JULIA VALENTINSBAND Band 21
Aufmerksamkeit erregte. Er blieb stehen und betrachtete die rubinroten Glassteine, die an silbernen Bändern herunterhingen und ein großes glänzendes Herz formten. In der Mitte des Herzens stand ein riesiger Strauß roter Rosen.
„Der Wievielte ist heute?“, fragte er Caroline.
„Der vierzehnte.“
„Valentinstag.“ Er grinste. „Wie passend, findest du nicht auch?“
Passend in welcher Hinsicht? Wegen einer Nacht mit wundervollem Sex, nach der sie sich verabschieden und getrennter Wege gehen würden? Irgendwie konnte Caro dieses Szenario nicht mit Herzen und Blumen in Verbindung bringen. Was sie ihm zu erklären versuchte, als Rory vorschlug, dass sie im Wagen auf ihn wartete.
„Dieser Vorfall verlangt keine romantischen Gesten. Du brauchst mir keine Rosen zu kaufen. Außerdem haben wir nicht genug Zeit für so was.“
„Es dauert nicht lange“, versicherte er ihr.
Okay, sie würde also eine einzelne langstielige Rose mit nach Hause nehmen und sie zwischen die Seiten eines Buchs pressen. Wenn sie sie dann Jahre später herausnahm, würde sie die trockenen, brüchigen Blütenblätter berühren und sich an ihr zweites wildes Abenteuer erinnern.
Und diesmal war es nur eine Rose, die sie als Andenken mitnähme.
Erleichtert und gleichzeitig enttäuscht bei diesem Gedanken, schob sich Caroline durch die Drehtür.
Sie kaute nervös an ihrer Unterlippe und warf bereits zum dritten Mal einen Blick auf ihre Uhr, als Rory endlich auftauchte, ohne Rosen.
„Hast du nicht gefunden, was du gesucht hast?“
„Im Gegenteil, ich habe genau das gefunden, was ich wollte.“ Er drehte den Schlüssel im Zündschloss und warf ihr ein verschmitztes Lächeln zu. „Ich dachte, ich warte noch und gebe es dir später, beim Dinner.“
„Beim Dinner? Aber ich dachte, du fliegst heute Nachmittag nach Hause, direkt nach der Konferenz.“
„Wollte ich auch zuerst. Aber ich habe meine Reservierung verlängert.“
„Wann?“
„Gestern, als ich erfuhr, dass du bis morgen bleibst.“
Sie ließ sich in den Sitz zurückfallen, zu überrascht, um dazu etwas zu sagen, während er sich in den Verkehr einfädelte. Er wartete, bis sie auf der breiten Avenida Diagonal waren und Richtung Norden fuhren, bevor er ihr einen spöttischen Blick zuwarf.
„Dachtest du, ich würde einfach meine Sachen packen und dich hier in Spanien lassen?“
„Warum sollte ich etwas anderes erwarten?“
Er verzog das Gesicht und drehte das Steuer herum, um in die linke Querstraße einzubiegen. „Ich nehme mal an, das habe ich verdient. Aber ich hüpfe nicht auf ein Motorrad – oder einen MD80 Jumbojet – und jage zur Stadt hinaus. Diesmal nicht, Caroline.“
Sie runzelte die Stirn und versuchte, seine Motive zu ergründen. Noch viel schwieriger zu verstehen war ihre eigene Reaktion darauf, dass sie noch eine weitere Nacht zusammen haben würden.
„Worin besteht diesmal der Unterschied zum ersten Mal?“
„Wir werden uns heute Abend darüber unterhalten“, versprach er. „Beim Dinner.“
Vollkommen überrumpelt, konnte sie nicht anders, als sich zurückzulehnen und die Kilometerpfosten an der autopista zu zählen, bis sie zur Ausfahrt nach Tossa de Mar gelangten.
7. KAPITEL
Sie schafften es gerade rechtzeitig zum Resort, um sich noch schnell für die Schlussveranstaltung umzuziehen.
Caroline raste hoch in ihr Zimmer und warf sich eilig in einen schwarzen knöchellangen Krepprock und ihre orangefarbene Tunika mit den weiten Ärmeln. Sie wollte sich gerade wie üblich das Haar zu einem festen Knoten hochstecken, als sie ein rotes Mal an ihrem Hals entdeckte.
Wunderbar! Sah aus, als hätte sie doch noch ein Souvenir von ihrem Abenteuerausflug mitgebracht. Passte perfekt zu diesem ungewohnten Schmerz in ihren Schenkeln. Das kam davon, wenn man gewisse Muskeln überbeanspruchte, die man jahrelang nicht benutzt hatte. Sie verzog das Gesicht und ließ die Haare wieder über ihre Schultern zurückfallen.
Die erste Person, der sie auf dem Weg nach unten begegnete, war Sondra Jennings. Die blonde Agentin hatte bereits ausgecheckt und schleppte ihren Koffer hinunter in die Halle zum Konferenzraum.
„Hallo, Caroline. Wir haben Sie gestern Abend beim Dinner vermisst.“
„Ich habe Rory nach Barcelona begleitet.“
„Ja, das habe ich gehört.“ Die Räder ihres Koffers ratterten auf den unebenen Terrakottafliesen, während sie Caroline einen nachdenklichen Seitenblick zuwarf. „Hören Sie, Sie können mir jederzeit sagen, ich soll mich
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