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JULIA SOMMERLIEBE Band 21

JULIA SOMMERLIEBE Band 21

Titel: JULIA SOMMERLIEBE Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN NAPIER VIOLET WINSPEAR SARA CRAVEN
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entgegen.
    „Ich habe mich auf die beschränkt, die dem Zweck im Wege waren“, erwiderte er vage.
    „Was zum Teufel soll das nun wieder heißen?“ Ihre Nackenhaare stellten sich wie bei einem fauchenden roten Kätzchen auf. Wilde Vorstellungen wirbelten in ihrer aufgebrachten Fantasie durcheinander.
    „Was denkst du denn?“ Genüsslich streckte er die Arme über seinem Kopf aus. Die Bewegung betonte seine breite Brust auf die eindrucksvollste Weise. Vivian musste sich bemühen, sich nicht davon ablenken zu lassen.
    Leise zog er sie auf: „Fragst du dich nicht, ob dieses sexy smaragdgrüne Höschen ein Zeichen meiner ritterlichen Ehre ist … oder meiner sexuellen Raffinesse?“
    Dass er mit dieser Vermutung den Nagel auf den Kopf getroffen hatte, schürte Vivians Wut beinahe ins Unermessliche. „Unter diesen Umständen glaube ich nicht, dass sich die Frage der Ehre überhaupt ergibt“, sagte sie vernichtend.
    „Vielleicht hast du recht“, lenkte er überraschend ein. Er stützte sich auf einen Ellbogen, und Vivian raffte die Decke instinktiv noch enger um ihren Körper.
    Durch ihre hastige Bewegung zog sie allerdings das Laken am anderen Ende des Bettes fort, sodass Nicholas’ schmale Hüfte und sein muskulöser Bauch entblößt vor ihr lagen. Die Bräune seines angewinkelten Beins und seines kräftigen Oberkörpers endete abrupt an seiner Hüfte. Der Anblick seiner unverhüllten Haut reizte ihre Sinne bis ins Unermessliche: Er war tatsächlich völlig nackt!
    Glücklicherweise wurde seine Männlichkeit durch eine Falte im Bettlaken verdeckt, doch Vivians weit aufgerissene Augen blieben einen kurzen Moment an dieser Stelle hängen, bevor sie den Blick hastig auf sein Gesicht lenkte.
    „Einige Teile an mir sind zum Glück noch äußerst funktionstüchtig“, schnurrte er, und sein unbeschädigtes Auge leuchtete gefährlich und gleichzeitig belustigt auf. „Vor allem morgens …“
    „ Morgens? “ Vivian wandte ihr hochrotes Gesicht dank bar von ihm ab und sah zu dem sanften gelblich-rosigen Glühen am Fenster. „Aber … die Sonne geht doch unter“, protestierte sie durcheinander. „Es wird gerade dunkel.“
    „Wenn man es genau nimmt, wird es gerade hell“, korrigierte er sie weich. „Das Fenster liegt gegen Osten, nicht zum Westen.“
    Vivian zog scharf die Luft ein, als ihr die vollständige Bedeutung dessen dämmerte, was er ihr gerade mitgeteilt hatte. Es waren nicht nur einfach ein oder zwei Stunden, die sie verloren hatte. Einen halben Tag und eine ganze Nacht war sie gänzlich seiner wohlwollenden Gnade ausgesetzt gewesen.
    „Es stimmt schon“, fuhr er sanft fort. „Das ist der Morgen danach, Vivian. Was, angesichts der Tatsache, dass wir zusammen im Bett sind, natürlich die äußerst faszinierende Frage aufwirft: Der Morgen nach was ?“
    Vivian fehlten die Worte. Ungläubigkeit spiegelte sich in ihren Gesichtszügen. Sie konnte lediglich auf das dünne, süffisante Lächeln auf seinem Mund blicken. Sie las darin seinen Wunsch, sie derart tief zu erniedrigen, wie sie es sich noch nicht einmal im Traum hätte vorstellen können.
    „Oh, mein Gott! Was hast du getan?“, flüsterte sie voller Angst. Ein Zittern erfasste ihren Körper als Reaktion auf die unvollständigen aufregenden Erinnerungen, die in ihrem Kopf wild durcheinander wirbelten.
    „Treffender wäre die Frage, was habe ich nicht getan?“, murmelte er hinterhältig und streckte seinen Ellbogen in einer geschmeidigen Bewegung, um etwas aus dem Nachtkästchen hinter sich herauszuziehen.
    Wortlos streckte er ihr dieses Etwas hin. Als sie sich jedoch weigerte, ihre Hände von der Bettdecke zu lösen, die ihr wie ein Schutzschild erschien, öffnete er seine Hand und ein ganzer Haufen bunter Rechtecke purzelte auf die zerknautschte Bettwäsche zwischen ihnen. Den Rücken sicher an die Wand gedrückt, schaute Vivian finster und steif nach unten. Sie hatte Angst, sich zu bewegen und war gleichzeitig frustriert, dass sie die Oberfläche des Bettes nicht scharf erkennen konnte. So weit reichte ihre Sicht leider nicht.
    „Hier, vielleicht hilft dir die.“ Er richtete sich inmitten der zerzausten Laken auf. Dabei ignorierte er geflissentlich, dass sie leicht zusammenzuckte. Wenige Augenblicke später setzte er ihr die Brille auf die vor Anspannung gekräuselte Nase. „Besser?“
    Ganz und gar nicht! Es war Tausende Male schlimmer! Vivian starrte entsetzt auf das Bett. Die bunten Rechtecke entpuppten sich als schlüpfrige

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