JULIA VALENTINSBAND Band 21
überwältigte, dass er sie mit seinem kräftigen Körper auf die Couch niederdrückte. Sie wollte ihn mit Haut und Haar.
Das Telefon klingelte. Sofort schoss Cari durch den Kopf, dass es nur seine Mutter sein konnte. Sie riss sich zusammen und löste sich aus seiner Umarmung.
„Es wird deine Mutter sein“, keuchte sie und zupfte sich ihre Kleidung zurecht. „Geh besser ran.“
„Ich werde sie später zurückrufen“, murmelte Max und küsste sie wieder.
„Nein, Max. Du musst rangehen. Sonst wirst du es später bereuen.“
Er brauchte noch ein paar Sekunden, bis er wieder bei Verstand war und den Anruf annehmen konnte. Cari lächelte, als sie den beiden zuhörte. Obwohl Max und seine Mutter sich halb auf Italienisch unterhielten, verstand sie jedes Wort und jedes Gefühl. Erstaunt jauchzte seine Mutter am anderen Ende des Atlantiks auf, als er ihr von Jamie erzählte. Der Abend nahm ein gutes Ende.
Der Anruf war genau im richtigen Augenblick gekommen. Wenn Max’ Mutter sie nicht unterbrochen hätte, hätten sie sich womöglich geliebt. Ihre Widerstandskraft war praktisch nicht mehr vorhanden gewesen. Aber inzwischen konnte sie sich wieder beherrschen.
Cari war vollkommen klar, dass es verrückt war, mit einem Mann zu schlafen, ohne sich Gedanken über die Zukunft zu machen – ganz gleich, wie sehr man ihn liebte. Und sie hatte nicht die geringste Vorstellung, wie es mit ihnen weitergehen würde.
Deshalb beschloss sie, ihm einen letzten Kuss zu geben und ins Bett zu gehen. Allein. Seufzend stand sie auf.
Als Cari am nächsten Morgen mit Jamie auf dem Arm mit den Babyflaschen hantierte, klingelte wieder das Telefon. Es war Mara.
„Hattest du einen schönen Valentinstag?“, fragte sie hoffnungsvoll.
Cari lächelte. „Es war wundervoll.“
„Das freut mich. Es ist gut, dass wir die unglückliche Verwechslung aus der Welt schaffen konnten“, seufzte Mara glücklich.
„Aber jetzt erzähl mal. Wohin hat Randy dich gestern Abend entführt?“
Es war schon eine Weile her, dass Cari mit ihrer Freundin telefoniert hatte. Das Herz rutschte ihr in die Hose, als sie merkte, dass Mara keine Ahnung hatte, was alles passiert war. Wo sollte sie jetzt anfangen?
„Mara, ich war nicht mit Randy unterwegs.“
Am anderen Ende herrschte erschrockenes Schweigen. „Was?“, platzte sie ein paar Sekunden später heraus. „Ich habe doch mit ihm gesprochen! Und er hat gesagt …“
„Wenn er dir erzählt hat, dass er am Valentinstag unterwegs war, dann kann er nur C. J. gemeint haben.“
„C. J.?“ Ihre Stimme klang schrill. „Wer ist das?“
„Du kannst dich bestimmt an sie erinnern“, erklärte Cari besänftigend. „C. J. ist die andere Frau aus dem Blind-Date-Schlamassel.“
„Oh. Ah. Das heißt also, dass du mit dem anderen Mann ausgegangen bist?“ Mara klang wieder hoffnungsvoll.
„Ja. Max Angeli.“
Mara lachte. „Okay, ich höre es schon an der Art, wie du seinen Namen aussprichst. Du bist verliebt, nicht wahr?“
Die Frau gibt wirklich niemals auf, dachte Cari zwischen Gelächter und einem kleinen Wutanfall.
„Nein!“
Mara redete noch ungefähr zwanzig Minuten lang auf sie ein. Aber Cari wollte einfach nicht locker lassen und es zugeben. Noch nicht einmal vor ihrer besten Freundin – obwohl sie insgeheim längst wusste, dass Mara recht hatte.
Und wenn es der Wahrheit entsprach, was sollte sie dann tun?
Im Grunde genommen konnte sie nicht viel tun. Max hatte
C. J. zwar erklärt, dass er sie nicht heiraten würde, aber schon am nächsten Morgen konnte Cari seine Ankündigung nicht mehr ernst nehmen. Denn sie hatte gelernt, dass er sämtliche Hebel in Bewegung setzen würde, um die Wunden am Herz seiner Mutter zu heilen. Genau deshalb liebte sie ihn ja!
Cari badete Jamie, machte sein Zimmer sauber und zog ihm einen süßen Strampelanzug an. Dabei grübelte sie die ganze Zeit darüber nach, was sie an der Lage ändern konnte. Sie musste den Tatsachen ins Auge sehen. Und Tatsachen konnten verdammt störrisch sein.
Es stimmte, dass er sie mochte. Max empfand sogar tiefe Zuneigung zu ihr. Er genoss es, seine Zeit mit ihr zu verbringen. Und ganz bestimmt wollte er mit ihr ins Bett. Daran hatte er keine Zweifel gelassen.
Aber niemals hatte er ein Wort darüber verloren, sie zu heiraten. Niemals hatte Max so viele Gedanken daran verschwendet, sie zu heiraten, wie er darüber nachgedacht hatte, C. J. das Jawort zu geben. Es überstieg seinen Horizont, dass sie die richtige Frau für ihn
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