Julia-Weihnachten Band 23
meine.“
Connie lachte. „Ich glaube nicht, dass er dazu zu müde ist.“
„Wie auch immer, ich bin inzwischen achtzig, und die Jungs müssen sich anstrengen, damit mir noch Zeit bleibt, mich an meinen Enkelkindern zu erfreuen.“
„Bis dahin hast du ja zumindest Amanda, die du verwöhnen kannst.“
„Zum Glück. Übrigens sollst du wissen, dass ich sie als mein erstes Enkelkind betrachte.“
„Danke“, murmelte Connie gerührt. Es war ein wahrer Segen für sie, dass Granny, die ein Herz so groß wie Texas besaß, sie unter ihre Fittiche genommen hatte.
„Weißt du, du bist herzlich willkommen, bei mir zu wohnen, solange du willst. Aber wenn Matt und Tori in ihr neues Haus ziehen, steht die Hütte leer. Du kannst sie haben, wenn du willst.“
Connie war äußerst froh über ihr eigenes Zimmer auf der Rocking C, aber sie konnte durchaus etwas mehr Platz gebrauchen. „Danke, Granny. Ich glaube sicher, das würde mir gefallen.“
Vielleicht konnte sie dadurch das Gefühl für Heim und Herd wieder einfangen, das Dinahs Fernsehkarriere der Familie Montoya gestohlen hatte.
Ein Wagen kam die Auffahrt hinauf. Vermutlich war es Matt, der ausgehungert von seinem Neubau zurückkehrte. Granny ging zum Fenster und spähte hinaus. „Ich werde verrückt! Guck mal, wer da kommt.“
Greg?
Connies Herz schlug höher. Wenn ihre Vermutung zutraf, dann war es die beste Neuigkeit seit vier langen Wochen.
Es war fast Abendbrotzeit, als Greg vor dem Ranchhaus vorfuhr. Bei der Scheune empfingen ihn die beiden Hütehunde mit wildem Gekläffe.
„He, ganz ruhig“, beschwichtigte er die Queensland Heelers, während er ausstieg. „Kennt ihr mich denn nicht mehr? Ich bin doch kein Fremder, auch wenn ich in den letzten Jahren nicht oft zu Hause war.“
Die Hunde beschnupperten ihn und wedelten mit den Schwänzen. Offensichtlich waren er und sein Geruch doch nicht völlig vergessen. Er kraulte beide hinter den Ohren, bevor er seine Reisetasche und seine Gitarre vom Rücksitz nahm.
Es ist schön, wieder hier zu sein.
Earl Clancey, ein schlaksiger Cowboy Mitte fünfzig, der schon seit vielen Jahren auf der Rocking C arbeitete, kam aus der Scheune. Sein Gesicht erhellte sich. „Sieh mal an, wen haben wir denn da!“
Greg, mit der Reisetasche in einer Hand und der Gitarre in der anderen, grinste und nickte zur Begrüßung. „Hallo. Wie läuft es denn so bei dir?“
„Ganz gut.“ Earl schlug Greg auf die Schulter. „Es ist schön, dich wieder hier zu haben, Sohn.“
„Danke. Es ist schön, wieder zu Hause zu sein.“
Earl spähte in das Auto und entdeckte einige Päckchen. „Brauchst du Hilfe mit dem Zeug?“
„Gern, wenn es dir nichts ausmacht. Im Kofferraum sind noch mehr Geschenke. Ich bringe nur schnell mein Gepäck rein und bin gleich wieder da.“
Kurz bevor er die Haustür erreichte, ertönte ein lauter Pfiff, und dann rief Earl: „Heiliger Strohsack! Willst du den Weihnachtsmann spielen?“
Greg war immer großzügig zu Weihnachten, doch nun fragte er sich, ob er diesmal übertrieb. Aber es lag ihm am Herzen, die Früchte seiner Arbeit mit seinen Freunden und Angehörigen zu teilen – ganz besonders, weil er so selten nach Hause kam. Außerdem wuchs die Familie beständig, und in diesem Jahr standen einige neue Personen auf seiner Einkaufsliste.
Anstatt Earl zu antworten, stieg er schweigend die Stufen zur Hintertür hinauf und betrat das Haus durch den Windfang.
Granny stand in der Küche, mit dem Rücken zur Tür. Doch so sehr er sie auch liebte und vermisst hatte, hielt er unwillkürlich Ausschau nach Connie. Und seine Suche wurde schnell belohnt.
Sie stand an der Spüle, und als sie sich umdrehte und sich ihre Blicke begegneten, schenkte sie ihm ein bezauberndes Lächeln. Sie trug hellblaue Jeans und eine cremefarbene Bluse – nichts Auffälliges oder Verführerisches. Doch sie sah gut aus. Verdammt gut. Und es machte ihn noch glücklicher, zu Hause zu sein.
„He“, murmelte er.
„Du bist wieder da.“
Ihr Lächeln beschleunigte seinen Puls. „Du sagst das, als hättest du nicht damit gerechnet.“
Granny drehte sich schmunzelnd zu ihm um. Sie hielt Amanda in den Armen.
Er stellte die Tasche auf den Fußboden und legte die Gitarre auf den Tisch. Dann näherte er sich dem Baby. „Wow! Unglaublich, wie groß sie in den letzten Wochen geworden ist.“
„Die Erstausstattung passt ihr schon nicht mehr“, bemerkte Connie.
„Tja, dann muss ich ihr wohl vorzeitig ein Weihnachtsgeschenk
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