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Julia Sommerliebe Band 24

Julia Sommerliebe Band 24

Titel: Julia Sommerliebe Band 24 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan , Chantelle Shaw , Fiona McArthur
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Wir wollen es ihr so leicht wie möglich machen. Am besten legen wir sie auf eine Decke. Darauf können wir sie zu viert schnell in den Rettungswagen heben, falls es nötig sein sollte.“
    Dann lächelte er auf einmal, und Bonnie war erleichtert. Er schien endlich zur Vernunft gekommen zu sein. Zusammen würden sie diese Situation meistern.
    Sie bereiteten für Tameeka ein behelfsmäßiges Lager und schalteten die Rücklichter des Rettungswagens ein, damit sie ausreichende Sicht hatten.
    Harry stand einen Moment ganz still und rieb sich die Stirn. Er sah von Tante Dell, die sich im Schneidersitz neben ihrer Nichte niedergelassen hatte, zu Bernie, der die Hand seiner Freundin streichelte.
    Die Sterne über ihnen strahlten miteinander um die Wette, wie ein Heer von Schutzengeln. Mit jedem Atemzug Tameekas spürte Harry, wie sein Schmerz und seine Panik Stück für Stück von ihm abfielen, bis er ganz ruhig wurde. Er erinnerte sich an Bonnies Worte heute Nachmittag.
    Tameeka war eine gesunde junge Frau, ihr Baby zeitgerecht entwickelt. Nichts deutete darauf hin, dass es Komplikationen geben würde. Allein sein Misstrauen und seine Angst hatten sie auf die Straße getrieben und in eine ungleich riskantere Situation gebracht. In Uluru hätten sie zumindest eine medizinische Standardausrüstung zur Verfügung gehabt.
    Harry erkannte sich selbst nicht wieder. Was war aus dem Arzt geworden, der noch vor ein paar Jahren regelmäßig in der kleinen Klinik auf Bali ausgeholfen und dort viele Geburten begleitet hatte, als sei es das Natürlichste auf der Welt?
    Genau das hatte Bonnie ihm begreiflich machen wollen, aber er hatte nicht richtig zugehört. Da saß sie, ruhig und konzentriert, ein sauberes Handtuch über den Schoß gebreitet, und redete beruhigend auf Tameeka ein. Harry bewunderte sie für ihre Stärke und Zuversicht. Er wollte versuchen, ihrem Beispiel zu folgen, das Vertrauen in sich selbst und in die Kraft der Natur wiederzugewinnen.
    Bonnie war hart mit ihm ins Gericht gegangen, aber Harry erkannte, dass er genau das gebraucht hatte. Sie hatte ihn aus seiner Lethargie gerissen, seine selbst gewählte Einsamkeit durchbrochen und sein Herz berührt. Sie war wie ein helles Licht, das seine Seele wärmte und die Schatten der Vergangenheit zurückweichen ließ. Ein gnädiges Schicksal musste sie zusammengeführt haben. Er hatte eine zweite Chance bekommen, und er würde sie nicht verschenken.
    Fünfzehn Minuten später war ein winziges Köpfchen zu sehen, und in demselben Moment schoss eine Sternschnuppe durch den Nachthimmel.
    Harry hielt den Atem an und tastete nach Bonnies Hand, die das Neugeborene vorsichtig auf die Brust seiner Mutter legte.
    „Na, das nenne ich eine sanfte Geburt“, sagte Tante Dell zufrieden.

10. KAPITEL
    Da Mutter und Kind wohlauf waren, gaben sie den Kollegen aus Alice Springs Bescheid, dass diese umkehren konnten. Harry fuhr den Rettungswagen zurück nach Uluru, und Bonnie nahm auf dem Beifahrersitz Platz, damit Bernie hinten bei seiner Familie sitzen konnte.
    Die problemlose Geburt hatte alle Beteiligten in eine euphorische Stimmung versetzt. Trotzdem fand Harry, dass er Bonnie eine Erklärung schuldig war. „Du hattest es in den letzten Tagen nicht einfach mit mir“, begann er vorsichtig das Gespräch.
    „Das kann man wohl sagen. Der Tag heute hat mich an eine andere Geburt erinnert, die wir zusammen erlebt haben.“ Sie sah ihn halb spöttisch, halb wohlwollend an.
    „Oje.“ Harry erinnerte sich nur zu gut an Mardi und daran, dass er sich an diesem Tag wie ein Feigling benommen hatte. „Das scheint langsam zur Gewohnheit zwischen uns zu werden.“
    Sie verdrehte theatralisch die Augen. „Du meine Güte, wir haben eine gemeinsame Vergangenheit. Wie konnte das passieren!“
    Sie verstand ihn schon richtig. „Du hattest mal wieder recht mit deiner Einschätzung. Tameeka hat sich tapfer geschlagen. Es war eine Geburt wie aus dem Lehrbuch.“
    „Habe ich dir nicht schon einmal erklärt, dass die Natur das bei uns Frauen so eingerichtet hat?“
    „Ist ja gut, ich gebe mich geschlagen. Trotzdem wäre mir wohler, wenn wir die nächsten Schwangeren rechtzeitig nach Alice Springs bringen könnten.“
    „Jawohl, Herr Doktor.“ Ihre Mundwinkel kräuselten sich nach oben, und er hätte sie am liebsten auf der Stelle geküsst. Aber das musste warten.
    Da traf ihn die Erkenntnis wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Er hatte sich verliebt.
    Unwillkürlich begannen seine Hände am Lenkrad zu

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