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Julia-Weihnachten Band 23

Julia-Weihnachten Band 23

Titel: Julia-Weihnachten Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JUDY DUARTE SHARON KENDRICK CATHERINE GEORGE
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hatte sich der Job auf der Rocking C als schwierig erwiesen, denn Connie musste herzhafte Mahlzeiten für eine Horde hungriger Cowboys zubereiten, ohne kochen gelernt zu haben.
    Doch Granny hatte sich nicht beirren lassen und erklärt: „Da du bald Mutter wirst, musst du sowieso kochen lernen, und ich will dir die Gelegenheit dazu geben.“
    Leider hatte Connies Mutter Dinah sich standhaft geweigert, ihre Kochkünste an Connie ebenso weiterzugeben wie an Becky. Sie behauptete stets, dass es leichter war, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen oder jemand anderen zu beauftragen.
    Dadurch fühlte Connie sich häufig überflüssig. Doch sie erinnerte sich an bessere Tage. Zu Lebzeiten ihres Vaters hatte sie sich wie eine kleine Prinzessin gefühlt. In den ersten zehn Jahren war ihr das Leben so vollkommen wie in einem Märchenbuch erschienen.
    Rückblickend vermutete Connie, dass jene Zeiten in Wirklichkeit gar nicht so rosig ausgesehen hatten. Denn ihr Vater, ein Lateinamerikaner namens Ricardo Montoya, war sein Leben lang ein kleiner Geschäftsmann geblieben. Sein Traum vom großen beruflichen Erfolg und Wohlstand war nie in Erfüllung gegangen. Dennoch hatte er mit Dinah eine relativ glückliche Ehe geführt und ihre beiden Töchter als Segen angesehen.
    Damals war Dinah eine perfekte Hausfrau gewesen, die ganz darin aufging, eine liebevolle Ehefrau und Mutter zu sein und ein behagliches Zuhause zu schaffen.
    Doch dann war Ricardo bei einem Arbeitsunfall getötet worden und Dinah mit zwei Kindern und einer Unmenge Schulden allein zurückgeblieben. Ihre einzige vermarktbare Fähigkeit war das Geschick, ein Haus mit geringen Mitteln in ein behagliches Zuhause zu verwandeln. Aus einer Laune heraus hatte sie sich bei einem lokalen Fernsehsender für eine allmorgendliche Sendung über Haushaltstipps beworben.
    Der Moderator hatte ihr eine Chance gegeben. Die Einschaltquoten waren sprunghaft gestiegen. Sie war bald zum Stadtgespräch geworden und hatte eine eigene Sendung bekommen.
    Aber der Erfolg war bittersüß, zumindest in Connies Augen. Denn während Dinah im Fernsehen ihre Fähigkeiten als Hausfrau zur Schau stellte, blieb ihr keine Zeit mehr, um privat für ein behagliches Zuhause zu sorgen. Stattdessen beschäftigte sie eine Haushälterin, eine Kinderfrau und eine Köchin.
    „Deine Mom wäre stolz auf dich“, sagte Granny.
    Das wage ich zu bezweifeln, dachte Connie.
    Früher einmal hatte es ihr sehr am Herzen gelegen, den Respekt ihrer Mutter zu gewinnen – und die Zuneigung. Aber inzwischen war das anders. Sie hatte gelernt, damit zu leben, dass sie im Gegensatz zu Becky keine aktive Rolle in der Fernsehsendung spielte, abgesehen von den Sonderausgaben an Feiertagen. Inzwischen war es ihr nicht mehr wichtig, mit ihrer Schwester oder ihrer Mutter zu konkurrieren.
    „Ich weiß, dass deine Mutter hart arbeiten musste, um euch Kinder aufzuziehen“, fuhr Granny fort. „Deshalb hatte sie sicher keine Zeit, dir das Kochen beizubringen. Aber sie hätte die Haushälterin bitten können, dich ein wenig anzuleiten.“
    Das stimmt allerdings, dachte Connie. Doch sie war praktisch aus der Küche gejagt worden. Deshalb hatte sie in dem Versuch, einen Platz im Leben ihrer Mutter – oder zumindest in der Sendung – zu finden, eine Kochschule besucht. Peinlichkeiten für Dinah waren dadurch nicht zu befürchten, da sie verschiedene Nachnamen benutzte. So erfuhr niemand, dass die jüngste Tochter der berühmten Gourmetköchin sich nicht in einer Küche auskannte.
    Allerdings hatte Connies Stundenplan an der Highschool ihr nur die Teilnahme an einem Kursus für Süßspeisen erlaubt. Durch einen Teilzeitjob in einer Bäckerei war es ihr später gelungen, ihre Backkünste zu verfeinern.
    Leider war es keine Anstellung von Dauer geworden. Die Bäckereibesitzerin, eine nette alte Frau Mitte sechzig, war in den Ruhestand getreten. Connie hatte ihren Job verloren und sich einsamer und verzweifelter denn je gefühlt.
    „Ich kann es kaum bis zum Hochzeitstag erwarten“, verkündete Granny.
    „Das kann ich mir denken. Hochzeiten sind glückliche Anlässe. Ist das neue Haus denn schon fertig?“
    „So gut wie. Hier und da fehlen noch Kleinigkeiten, aber sie wollen morgen mit dem Einzug beginnen.“ Granny seufzte. „Ich bin froh, wenn die Feierlichkeiten vorbei sind und sie in die Flitterwochen fahren. Ich hoffe nur, dass Matt nicht zu ausgelaugt ist, um …“ Sie schmunzelte. „Na ja, du weißt schon, was ich

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