JULIA VALENTINSBAND Band 21
sie doch langsam verrückt?
Okay, die Wette galt. Sie wurde verrückt. Aber saß sie nicht auch in einem Restaurant neben einem Mann, der zwar niemals ihr gehören würde, aber alle anderen Männer ein für alle Mal aus dem Feld geschlagen hatte? Sie musste wirklich verdammt aufpassen.
Und was machte sie? Sie schüttete den Wein in sich hinein, als wäre es mittags zwölf Uhr in der Wüste Gobi.
Langsam, Cari, langsam. Sei klug .
Uups. Hastig schaute sie sich um, ob sie schon wieder laut gesprochen hatte. Aber niemand achtete auf sie. Was für eine Erleichterung! Cari senkte den Kopf und begann, wie mechanisch zu essen. Wenn sie es schaffte, den Teller leer zu putzen, dann durfte sie vielleicht schnell nach Hause fahren und sich hinter ihrem Buch verkriechen.
Max schob das Essen auf dem Teller hin und her. Appetit war das Letzte, was er jetzt hatte. Sein normalerweise unerschütterliches Selbstvertrauen begann an diesem Abend, an den Rändern etwas auszufransen. Es lief nicht wie geplant. Vor allem störte ihn C. J.s Verhalten. Ihre kleinen Füße schienen in Beton gegossen zu sein, wenn es darum ging, von ihrem Standpunkt in Bezug auf die Ranch abzuweichen.
Er wusste, dass sie ihn an der Nase herumführen wollte. Offensichtlich war sie genauso stur und eigensinnig wie er selbst. Er wollte gar nicht daran denken, was das für den Erfolg seiner Mission bedeuten könnte.
Aber am meisten sorgte er sich um das Baby. Was wusste er schon über Säuglinge? Er wollte unbedingt alles richtig machen. Verstohlen warf er einen Blick auf die Uhr und überlegte, wie lange er noch ausharren musste, bevor er der Höflichkeit genüge getan hatte und sich von C. J. verabschieden konnte. Es drängte ihn, nach Hause zu fahren und Mrs. Turner im Auge zu behalten.
Max sah zu Cari hinüber und wünschte sich, sie hätte sein Jobangebot angenommen. Instinktiv wusste er, dass er ihr das Baby anvertrauen konnte. Schließlich hatte er mit eigenen Augen gesehen, wie sie mit dem kleinen Jamie umging.
Im Moment machte sie einen nervösen Eindruck auf ihn. Jedes Mal, wenn Max sie anschaute, wandte sie den Blick hastig ab. Fast als hätte sie Angst, er würde glauben, dass sie ihn mochte. Aber zum Teufel, er mochte niemanden. Er hatte ein paar Dinge zu erledigen, und „mögen“ hatte mit nichts davon etwas zu tun.
Trotzdem musste Max sich eingestehen, dass er sich auf eine Art zu ihr hingezogen fühlte, die für ihn ungewöhnlich war. Er dachte ständig an sie, sogar wenn sie am anderen Ende der Stadt war und in diesem komischen kleinen Café voller Cowboys arbeitete. Anstrengt redete er sich ein, dass seine Gedanken nur deshalb dauernd bei ihr waren, weil sie die Lösung seiner Probleme darstellte – wenn sie sein Angebot nur annehmen würde.
Wenn er ehrlich war, steckte vielleicht doch auch ein bisschen mehr dahinter. Schließlich war er auch nur ein Mensch, und für eine Frau, die eigentlich nicht sein Typ war, sah sie heute Abend verdammt süß aus. Ihr kleines blaues Kleid betonte Stellen an ihrem Körper, die bestimmt seit einiger Zeit kein Sonnenlicht mehr gesehen hatten.
„Weißt du was?“, meinte Cari plötzlich leise und beugte sich vor. „Ich habe nachgedacht. Wenn du willst, begleite ich dich nach dem Dinner nach Hause. Nur für ein paar Minuten, um die Lage zu sondieren und zu sehen, was ich von der Nanny halte.“
Max starrte sie an. Sie war nicht nur die schönste Frau der Welt, sondern wie hatte er bisher den goldenen Heiligenschein übersehen können, der über ihrem Kopf schwebte? Oder die wunderschönen großen Flügel, die ihr aus dem Rücken wuchsen?
Er hatte einen Kloß im Hals und wagte nicht zu sprechen. Stattdessen nickte er.
„Großartig“, brachte er schließlich krächzend hervor. „Großartig.“
Cari musste die unendliche Erleichterung und Dankbarkeit in seinem Blick bemerkt haben. Denn sie zog sich erschrocken zurück, als würde sie ihr Angebot bereits bedauern.
„Bitte entschuldigt mich“, sagte sie und deutete in Richtung WC. „Ich muss mir mal die Nase pudern.“
„Ich auch“, erklärte C. J. und stand gleich nach ihr auf.
Max erhob sich und ließ die beiden Frauen durch. Er war überrascht, welch Ruhe sich in ihm ausbreitete, seitdem Cari den Vorschlag gemacht hatte, sich die Nanny anzuschauen. Diese Sache hatte ihm langsam Kopfschmerzen bereitet, aber dank Cari wäre er bald in der Lage, eine Entscheidung zu treffen.
Er lehnte sich zurück und schaute Randy an. „Sie ist
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