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Julia Sommerliebe Band 22

Julia Sommerliebe Band 22

Titel: Julia Sommerliebe Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STEPHANIE BOND ROSALIE ASH KIM LAWRENCE
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schmerzhaft bewusst, und sie empfand tiefes Mitleid mit der Frau auf dem Bild. „Und sie hat unglaubliche Augen … so blau!“
    „Nicht so blau wie Ihre.“
    Sie sah Rafik an. Als ihre Blicke sich trafen, schien die Luft vor unausgesprochenen Gefühlen und Begierden förmlich zu knistern.
    Bis auf das Ticken und Surren einiger antiker Standuhren war es in dem riesigen Raum völlig still.
    Gabbys Herz klopfte wie wild, und sie rang nach Atem. Sie wagte nicht, sich zu rühren. Wie sehr sie sich auch anstrengte, sie konnte sich nicht aus dem erotischen Bann lösen, der sie fest in Griff hatte. Rafiks Blick war so … heiß …
    „Ich … ich … Ich habe Hunger. Auf Essen“, fügte sie errötend hinzu.
    Rafik atmete tief ein, und als er ihren Duft wahrnahm, blähten sich seine Nasenflügel. „Auch ich habe Hunger …“ Heißhunger würde die Begierde, die ihn ergriffen hatte, besser treffen.
    Abrupt drehte er sich um.
    Kurz darauf deutete Sayed seine Rückkehr durch ein vorsichtiges Klopfen an.
    „Was ist, Sayed?“ Rafik bemühte sich um einen neutralen Gesichtsausdruck. Sie wäre ein wahres Festessen – aber nicht für ihn.
    Sayed antwortete mit lauter Stimme, sodass er auch im Zwischengeschoss zu hören war. „Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass es in Bahu einen Erdrutsch gegeben hat.“
    Die beiden Männer setzten ihr Gespräch auf Arabisch fort, und Gabby sah, wie Rafiks Haltung starrer wurde. Um zu begreifen, dass die Situation ernst war, brauchte man kein Arabisch zu verstehen.
    Während Gabby sich noch einzureden versuchte, dass die aufregende Situation von vorhin nur in ihrem Kopf existiert hatte, wandte sich Rafik ihr wieder zu. Nun war sie sicher, sich alles nur eingebildet zu haben – in seinem düsteren Blick war nicht einmal eine Spur von Wärme.
    „Ich werde gebraucht. Leider muss ich Sie jetzt verlassen.“
    „Nehmen Sie mich mit“, hörte Gabby sich sagen. „Das heißt, falls …“
    „Einverstanden“, antwortete er nach kurzer Überlegung. Es konnte nicht schaden, wenn sie ein bisschen vom Land sehen und sich davon verzaubern lassen würde.
    Während des Hubschrauberfluges war wegen des Lärms keine Unterhaltung möglich. Der Flug dauerte eine Dreiviertelstunde, die für Gabby schnell verging, da sie die ganze Zeit über fasziniert auf die sich ständig wandelnde Landschaft unter sich starrte.
    Als sie den Helikopter schließlich verließ, wickelte sich Gabby das Seidentuch, welches man ihr gegeben hatte, um den Kopf. Dann beschattete sie ihre Augen mit der Hand und sah sich um.
    Um eine grüne Oase verstreut standen einige schwarze Zelte. Dahinter ragte eine riesige alte Steinmauer auf.
    Rafik sah, wie sehr der Anblick Gabby überwältigte. „Das sind die Überreste einer Kreuzritterfestung. Wie auch für die Beduinen war für die Kreuzzügler die Nähe zum Wasser besonders attraktiv. Und durch die hohe Lage kann sich niemand – weder Freund noch Feind – ungesehen nähern.“
    Am Verhalten der kleinen Gruppe, die ihnen entgegenkam, war deutlich zu erkennen, dass Rafik in die erste Kategorie gehörte.
    „Hier sind gar keine Männer“, dachte Gabby laut.
    „Die Männer helfen bei den Bergungsarbeiten. Mein Vater hat die Erlaubnis gegeben, dass die Ausgrabungsarbeiten im Tal fortgesetzt werden.“
    „Hat dort der Erdrutsch stattgefunden?“
    Finster blickend nickte Rafik. „Ja. Mehrere Leute von hier haben da gearbeitet.“
    „Gibt es Verletzte?“
    „Es scheint so. Die Bergungsarbeiten werden durch die schlechte Zugänglichkeit des Ortes erschwert. Auf den Felsvorsprüngen ist eine Landung mit dem Hubschrauber unmöglich, und der Weg ist nicht einmal mit dem Geländewagen befahrbar. Also bleibt uns nur das übrig …“ Er nickte in Richtung einer entfernten Staubwolke, die sich beim genaueren Hinsehen als eine Gruppe von Reitern erwies, die mit großer Geschwindigkeit näher kamen.
    Ihr wurde flau im Magen, als sie das unbemannte Pferd sah, das sie mit sich führten.
    „Werden Sie in die Schlucht reiten?“
    Überrascht sah er sie an und nickte. „Selbstverständlich!“
    „Dürfte ich mitkommen?“
    Er schüttelte den Kopf, und dabei bekam sein Gesicht einen beinahe zärtlichen Ausdruck.
    Gabby wurde schwindlig.
    „Diesmal nicht“, sagte er und sah sie besorgt an. Dann, als er unter ihr Kinn griff und es leicht anhob, sodass sie zu ihm aufsah, verhärteten sich seine Züge. „Ich hätte Sie nicht hierher bringen dürfen.“
    „Was, wenn Sie …“ Gabby nickte in

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