Julia Sommerliebe 0020
als Judd die eigene Explosion nahen fühlte. Eine Sekunde später war auch Abby so weit. Heiser stöhnte sie seinen Namen, bäumte sich auf und ließ sich danach auf ihn fallen. Ihr ganzer Körper zuckte, als sie ihre Arme um Judd schlang und warm und feucht auf ihm zum Liegen kam.
„Abby, mein Liebling“, murmelte Judd, bevor er ihre Umarmung erwiderte und ihr das feuchte Haar aus dem Gesicht strich.
Als sie den Kopf hob und ihn anblickte, umspielte ein bezauberndes Lächeln ihre Lippen. Und in dem Moment wurde es Judd klar: Er liebte Abby.
Mehr, als er jemals zuvor einen Menschen geliebt hatte.
„Was ist los? Warum siehst du mich so komisch an?“, wollte Abby von ihm wissen. Liebevoll berührte sie seine Wange.
Jetzt war der perfekte Zeitpunkt gekommen, ihr seine Gefühle zu gestehen. Doch aus irgendeinem Grund war Judd dazu nicht in der Lage. Immerhin hatte er Abby noch immer nicht in seine Pläne, nach Sydney zurückzukehren, eingeweiht. Beide Neuigkeiten auf einmal waren vielleicht zu viel für sie, jetzt, in diesem intimen Moment.
Er musste es ihr langsam beibringen. Erst die Sache mit Sydney, dann seine starken Gefühle für sie. Wie würde sie wohl reagieren?
Judd verscheuchte die störenden Gedanken. Hier und jetzt wollte er sich völlig auf die noch lange Nacht mit der unglaublichsten Frau der Welt konzentrieren.
„Ich gucke komisch? Na warte …“ Lachend schnappte Judd nach Abbys Hand und biss spielerisch hinein. Dann küsste er jeden einzelnen ihrer schönen Finger und genoss ihr quirliges Gekicher.
„Vielleicht liegt es an deinen Schuhen.“ Beide lachten, und als sich ihre Lippen und Zungen trafen und miteinander zu verschmelzen begannen, da erwachte erneut die Lust in ihnen.
Judd hoffte inständig, dass sich Abby auch am nächsten Tag noch an jedes Detail dieser unbeschreiblichen Nacht erinnern würde. Morgen, wenn er ihr die ganze Wahrheit beichtete.
11. KAPITEL
Für eine gewiefte Geschäftsfrau konnte Abby manchmal ganz schön naiv sein.
Was auch auf dieser Insel zwischen uns passieren mag, wir lassen es einfach auf der Insel, einverstanden?
Waren das wirklich noch vor wenigen Tagen ihre Worte gewesen?
Damals hatte alles so einfach gewirkt. Ein kleines Liebesabenteuer mit ihrem besten Freund, den sie fast so gut kannte wie sich selbst. Und danach wieder zurück in den Alltag, ohne Sorgen und vor allem ohne gebrochenes Herz.
Leider schien Abby diese Pläne ohne ihre Gefühle gemacht zu haben …
Vorsichtig schälte sie sich aus dem Leinentuch, um Judd nicht aufzuwecken. Einen Moment zögerte sie, ob sie sich nicht doch noch einmal an ihn kuscheln und seine Wärme und seinen Duft genießen sollte.
Sie betrachtete Judds lange Wimpern, seine zu einem leichten Lächeln verzogenen Lippen, seinen entspannten Gesichtsausdruck. Ohne die Lachfältchen um seine Augen hätte sie glauben können, dass Judd immer noch der 18-jährige Schulfreund von damals war.
Tatsächlich aber war er ein erwachsener Mann geworden. Reifer und interessanter, als sie je zu hoffen gewagt hatte.
Die letzte Nacht war einfach unglaublich gewesen, sogar noch besser als ihre erste gemeinsame Nacht.
Beim ersten Mal war sie noch nicht in Judd verliebt gewesen. Zu diesem Zeitpunkt hätte sie ungeschoren aus der Affäre aussteigen können. Doch nun war daran nicht mehr zu denken.
Am meisten hatte sie Judds romantische Ader berührt. Die Tatsache, dass er sich all die Jahre gemerkt hatte, wovon sie träumte und wie sie gerne einmal verführt werden wollte. Das war allerdings nichts im Vergleich zu dem Ausdruck in seinen Augen, nachdem sie miteinander geschlafen hatten.
Er hatte sie angesehen, als wünschte er sich, dass dieser Moment niemals vorübergehen möge …
Judds Augenlider zuckten, und ein unwiderstehliches Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.
„Guten Morgen, meine Schöne. Hast du gut geschlafen?“
Abby nickte sanft und konnte der Versuchung nicht widerstehen, mit ihrem Zeigefinger über seine weichen Lippen zu fahren.
Doch dann erinnerte sie sich an ihren Vorsatz und richtete sich auf.
Cool und gespielt fröhlich meinte sie: „Ja, sicher. Aber unser kleines Inselabenteuer neigt sich dem Ende zu und ich muss heute noch eine Menge erledigen. Da wir vielleicht später keine Zeit mehr haben, um uns noch mal alleine zu unterhalten, wollte ich mich jetzt schon bei dir bedanken und …“
„Abby, beruhig dich.“ Zärtlich legte Judd ihr einen Finger auf die Lippen. „Ich muss dir etwas
Weitere Kostenlose Bücher