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JULIA SOMMERLIEBE Band 21

JULIA SOMMERLIEBE Band 21

Titel: JULIA SOMMERLIEBE Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN NAPIER VIOLET WINSPEAR SARA CRAVEN
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sie sich zu versichern. „Der Fisch ist wundervoll. Ich bin nur sehr müde. Und ich bekomme Kopfschmerzen“, fügte sie zur Sicherheit noch hinzu. „Ich glaube, ich werde besser ins Bett gehen.“
    Höflich erhob Lorenzo sich. „ Buona notte, mia cara. “
    Ruhig ging sie zur Tür. Sie wollte keinesfalls den Eindruck erwecken, als würde sie vor ihm fliehen. Doch gleichzeitig wusste sie, dass sie ihn nicht täuschen konnte.
    Als sie in ihr Schlafzimmer trat, bemerkte sie, dass beide Bettdecken zurückgeschlagen waren. Ein Nachthemd, kaum mehr als ein Hauch aus weißer Seide, lag ausgebreitet auf dem Laken.
    Die nächste Szene in diesem Stück, das es so nicht geben wird, dachte sie.
    Sie nahm ein heißes, duftendes Schaumbad und schlüpfte dann in das Nachthemd, das Daniella vermutlich in Lorenzos Auftrag und seinem Geschmack entsprechend ausgesucht hatte.
    Erschöpft ließ sie sich in die Kissen sinken, die noch immer leicht nach Lavendel dufteten. Sie verspürte eine Traurigkeit, die sie sich nicht erklären konnte.
    Ich brauche nur etwas Schlaf. Morgen früh sieht die Welt schon wieder ganz anders aus.
    Sie drehte sich auf die Seite und war schon fast eingeschlafen, als ein Geräusch sie plötzlich aufschrecken ließ. Kerzengerade saß sie im Bett und starrte auf die Tür zum Ankleidezimmer. Langsam wurde die Klinke heruntergedrückt, und im nächsten Moment schlich Lorenzo ins Zimmer.
    „Was tust du hier?“, stieß sie hervor.
    „Eine seltsame Frage, mia bella. Ich bin dein Ehemann, und dies ist unsere Hochzeitsnacht.“
    Starr lehnte sie an den Kissen und beobachtete, wie er näher kam. Sein Morgenrock aus schwarzer Seide gab einen Blick auf seinen muskulösen Oberkörper frei, und seine nackten Beine ließen vermuten, dass er nichts darunter trug.
    Sie hob das Kinn. „Du … du weißt, dass ich müde bin. Ich hatte erwartet, dass du das akzeptierst.“
    „Du bist müde und hast Kopfschmerzen.“ Er nickte. „Vermutlich hast du dir inzwischen noch tausend andere Gründe zurechtgelegt, um mich auf Distanz zu halten. Ich schlage vor, du sparst dir die Ausreden auf, denn heute Nacht wirst du sie noch nicht brauchen. Entspann dich.“ Damit setzte er sich auf die Bettkante.
    Obwohl das Bett riesig war und noch genügend Platz ließ, fühlte Marisa sich bedrängt. Am liebsten wäre sie von ihm abgerückt. Doch sie wusste, dass er daraus seine Schlüsse ziehen würde, und er sollte nicht spüren, wie angespannt sie war.
    Warum nur brachte es sie so aus der Fassung, dass er nur mit einem Morgenmantel bekleidet neben ihr saß? Sie hatte ihn schon mit weniger Stoff am Leib gesehen – wenn sie früher schwimmen gewesen waren oder in der Sonne gelegen hatten.
    Sie ging zum Angriff über. „Ich weiß noch immer nicht, warum du hier bist.“
    „Na, um dir eine gute Nacht zu wünschen.“
    „Das hast du bereits im Esszimmer getan.“
    „Ich denke, dass es noch etwas gibt, worüber wir sprechen sollten.“ Er hielt kurz inne. „Unsere Ehe hat nicht gut begonnen, und ich finde, wir sollten die Schwierigkeiten, die zwischen uns stehen, aus dem Weg räumen.“
    „Wie … wie meinst du das?“
    Mit dem Zeigefinger zeichnete er die goldenen Ranken auf der Bettdecke nach. „Heute hast du dich beschwert, dass ich mich nicht leidenschaftlich genug um dich bemüht hätte. Aber wenn ich zurückhaltend war und dich in Ruhe gelassen habe, dann nur, weil ich geglaubt habe, dass du es so wolltest.“
    „Und das stimmt ja auch“, bestätigte sie. „Das habe ich gesagt.“
    „Wenn es stimmt“, hakte er nach, „warum hast du es dann überhaupt erwähnt?“
    Herausfordernd blickte sie ihn an. „Ich wollte dich nur wissen lassen, dass diese Ehe eine einzige Lüge ist. Und dass ich nicht die liebende Ehefrau spielen werde, nur weil alle es erwarten.“
    „Du hast deine Prinzipien“, sagte er und rückte ein wenig näher. „Aber jetzt sind wir ganz allein, niemand erwartet ein bestimmtes Verhalten von dir.“
    Sie schluckte. „Du hast versprochen, mich nicht zu bedrängen. Also geh jetzt – bitte!“
    „Gleich“, gab er zurück. „Sobald ich bekommen habe, weswegen ich hier bin.“
    „Ich verstehe nicht …“
    „Ganz einfach. Ich möchte dich küssen, Maria Lisa. Ich bin gekommen, um mir den Kuss zu holen, den du mir heute Morgen verweigert hast.“
    Fassungslos starrte sie ihn an. „Du warst bereit zu warten …“
    „Das werde ich auch.“ Er beugte sich vor und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht.

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