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Julia Sommerliebe Band 22

Julia Sommerliebe Band 22

Titel: Julia Sommerliebe Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STEPHANIE BOND ROSALIE ASH KIM LAWRENCE
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so, von klein auf.“
    Gabby senkte den Kopf. Es war verrückt. Vor nicht allzu langer Zeit hatte sie nicht einmal gewusst, dass Prinz Rafik überhaupt existierte. Und nun schnürte es ihr bei dem bloßen Gedanken daran, dass er nicht mehr da sein könnte, die Brust so sehr ein, dass sie kaum noch atmen konnte.
    „Ich werde sehen, was ich tun kann.“ Sie bezweifelte zwar, dass sie etwas bewirken konnte, aber Sayed war offenbar anderer Meinung: Er nickte sichtlich erleichtert und glaubte wohl, dass sie übersinnliche Fähigkeiten besaß. „Wo ist er?“
    „Der Prinz befindet sich in seinem Turmzimmer, Miss. Ich nehme an, Sie wissen, wo es ist.“ Dabei lächelte er verschwörerisch.
    Offensichtlich funktionierte die Gerüchteküche recht gut. Gabby wollte lieber nicht wissen, welche Versionen über das, was wirklich geschehen war, im Palast kursierten.
    Gabby hatte die Hand schon zum Klopfen erhoben, als sie im Inneren des Zimmers eine laute, wütende Stimme vernahm. Sie hielt inne und wartete. Nachdem die Schimpftirade zu Ende war, folgte ein kurzes Schweigen. Und darauf hörte sie ein beunruhigendes Krachen und Poltern. Jemand randalierte.
    Gabby verwarf die Idee, sich anzukündigen, und öffnete stattdessen vorsichtig die Tür. Dann nahm sie allen Mut zusammen und trat ins Zimmer.
    Die Zerstörungen, die sie von draußen gehört hatte, waren deutlich sichtbar, aber es schien kein System dahinterzustecken.
    Rafik, der im Raum herumging wie ein eingesperrtes wildes Tier, lief durch die auf dem Boden verstreuten Teile. Er drehte sich zu Gabby um. „Was wollen Sie denn hier?“, knurrte er aggressiv.
    Ihre Blicke trafen sich, ihrer besorgt, seiner grimmig, und Gabby stockte der Atem. In seiner primitiven Wut, befreit vom zivilisierten Schein, war er Furcht einflößend.
    Natürlich hatte sie gewusst, dass er ein leidenschaftlicher Mann war, und sie hatte auch mehrmals beobachtet, wie seine Gefühle an die Oberfläche traten, doch nun brachen sie mit voller Kraft aus ihm heraus.
    Sein finsterer Blick bohrte sich förmlich in ihren. Jede Faser seines Körpers schien angespannt zu sein. Er konnte jeden Moment explodieren.
    Gabby wollte nicht diejenige sein, die diese Explosion auslöste. Mit einer Mischung aus Angst und Aufgeregtheit befeuchtete sie sich die Lippen mit der Zungenspitze. „Was ist passiert, Rafik? Sind Sie krank? Ist …“
    „Nein, ich bin nicht krank. Ich sterbe nur.“ Er sah, wie sie zurückwich, verdrängte jedoch die Schuldgefühle, die in ihm aufzusteigen drohten.
    Gabby, die ganz blass geworden war, biss sich auf die Lippe und strich sich das Haar hinter die Ohren. Augenblicklich fiel es wieder nach vorn. „Aber irgendetwas muss Sie doch in diese schreckliche Stimmung versetzt haben!“
    Er lächelte spöttisch. „Irgendetwas? Oh ja, es ist etwas passiert.“
    Gabbys Ratlosigkeit wuchs, als sie beobachtete, wie er erneut ruhelos im Raum herumzugehen begann. Sie folgte ihm und erreichte ihn, als er bei der offenen Balkontür angelangt war.
    Ohne nachzudenken, griff sie nach seinem Arm und zwang ihn so, stehen zu bleiben.
    Rafik atmete schwer und starrte ihre Hand auf seinem Arm an. Sein wilder Blick drückte etwas aus, was sie nicht benennen konnte.
    „Entschuldigung – ich vergesse immer wieder, dass man Mitglieder der königlichen Familie nicht einfach so anfassen darf.“ Sie drehte den Kopf und sah Rafik vermeintlich ruhig an. „Würden Sie bitte aufhören, den Geheimnisvollen zu spielen, und einmal zehn Sekunden ruhig bleiben? Sie können auch im Sitzen höhnisch und überlegen sein, das weiß ich. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen.“
    Der Kopf dröhnte Rafik noch vor Zorn, doch er brachte ein schwaches Lächeln zustande, als er sich auf den Sessel sinken ließ.
    „Vielen Dank“, sagte sie und kniete sich neben ihn. „Sie können mir sagen, dass es mich nichts angeht“, begann sie, vermutend, dass er etwas Derartiges sagen würde, „aber …“
    „Es geht Sie etwas an.“
    Das brachte Gabby aus dem Konzept. „Oh, tatsächlich?“
    „Heute Morgen habe ich eine Nachricht von Hakim erhalten. Er ist nach Paris zurückgeflogen.“
    Rafik sah, wie alle Farbe aus ihrem Gesicht wich. Wäre sein Bruder in diesem Moment auf demselben Kontinent gewesen, hätte Rafik keine Verantwortung über sein Handeln mehr übernommen.
    „Wie konnte er das nur tun? Das ist einfach unfassbar. Ausgerechnet jetzt? Nachdem …“ Gabby, deren Gesicht bis auf zwei hektische rote Flecken auf dem

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