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JULIA SOMMERLIEBE Band 21

JULIA SOMMERLIEBE Band 21

Titel: JULIA SOMMERLIEBE Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN NAPIER VIOLET WINSPEAR SARA CRAVEN
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Wert auf seine Gesellschaft gelegt.“
    „ Basta! “, knurrte Guillermo. „Wir hatten uns geeinigt, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Vergiss das bitte nicht.“
    Nonna Teresa zuckte die Achseln. Während Guillermo und Lorenzo sich zurückzogen, ging Nonna Teresa hocherhobenen Hauptes in den salotto, wo sie wieder ihren Platz am Kamin einnahm. Schweigend folgten Marisa und Signora Alesconi ihr.
    Emilio, der Hausdiener, brachte den Kaffee und ließ die drei Frauen dann allein.
    Im Bemühen, die angespannte Stimmung zu lockern, begann Ottavia Alesconi eine zwanglose Unterhaltung, plauderte über ihre Lieblingsromane, über die Opernsaison, die bald in Verona eröffnet wurde, und über einen jungen Designer, der Mailand im Sturm erobert hatte.
    „Vielleicht sollten wir seine Dienste für Marisa in Anspruch nehmen“, wandte Signora Barzati bissig ein. „Sie braucht offensichtlich Hilfe. Eine Santangeli kleidet sich nicht wie ein Schulmädchen.“
    „Ich finde, Sie sehen heute Abend sehr schön aus“, sagte Ottavia und lächelte Marisa an.
    „Um Lorenzos Aufmerksamkeit fesseln zu können, wird sie sich ein bisschen mehr anstrengen müssen“, erklärte Nonna Teresa.
    „Entschuldigen Sie, Signora, aber das ist wohl kaum ein Thema für eine Unterhaltung zwischen uns“, verteidigte Ottavia Marisa.
    „Warum nicht?“, gab Signora Barzati zurück. „Weil es in der Familie bleiben sollte? Sie gehören doch fast schon zur Familie. Und auch wenn ich das nicht gutheiße, sind Sie doch immerhin eine ehrbare Witwe. Sie haben keinen Ehemann, der für einen Skandal sorgen könnte – ganz anders als die derzeitige Gespielin meines Enkels.“
    Das Knistern des Kaminfeuers war der einzige Laut, der die folgende Stille durchbrach. Langsam stellte Marisa ihre Kaffeetasse ab, ehe Nonna Teresa wieder das Wort ergriff.
    „Zweifellos ist Doria Venucci eine attraktive Frau und sie hat auch andere Vorzüge. Und anscheinend findet mein Enkelsohn, sie sei dieses Risiko wert.“ Ihr Lächeln war eisig. „Es wundert mich nicht, cara Marisa, dass er so lange gewartet hat, bis er dich aus London zurückgeholt hat. Der einzige Grund, warum du überhaupt wieder hier bist, ist der Wunsch nach einem Erben. Und durch Guillermos Krankheit läuft Lorenzo allmählich die Zeit davon. Ich denke, das ist dir bewusst.“
    „Natürlich“, erwiderte Marisa tonlos, „das … weiß ich.“
    „Was ich mich aber frage“, fuhr Nonna Teresa mit gefährlich sanfter Stimme fort. „Kann ein Mädchen wie du, das uns schon so viele Scherereien bereitet hat, Lorenzo wirklich von dieser Liaison ablenken, die uns alle in Schwierigkeiten bringen könnte? Ich bezweifle das.“
    Ottavia Alesconi sprang auf. „ Signora Barzati“, stieß sie hervor, „das geht zu weit.“
    „Oh, stimmen Sie mir etwa nicht zu, Signora Alesconi?“ Der Tonfall der alten Dame verriet, dass die Meinung Ottavia Alesconis sie nicht wirklich interessierte. „Sie sind doch, wie man so sagt, eine Frau von Welt. Könnten Sie Marisa nicht ein paar Tipps aus Ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz mit Männern geben, damit sie Lorenzo überzeugen kann, in ihrem Bett zu bleiben und seine Pflicht zu tun?“
    „Ihr Verhalten ist unentschuldbar, Signora. Ich weiß, was Sie von mir halten. Aber einer unschuldigen jungen Frau gegenüber sollten Sie sich mit Ihren Boshaftigkeiten zurückhalten.“
    „Das sind keineswegs Boshaftigkeiten“, gab Nonna Teresa zurück. „Ich möchte sie nur auf das wahre Leben vorbereiten.“
    Obwohl Marisa tief erschüttert war, gelang es ihr, Haltung zu bewahren. Sie hob das Kinn und ergriff das Wort. „Es ist nett von Ihnen, sich so für mich einzusetzen, Sig nora Alesconi“, sagte sie bestimmt. „Aber Lorenzo und ich wissen, was von uns erwartet wird. Wir haben nicht aus Liebe geheiratet, und deshalb ist es nicht wichtig für mich, ob es in seinem Leben andere Frauen gibt. Und wenn die Familie ihren Erben hat, kann er sich jedes Bett der Welt aussuchen – solange es nicht meines ist.“
    Mit diesen Worten wollte sie gehen. Doch als sie sich umdrehte, erblickte sie Lorenzo. Stumm und regungslos stand er in der Tür, sein Gesicht wie in Stein gemeißelt.
    Ungläubig sah er sie an. Der goldene Glanz war aus seinen Augen verschwunden.
    Sie wusste nicht, wie lange er schon dort stand. Aber was er gehört hatte, war eindeutig genug.
    Es war, als hätte jemand ein Messer tief in ihr Herz gestoßen. Sie wollte aufschreien vor Schmerz, ihn anflehen zu versichern,

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