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JULIA SOMMERLIEBE Band 21

JULIA SOMMERLIEBE Band 21

Titel: JULIA SOMMERLIEBE Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN NAPIER VIOLET WINSPEAR SARA CRAVEN
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Fotografien, die wie Konfetti überall auf dem Bett verstreut lagen.
    „Oh, mein Gott … !“
    „Für Gebete ist es ein wenig zu spät, Vivian. Deine begangenen Sünden holen dich ein. Und noch dazu recht gut getroffen, meinst du nicht auch?“
    „Wie …? Ich … Du …“
    Sanft unterbrach er ihr unzusammenhängendes Stammeln. „Das Wie halte ich für ziemlich eindeutig. Es gibt diese intelligente, moderne Erfindung namens Fotografie, weißt du …?“
    Spöttisch deutete er mit seiner Hand auf etwas, das Vivian in ihrer Kurzsichtigkeit als Kleiderständer ausgemacht hatte. Erstickt stöhnte sie auf. Nun erkannte sie ein dreibeiniges Stativ, an dessen Spitze eine hochwertige Kamera thronte, deren Linse heimtückisch auf das Bett ausgerichtet war.
    „Und was den Rest deiner Frage betrifft … Nun ja, wir sind in recht eindeutigen Posen zu sehen, oder nicht? Hier, zum Beispiel …“
    Vivian folgte wie hypnotisiert seinem Finger. „Siehst du, wie du dich unter meinem Körper auf dem Bett räkelst? Die Arme über den Kopf gestreckt, in hingebungsvoller Leidenschaft?“
    Vivian klemmte sich das Laken unter beide Achseln. Nun waren ihre Hände frei. Hektisch versuchte sie, seine Hände beiseite zu stoßen. Er ließ sich jedoch nicht beirren. Ungerührt sah er die Bildersammlung durch und zog ein weiteres Foto hervor.
    „Das hier ist mein Lieblingsbild. So kunstvoll … so erotisch … so ausdrucksstark. Findest du nicht auch, dass wir einen sinnlichen Kontrast an Formen und Farben abgeben? Mit deiner hellen Haut und meiner dunklen Bräune … Und wie unsere Körper über- und umeinander zu fließen scheinen …“
    Vivian blendete seine zuckersüßen Spötteleien aus. Sie bemühte sich, einfach nicht hinzuhören. Ihre gesamte Aufmerksamkeit heftete sich auf das aufreizende Bild, das er in den Händen hielt.
    Sie hatte in Frauenmagazinen schon Parfümwerbung gesehen, die anzüglicher war, die mehr Haut zeigte, doch im Augenblick war es ihr unmöglich, objektiv zu sein. Das Paar auf diesem Foto waren keine anonymen Models, die ihre Arbeit erledigten und für die Öffentlichkeit posierten. Das Bild zeigte sie in einer Stellung völliger Hingabe und es war sein nackter Körper, der sie unnachgiebig auf das Bett drückte. Ihr wurde heiß und kalt bei dem Gedanken, dass er sich irgendwie ihre geheimsten Wünsche zunutze gemacht hatte.
    Eine kleine, entfernte Stimme der Vernunft meldete sich: Nicholas’ Finger ruhten so auf ihrer Hüfte, dass der dünne Stoffstreifen ihres Höschens für den Betrachter des Bildes verdeckt wurde. Aber das konnte Vivian nicht beruhigen. Dieser Anblick erschütterte sie zutiefst. Dieser Betrug machte sie krank. Die Fotos logen schlichtweg; sie zeigten einen Akt der Gewalt, nicht der Liebe!
    Sie versuchte, ihm das Foto aus der Hand zu reißen. Doch er lachte nur höhnisch und hielt seinen Arm nach oben, sodass sie ihn nicht erreichte.
    Vivian änderte ihre Meinung, ließ von ihm ab und stürzte sich verzweifelt auf die anderen Aufnahmen. Verbissen riss sie diese in winzig kleine Stückchen. Währenddessen bemühte sie sich, die schützende Bettdecke zu halten.
    Wieder lachte er. Er machte keinerlei Anstalten, ihre wilde Vernichtungsorgie zu unterbrechen, er behielt lediglich sein ausgemachtes Lieblingsbild in sicherer Entfernung in der Hand. „Wo die herkommen, Vivian, gibt es noch eine ganze Menge andere Bilder. Es war schließlich eine lange und anstrengende Nacht …“
    „Aber ich war bewusstlos“, entgegnete sie keuchend und wies seine durchtriebene Unterstellung zurück. „Nichts ist passiert …“ Plötzlich hielt sie wie vom Blitz getroffen inne. „Mein Gott“, flüsterte sie, „das wolltest du Janna antun!“
    „In der Tat sah der ursprüngliche Plan vor, dass ein anderer Mann den sündigen Partner deiner Schwester spielt“, erklärte er gedehnt. „Und wenn sie dann angeblich miteinander durchgebrannt wären – zusammen mit dem Geld für das Grundstück –, hätte ich dir die Fotos der Liebenden als Beweis geschickt, dass sie den Betrug von Anfang an zusammen geplant hatten. Du solltest dann eigentlich am Abend vor deiner Hochzeit zu ihrer Verteidigung hierher geeilt kommen. Was natürlich zu spät gewesen wäre, um den Vertrag abzuschließen, auf den dein Unternehmen angewiesen ist. Aber noch rechtzeitig genug, um über die Rettung von Jannas persönlichem und professionellem Ruf zu verhandeln. Natürlich hätte es dich dein eigenes Ansehen gekostet …“

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