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Julia Sommerliebe 0020

Julia Sommerliebe 0020

Titel: Julia Sommerliebe 0020 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Hood-Stuart , MARGARET MCDONAGH , Nicola Marsh
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Prinzen von Malvarina also für einen exotischen Diktator, der eine einst wunderschöne, unverdorbene Mittelmeerinsel in einen Freizeitpark verwandelt hat? Verstehe ich Sie richtig?“
    „So in etwa, ja.“
    „Vielleicht sollten Sie die Insel zunächst einmal selbst besuchen, bevor Sie sich so ein strenges Urteil erlauben. Man kann nie wissen. Sie könnten positiv überrascht sein.“
    „Das mag ja stimmen, auch wenn ich es wirklich bezweifle“, erwiderte sie. „Der Prinz soll heute Abend auch hier sein, um neue Kontakte zu knüpfen. Das spricht doch Bände, meinen Sie nicht?“
    „Ein schlechtes Zeichen, in der Tat“, bemerkte Rodolfo und schmunzelte.
    „Eigentlich sollte ich sogar neben ihm sitzen. Es gab wohl eine Änderung in der Tischordnung.“
    „Ach ja?“ Lachend blickte er ihr jetzt direkt in die Augen.
    Plötzlich drehte sich Victoria der Magen um. „Oh, nein“, flüsterte sie und spürte, wie ihr das Blut in den Kopf schoss. Dann beugte sie sich vor, um endlich doch einen Blick auf die Platzkarte ihres Tischnachbarn zu werfen. Tief durchatmend lehnte sie sich wieder in ihrem Stuhl zurück. „Hören Sie, es tut mir schrecklich leid. Es lag nicht in meiner Absicht, Sie zu beleidigen. Hätte ich gewusst, wer Sie sind, hätte ich niemals … Ach, wie peinlich.“
    „Signorina“, erwiderte er und legte seine Hand auf ihre. „Bitte grämen Sie sich nicht. Ich versichere Ihnen, dass es keinen Grund dazu gibt. Zwar hat noch niemand Malvarina als Freizeitpark bezeichnet, aber es klingt nicht schlecht. Ich werde meinen Presseleuten sagen, dass sie das in die nächste Werbebroschüre aufnehmen sollen. Nein, im Ernst: Mein einziger Einwand ist Ihre Annahme, ich würde den Profit über alles stellen. Dem ist bestimmt nicht so.“
    Noch immer ruhte seine Hand warm und beruhigend auf ihrer. Victoria spürte, wie ein köstliches Schauer ihren Arm durchlief. Sie schaute auf, und als ihre Blicke sich trafen, lächelte sie den Prinzen entschuldigend an. „Dauernd trete ich ins Fettnäpfchen. Bitte verzeihen Sie mir.“
    Sanft drückte er ihre Hand. „Verzeihen werde ich Ihnen nur, wenn Sie persönlich nach Malvarina kommen. Ich würde das falsche Bild, das Sie von der Insel haben, gerne widerlegen. Meine Meinung von unserem Fürstentum unterscheidet sich nämlich grundlegend von Ihrer Beschreibung.“
    „Das ist außerordentlich nett von Ihnen“, sagte sie und zog ihre Hand zurück. „Sie haben sicher recht. Ich sollte fair sein und mir selbst ein Bild machen, bevor ich so streng urteile. Bestimmt ist Ihr Land überaus reizend. Nur will ich nicht umziehen, das ist alles.“
    „Das verstehe ich. Sollten Sie es sich jedoch anders überlegen, wäre Malvarina bestimmt nicht die schlechteste Wahl. Aber in dieser Hinsicht bin ich natürlich voreingenommen.“
    Zwei Stunden später stellte Victoria überrascht fest, wie schnell die Zeit vergangen war. Schon wurden die Gäste in den Ballsaal gebeten, wo ein Orchester aufspielte. Der Prinz war bislang nicht von ihrer Seite gewichen, und Victoria musste zugeben, dass sie sich in seiner Nähe unglaublich wohl fühlte. Er strahlte etwas Beruhigendes, irgendwie Natürliches aus. Erstaunlicherweise kam es ihr so vor, als sei er der einzige normale Mensch weit und breit.
    „Würden Sie mit mir tanzen?“ Rodolfo lächelte und bot ihr seinen Arm an. Dieser gut aussehende Mann hatte etwas ungeheuer Charmantes, keine Frage.
    Bereitwillig ließ sich Victoria von ihm auf die Tanzfläche führen. Als seine Arme sie umfingen, spürte sie, wir ihr ein wohliger Schauer den Rücken hinunterlief. Sofort rief sie sich zur Vernunft. Er hat dich nur aus Höflichkeit aufgefor dert. Er versucht nur, reiche Leute für sich und seine Insel zu gewinnen. Das durfte sie nicht vergessen. Doch es fiel ihr schwer, gelassen zu bleiben, während Rodolfo mit ihr über die Tanzfläche schwebte und ihr sein herb-männliches Aftershave in die Nase stieg.
    Plötzlich entdeckte sie Anne, die am Rand der Tanzfläche stand und ihr einen zwinkernden Blick zuwarf. Victoria hörte bereits die bohrenden Fragen, mit denen ihre Agentin sie später bestürmen würde.
    Als die Klänge des Orchesterstückes schließlich verstummten, führte der Prinz sie wieder von der Tanzfläche. Mit einem Mal flackerte ein grelles Blitzlicht vor ihnen auf, und Victoria zuckte unwillkürlich zusammen. Beschützend legte Rodolfo einen Arm um ihre Schultern und schritt zügig mit ihr durch die großen Fenstertüren zur

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