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JULIA VALENTINSBAND Band 21

JULIA VALENTINSBAND Band 21

Titel: JULIA VALENTINSBAND Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MERLINE LOVELACE ROBYN GRADY RAYE MORGAN
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unterdrückte einen Fluch, als ihre Kaffeetasse auf dem Unterteller klapperte.
    In dem Moment, wo er an ihrer Seite erschien, hatte sie sich wieder gefangen. Mit eisernem Willen bemühte sie sich, weder auf sein Lächeln noch auf den feinen, herben Duft seines Aftershaves hereinzufallen.
    „Morgen.“
    „Guten Morgen.“
    „Alles okay?“, erkundigte er sich leise.
    „Ja, wunderbar.“
    Die knappe Erwiderung schien ihn nicht weiter zu beunruhigen. Oder ihn daran zu hindern, sekundenlang auf ihre Lippen zu starren.
    „Keine Nachwirkungen von deinem nächtlichen Bad?“
    „Nicht im Mindesten.“
    Das amüsierte Funkeln in seinen Augen zeigte ihr, dass er sie durchschaute. Glücklicherweise kam Harry Martin zu ihnen herüber, bevor er womöglich noch eine spöttische Bemerkung darüber hätte machen können.
    „Ich bin mit den Vorbereitungen für den Bericht über Venezuela fertig, Boss.“
    „Lass mich nur kurz eine Tasse Kaffee besorgen, dann können wir anfangen.“
    So wie am Tag vorher, wollte Caroline im Hintergrund bleiben, damit sie den Cateringservice im Auge behalten konnte. Doch wie bereits am Tag zuvor, durchkreuzte Rory auch diesmal wieder ihre Pläne.
    „Nach dir, Caroline.“
    Dieser Befehl war zwar sehr höflich ausgesprochen, aber immer noch eindeutig ein Befehl. Im ersten Augenblick dachte sie daran, sich zu widersetzen, aber dann zuckte sie nur die Schultern und begleitete Rory zu seinem Tisch.
    Nachdem in einem Vortrag für die Allgemeinheit die beängstigende Situation in Venezuela genauer erläutert worden war, teilten sich die Teilnehmer in kleinere Gruppen auf, um sich über die aktuellen regionalen Entwicklungen zu informieren. Sondra übernahm die europäische Sektion. Abdul-Hamid organisierte eine Reihe von zusammenfassenden Berichten über den Mittleren Osten und Afrika. Als Asienexperte stellte sich ein Engländer mit rötlichem Teint vor, der einen Sinn für Humor zeigte, den Caroline nur als ziemlich verschroben bezeichnen konnte. Durch lautes Gelächter aus seiner Gruppe angezogen, kam Caroline aus dem hinteren Ende des Saals herüber, als er gerade über die Versuche von Piraten berichtete, eine luxuriöse Jacht auf dem Ozean zu kapern, deren Besitzer GSI-Kunden waren.
    „Während der Nacht haben sie sich innerhalb unseres Radarwarnsystems so weit genähert, dass sie ihre Granaten mit Raketenantrieb abfeuern konnten. Zum Glück wussten diese Mistkerle nicht, wie man den eingebauten Lock-and-Launch-Mechanismus auslöst. Die verdammten Granaten kamen aber trotzdem so nahe an uns ran, dass ich mir fast ins Hemd gemacht hätte.“
    Einer der Anwesenden johlte laut. „Seit wann machst du dir denn ins Hemd, Basil?“
    „War natürlich nur so eine Redewendung, alter Knabe. Um noch mal auf unsere nächtlichen Besucher zurückzukommen … Ich wünschte wirklich, ich hätte ihre Gesichter sehen können, als ich die M61 freigelegt habe, aber leider war es zu finster.“
    Caroline hatte keine Ahnung, was eine M61 war, aber aus dem anerkennenden Gemurmel schloss sie, dass es wohl eine effektive Waffe sein musste. Der Redner bestätigte das kurz darauf, indem er erfreut davon berichtete, dass sie „die Mistkerle aus dem Wasser hochgepustet“ hätten.
    Verblüfft darüber, in welche Gefahr sich Rorys Leute offensichtlich in ihrem alltäglichen Geschäft begaben, verließ sie den Saal unauffällig, um die Vorbereitungen zum Lunch zu überprüfen und den Transport der Teilnehmer zum Waffenübungsplatz der „Policía Nacional“ in Girona sicherzustellen.
    Nach dem Mittagessen standen zwei Busse bereit, die auf die Konferenzteilnehmer warteten. Hinter den Bussen parkte ein Lkw mit versiegelten Kisten auf der Ladefläche. Zwei von Rorys Männern hatten die Fracht vom Flughafen begleitet und blieben auf der kurzen Fahrt nach Girona weiterhin dabei.
    Caroline hatte sich, so gut sie konnte, auf diese Exkursion vorbereitet und sich darüber informiert, dass Girona abwechselnd von Iberern, Römern, Westgoten, Mauren und Napoleons Armeen besetzt worden war. Ebenso war die Stadt das Zentrum für Kabbalastudien gewesen, bis die Juden 1492 aus Spanien vertrieben wurden. In den letzten Jahren hatte Girona für die jüdische Glaubensgemeinschaft wieder erneut an Bedeutung gewonnen.
    Nach dem Plan, den Captain Medina ihr zugefaxt hatte, dirigierte Caroline ihren kurzen Konvoi zum Waffenübungsplatz der Polizei am Stadtrand. Antonio Medina kam heraus, um sie bei ihrer Ankunft zu begrüßen, und sprach

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