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Julia Sommerliebe 0020

Julia Sommerliebe 0020

Titel: Julia Sommerliebe 0020 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Hood-Stuart , MARGARET MCDONAGH , Nicola Marsh
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dieses Interview erspart und sie hier bei sich behalten.
    Plötzlich stockte ihm der Atem. Rodolfo konnte sich endlich erinnern, an wen Victoria ihn erinnerte. Wieso war er nicht gleich darauf gekommen? Wie konnte es sein, dass die Ähnlichkeit ihm nicht von Anfang an aufgefallen war?
    Schon erschien Giadas Gesicht vor seinem inneren Auge. Wann würde es je verblassen? Sieben Jahre waren mittlerweile vergangen, und in dieser Zeit hatte er viele andere Frauen gehabt. Aber Giada und alles, was sie verkörperte, ließen sich nicht aus seinem Kopf verbannen. Und heute Abend hatte er zum ersten Mal eine Frau getroffen, die ihn an sie erinnerte wie niemand zuvor.
    Schnell versuchte Rodolfo, die Bilder zu verdrängen, und zwang sich, an den Grund seines Besuches in Cannes zu denken. Entschlossen kehrte er zurück in den Ballsaal, wo er sogleich von einer korpulenten Dame in Beschlag genommen wurde. Die mit teurem Schmuck behangene Frau, eine Ölmillionärin, interessierte sich für Malvarina.
    Rodolfo beantwortete höflich ihre Fragen. Gleichzeitig musste er jedoch immer wieder an Victorias Worte denken.
    War er wirklich im Begriff, das Fürstentum in einen Freizeitpark für Neureiche zu verwandeln? Das war nie seine Absicht gewesen. Im Gegenteil: Er wollte die natürliche Schönheit der Insel so unberührt wie möglich lassen. Während er die aufdringliche Dame mit Informationen über Malvarinas Steuergesetze versorgte, nahm er sich vor, seine langfristigen Pläne noch einmal zu überdenken.
    Nach zwanzig Minuten gelang es ihm endlich, sich zu entschuldigen und die Feier zu verlassen. Auf dem Weg zu seiner Suite überlegte er, ob er Victoria anrufen und sie auf einen Drink einladen sollte. Doch dann entschied er sich dagegen. Vermutlich war sie erschöpft von dem langen Tag, und morgen würde es kaum weniger anstrengend werden.

3. KAPITEL
    Beste Schauspielerin. Die Goldene Palme. Sie hatte es geschafft!
    Victoria war überwältigt, als sie am nächsten Abend auf der Bühne stand und die Trophäe entgegennahm. Sie erhielt eine der wichtigsten Filmauszeichnungen überhaupt, und sie genoss den tosenden Applaus wie selten zuvor. Denn heute wurde ihr Schauspieltalent gewürdigt. Nicht ihre Attraktivität oder ihr Charme – nur ihre Arbeit. Und dafür war sie unendlich dankbar.
    Nach einer kurzen Dankesrede setzte sie sich voller Stolz wieder in den Zuschauerraum und ließ sich von Ed stürmisch umarmen. Von weitem winkte Anne aufgeregt herüber. Auch sie glühte förmlich vor Stolz. Victoria wusste, dass sie diesen beiden Menschen viel zu verdanken hatte – vielleicht sogar alles. Der Erfolg wäre nie möglich gewesen ohne Ed und Anne, die die Fähigkeit hatten, das Beste aus ihr herauszuholen. Trotzdem graute es ihr davor, sich schon bald wieder der Presse stellen zu müssen. Noch mehr Interviews, noch mehr Aufmerksamkeit und Rummel um ihre Person. Und die rettenden Tabletten lagen in ihrer Suite. Ausgerechnet heute hatte sie sie vergessen.
    Egal, beruhigte sie sich. Heute ist alles anders. Sie würde den Abend ohne unangenehme Zwischenfälle überstehen.
    Als schließlich alle das Theater verließen, in dem die Preisverleihung stattgefunden hatte, erspähte Victoria in einiger Entfernung den Prinzen. Ihre Blicke trafen sich über die Menge hinweg, und Rodolfo zwinkerte ihr zu. Einen Moment lang wünschte sie sich, sie könnte einfach zu ihm gehen und sich den Rest des Abends nicht mehr von seiner Seite bewegen. Ihr fiel ein, dass er gerne kochte, und sie stellte sich vor, wie er in der Küche seines Schlosses mit Töpfen und Pfannen hantierte. Augenblicklich musste Victoria lächeln. Doch genau in diesem Augenblick blitzte ihr ein Fotograf direkt ins Gesicht und holte sie jäh zurück in die Realität.
    Sie hat wirklich unglaubliches Talent, dachte Rodolfo. Er war zweifellos beeindruckt. Nun beobachtete er Victoria, wie sie sich durch die von Paparazzi und Filmschaffenden gefüllte Halle bewegte. Heute hatte er endlich ihren Film gesehen und wusste jetzt, wovon alle sprachen. Ihre Darstellung hatte etwas Magisches. Etwas Zartes, Verletzliches, kombiniert mit einer außergewöhnlichen Tiefe. Doch gleichzeitig zeigte Victorias Spiel auch eine starke, pulsierend lebendige Seite. Und diese Seite hatte ihn tief im Inneren berührt.
    Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Die Verleihungsparty würde noch lange dauern. Eigentlich wollte er früh am Morgen nach Malvarina aufbrechen. Aber nun zögerte er. Vielleicht ließ es

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