JULIA VALENTINSBAND Band 21
wünschte, Sie hätten es erwähnt, solange wir noch im Club waren, anstatt mit der verdammten Rose vor meiner Nase herumzuwedeln.“
„Oh!“ Cari hielt inne und starrte ihn empört an. „Sie wollen doch wohl nicht mir die Schuld an dieser Katastrophe in die Schuhe schieben, oder?“
Max mochte das Feuer in ihrem Blick. Sie war zwar nicht sein Typ, und in der großen Menge wäre sie ihm niemals aufgefallen; aber trotzdem hatte sie etwas an sich, was seine Aufmerksamkeit erregte. Er schätzte ihre lebhaften Reaktionen und konnte nicht widerstehen, sie ein wenig auf den Arm zu nehmen.
„Warum nicht?“, fragte er mit einem lässigen Achselzucken. „Wenn Sie schneller geschaltet hätten, wäre das alles nicht passiert. Ihretwegen habe ich meine Verabredung sitzen lassen. Wer weiß, vielleicht haben Sie damit eine vielversprechende Beziehung zerstört.“
„Und Sie haben mein Date mit Randy verhindert“, erinnerte Cari ihn, auch wenn sie langsam merkte, dass er das alles nicht wirklich ernst meinte. „Wie können Sie sich sicher sein, dass sie damit nicht eine der größten Liebesgeschichten der Welt am Entstehen gehindert haben?“, zog sie ihn auf.
Zweifelnd hob Max die Brauen. „Sie und Randy?“
„Sicher. Warum nicht?“ Cari musterte ihn abschätzig. „Romeo und Julia. Anton und Cleopatra. Debbie Reynolds und Eddie Fisher.“ Sie warf sich in Pose. „Die Namen Cari und Randy hätten vielleicht auch in dieser Reihe stehen können.“
„Sie waren alle dem Untergang geweiht“, bemerkte Max. „Und wenn das zwischen Ihnen wirklich die große Liebe werden sollte, dann braucht es mehr als ein verhindertes Blind Date, um dem Schicksal ins Handwerk zu pfuschen.“
„Kann sein.“ Cari lächelte. „Das gilt auch für Sie.“
Max lachte kurz und humorlos. „C. J. und ich sind nicht für die große Liebe vorgesehen“, erklärte er sarkastisch. „Aber wir sind auserkoren, die Hauptrollen in einem hübschen Stück zu übernehmen.“
„Woher wollen Sie das wissen, wenn Sie sie doch überhaupt nicht kennen?“, fragte Cari verwirrt.
Er wusste genug über C. J., um zu wissen, dass sie – leider – sehr wichtig für sein Leben war. Mit einem bittersüßen Lächeln stieß Max die Tür zum Gebäude auf. „Das Schicksal ist unerbittlich.“
„Schicksal. Ein starkes Wort.“
Aber all das war vergessen, als Cari den Blick wieder nach vorn richtete.
„Es fängt an zu regnen“, meinte sie missmutig, als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel.
„Ja.“ Max fragte sich, was eigentlich noch alles schiefgehen konnte. Vermutlich steckte er nur mitten in einer dicken Pechsträhne, aber langsam wurde es eintönig.
„Wo ist das Auto?“, hakte Cari nach.
„Das Auto?“
Max schaute in die Richtung, in der er den Wagen geparkt hatte. Der Platz war leer. Unwillkürlich fragte er sich, ob Tito ihn genommen hatte, aber nein. Er ließ den Blick über die Auffahrt schweifen. Titos Leihwagen war verschwunden.
Wieder betrachtete er die Stelle, wo er seinen schönen neuen Sportwagen geparkt hatte. Kein Zweifel, er war weg. Nun wusste er, was noch alles schiefgehen konnte.
Max stieß einen kalten und deftigen Fluch aus. Und obwohl er Italienisch gesprochen hatte, zog Cari das Baby unwillkürlich enger an sich und warf ihm einen missbilligenden Blick zu. Er griff in seine Tasche und stellte fest, dass er das Handy im Wagen gelassen hatte, der gestohlen worden war. Zum zweiten Mal fluchte er.
„Wo ist Ihr Telefon?“, stieß er unfreundlich hervor.
Cari schüttelte den Kopf. „Hab ich nicht dabei“, erwiderte sie.
Max starrte sie an. Er konnte es kaum fassen, dass seine Pechsträhne immer noch nicht abreißen wollte.
„Mein Wagen ist gestohlen worden. Sie haben kein Telefon. Ich auch nicht. Wir haben uns gerade aus dem Gebäude ausgeschlossen, und es fängt an zu regnen.“
Cari seufzte und ließ die Schultern sinken. Das klang gar nicht gut. „Außerdem sind wir in einer ziemlich miesen Gegend gelandet“, fügte sie hinzu und betrachtete die drohenden Schatten ringsum.
„Nicht mehr lange.“ Max schnappte sich die Tasche mit den Windeln, die er abgestellt hatte, und ließ den Blick die Straße entlangschweifen. Die Lichter der Innenstadt leuchteten in den Nachthimmel. Es war also klar, in welche Richtung sie sich bewegen mussten.
„Wir müssen wohl oder übel ein Stück laufen. Jedenfalls so lange, bis wir ein Taxi ranwinken können. Am besten, wir machen uns gleich auf den Weg. Je schneller wir
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