zu haben.“
Judd gab ihr einen leichten Knuff und lachte. „So kenne ich meine alte Abby. In der einen Minute schüchtern und zurückhaltend, in der nächsten voller Selbstüberschätzung.“
Bei diesen Worten verschwand Abbys Lächeln. Ihr wurde klar, dass der Augenblick gekommen war, um das Thema auf ihre und Judds Beziehung zu lenken.
„Apropos deine Abby. Meinst du, wir sollten wirklich unsere Freundschaft aufs Spiel setzen für … für eine Affäre?“
Lässig lehnte Judd sich im Sand zurück und stützte sich auf die Unterarme. Sein T-Shirt spannte dabei über seiner Brust, und Abby musste unvermittelt schlucken. Jahrelang hatte sie Judds körperliche Attraktivität kaum wahrgenommen. Schließlich hatte sie ihn ja auch seit Jahren nicht gesehen. Jetzt konnte sie kaum glauben, dass er es damals gewesen war, der ihr nicht hatte widerstehen können und der sie einfach so geküsst hatte.
„Also mir ist die Sache absolut ernst. Wie siehst du das?“
Abby richtete sich auf. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, und sie musste sich räuspern, bevor sie antworten konnte. „Ich bin dabei.“
„Das ist toll.“ Judd konnte seine Begeisterung nur schlecht verbergen. Er malte kleine Kreise in den weichen Sand und schenkte Abby ein warmes Lächeln. „Jetzt müssen wir uns nur noch entscheiden, wer den ersten Schritt macht. Und dann können wir endlich zur Tat schreiten.“
Abby versuchte ebenfalls ein Lächeln. Es gelang ihr nur halb. Ihr Herz raste, als sie Judds warmen Körper dicht neben ihrem spürte. „Du meinst jetzt gleich? Ich weiß nicht, ob ich schon so weit bin.“
„Das Ganze ist etwas zu viel für dich, oder? Komm erst mal her zu mir.“
Er breitete seine Arme aus und legte sie um Abby. Vorsichtig lehnte sie sich an ihn und erwiderte die Umarmung. Als sie so eng aneinandergeschmiegt dasaßen, ging Abby zum
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