Julia Sommerliebe Band 22
doch wieder aus der Höhle heraus?“
„Darüber könnte ich nachdenken.“ Verlangen lag in seiner Stimme.
„Romano …“ Sie begehrte ihn. Aber konnte sie ihn bitten, sie hier und jetzt noch einmal zu lieben? Hier in der Höhle von Hasan?
„Wenn du dich so an mich anschmiegst, garantiere ich für nichts.“
„Ich kann nichts dafür, das liegt an dieser schrecklichen Höhle.“ Sie zerzauste verführerisch sein Haar.
Heiser stöhnte er auf. Leidenschaftlich fuhr er mit den Händen unter ihr Kleid. Caroline keuchte auf, als sie seine Hand in ihrem Slip spürte. Erregt bot sie ihm ihren Mund dar, hieß seine Zunge willkommen und gab sich ganz diesem wunderbaren Gefühl hin.
„Schamlos“, neckte er sie heiser vor Verlangen. „Hätte ich geahnt, dass du deine Verführungskünste einsetzen würdest, um mich schwach zu machen, hätte ich dich nicht hierher gebracht.“ Er streichelte sie.
„Romano, ich will dich so sehr.“ Sie schämte sich ihrer Lust nicht mehr.
„Nicht so sehr wie ich dich, Sabiha tieghi , meine Schöne. Noch nie habe ich eine Frau begehrt wie dich. Seit Tagen sehne ich mich danach, dich ganz für mich zu haben, jeden Zentimeter deines wunderschönen Körpers zu verwöhnen.“
„Lass uns gehen“, flüsterte sie.
Wortlos nahm er sie an die Hand und zog sie raschen Schritts aus der Höhle.
Unter dem Nachthimmel ging sie mit weichen Knien neben Romano zurück zum Auto.
Caroline hatte ein ganz flaues Gefühl im Bauch. Sie wagte kaum, Romano anzusehen. Zwischen ihnen herrschte wieder eine seltsam gespannte Atmosphäre, ganz so, als sei die Nähe, die sie in der Höhle empfunden hatten, nicht ihrem Gefühl füreinander, sondern nur der Umgebung entsprungen. Verwirrt suchte sie nach einer Erklärung. Doch ihr fiel nichts ein.
„Den Sommer“, bemerkte Romano schließlich bitter. „Den hast du für das verantwortlich gemacht, was letzte Woche zwischen uns passiert ist.“
Sie wandte sich ihm zu. Seine Miene war wieder ebenso verschlossen und finster wie vor ihrem Ausflug hierher. „Romano.“
„Schon gut. Vielleicht hast du recht, und es war eine Sommerlaune.“ Glaubte er das wirklich? Wollte er sie so auf Distanz halten? In Caroline zerbrach etwas. Was hatte sie denn erwartet, was er sagen würde? Der Schmerz in ihrem Herzen wurde fast unerträglich. Ihr Stolz regte sich. Wenn er so schnell umschalten konnte, würde sie sich ihm bestimmt nicht weiter anbiedern.
„Oder die Vollmondgeister“, warf sie mit zitternder Stimme ein. Sie zwang sich zu einem Lachen. „So etwas soll es geben. Eine flüchtige … rein körperliche Anziehungskraft zwischen zwei Menschen.“
Eine lange Weile schwiegen sie. Dann drehte Romano energisch den Zündschlüssel, und der Motor heulte auf. „Ja, natürlich“, stimmte er ihr ausdruckslos zu. „So etwas soll vorkommen.“ Er stellte den CD-Spieler an. Wahrscheinlich empfand er die unnatürliche Stille als ebenso unerträglich wie Caroline selbst.
Das Lied, das sie hörten, war Caroline bekannt. Monatelang war es in den Charts gewesen. Doch zum ersten Mal hörte Caroline auf den Text. Wie viel zu viele Lieder erzählte es von unerfüllter Liebe und Sehnsucht. Es berührte ihre Seele. „Und … was wird nun?“, fragte sie schließlich.
„Geschäft oder Vergnügen?“
Tonlos antwortete sie: „Geschäft natürlich.“
„Wir schließen die Kampagne für die Messe noch nächste Woche in Naxxar ab. Und dann fliegst du zurück nach London.“
„Ja.“ Jetzt erkannte sie erst, wie wenig Interesse Romano eigentlich rein menschlich an ihr hatte. Er hatte sein Ziel erreicht, sie war seine Beute geworden, und jetzt war das Spiel vorbei.
Doch Caroline unterdrückte die aufwallende Enttäuschung und den tiefen Schmerz. „Ja, da hast du wohl recht“, pflichtete sie ihm mühsam bei.
„Und das war’s dann.“ Romano klang absolut gefasst und nüchtern. „Die nächsten Tage werden anstrengend sein. Für das Vergnügen bleibt nicht viel Zeit. Abgesehen vom Mnarja , natürlich …“
Sie näherten sich Kalkara. „Ja, abgesehen vom Mnarja .“
„Gehst du mit mir hin, Caroline?“
Inzwischen waren sie vor dem alten Stadthaus ihrer Mutter vorgefahren. Romano stellte den Motor ab. Verständnislos sah Caroline ihn an. Sie fühlte sich zu wund, zu verletzt, um irgendwelche Hoffnungen zuzulassen. „Was …?“
„Zum Mnarja “, wiederholte er eindringlich. „Gehst du mit mir hin?“
Angespannt zuckte sie die Achseln und zwang sich zu einem
Weitere Kostenlose Bücher