Julia-Weihnachten Band 23
Luft. Denn nicht nur Weihnachten stand vor der Tür, sondern auch die Heirat von Matt und Tori. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren, und jeder hatte alle Hände voll zu tun.
Matt kümmerte sich neben seiner Arbeit auf der Ranch besonders intensiv um die Fertigstellung seines neuen Hauses, ein terrassenförmig angelegtes Gebäude auf einem Hügel am Fluss. Tori hatte eine Anstellung bei Dr. Bramblett in der Klinik von Brighton Valley bekommen und war außerdem mit den unzähligen Details für die Hochzeit beschäftigt, die am Samstag in Grannys Kirchengemeinde stattfinden sollte.
Connie half nach Kräften und war daher voll ausgelastet, und doch blieb ihr reichlich Zeit, um an Greg zu denken. Sie fragte sich, wie seine Suche nach einem neuen Manager laufen mochte und ob er schon eine Backup-Sängerin als Ersatz für Patty gefunden hatte.
Seit seiner Abreise rief er regelmäßig an und versicherte, dass er zur Hochzeit nach Hause kommen wollte. Doch noch war er nicht eingetroffen, und sie vermisste ihn von Tag zu Tag mehr.
Wann immer sie ein Fahrzeug in der Auffahrt hörte, spähte sie aus dem Fenster in der Hoffnung, dass er endlich kam. Aber jedes Mal wurde sie enttäuscht.
Inzwischen war er fast vier Wochen fort. Dachte er manchmal an Amanda? Stellte er sich vor, wie sehr sie inzwischen gewachsen war?
Connie warf einen liebevollen Blick zu ihrer Tochter, die in ihrer Wiege lag, und konzentrierte sich wieder auf das Dinner, das sie gerade zubereitete.
Seit acht Monaten lebte sie nun auf der Ranch. Inzwischen fühlte sie sich kompetent genug, um ein Menü zusammenzustellen und durchaus schmackhaft zuzubereiten – auch wenn ihre Mutter, die Gourmetköchin, da vermutlich anderer Meinung war.
Granny kam in die Küche und schnupperte. „Hm, da läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Dauert es noch lange?“
„Nein. Es ist gleich fertig.“
„Sehr gut. Ich habe Hunger – und Matt und Tori bestimmt erst recht.“
„Das glaube ich auch. Sie haben momentan echt viel Arbeit, weil sie sich praktisch nebenbei um den Neubau und die Hochzeitsvorbereitungen kümmern müssen.“
Seit Tori im Krankenhaus tätig war und nicht länger den Haushalt auf der Ranch führte, versuchte Connie, sie zu ersetzen, so gut es ging. Ohne Amanda und den Küchendienst zu vernachlässigen, schaffte sie jedoch nicht alles allein. Deshalb hatte Granny eine Raumpflegerin eingestellt, die zweimal in der Woche die gröbsten Arbeiten erledigte.
„Wusstest du, dass sie schon in das neue Haus ziehen wollen, bevor sie auf Hochzeitsreise gehen?“, fragte Granny. „Ich nehme an, dass ihnen die Hütte, in der sie jetzt wohnen, zu eng ist.“
Connie hielt das Häuschen für ein vollkommenes kleines Liebesnest. „Soweit ich weiß, haben sie sich nie darüber beklagt. Ich nehme an, sie können es nur nicht erwarten, ihr neues Leben anzufangen.“
„Wahrscheinlich hast du recht.“
„Übrigens ist das Rezept für die Klöße, das du mir gegeben hast, wirklich ganz leicht nachzukochen.“
„Es ist außerdem sehr lecker.“ Granny ging zur Spüle, wusch sich die Hände und trocknete sie mit einem Papiertuch ab. Dann trat sie an den Herd, hob den Deckel vom Topf und spähte hinein. „Mm, das riecht köstlich. Du hast es wirklich weit gebracht.“
„Das habe ich dir zu verdanken, Granny. Es ist kaum zu glauben, dass du mir eine Chance gegeben hast, obwohl ich überhaupt keine Ahnung vom Kochen hatte. Und dann hast du mein Essen über dich ergehen lassen, obwohl ich es andauernd verdorben habe.“
„Wie sonst hättest du etwas lernen sollen?“
Connies Umzug nach Brighton Valley vor neun Monaten hatte ihre Ersparnisse fast völlig verschlungen. Ohne nennenswerte Fähigkeiten außer Singen und Backen hatten ihre Aussichten auf einen Job denkbar schlecht gestanden. Die Sorge, wie sie sich und das ungeborene Baby durchbringen sollte, war von Tag zu Tag gewachsen.
Per Zufall, im Wartezimmer des Krankenhauses, hatte sie Granny kennengelernt, die ihr freundlich, aber auch mit unverhohlener Neugier begegnet war. Connie hatte sich bemüht, die unzähligen Fragen wahrheitsgemäß zu beantworten, ohne ihre Identität preiszugeben.
Dann, auf dem Weg zum Waschraum, war sie ohnmächtig geworden. Ohne Zögern hatte Granny ihr beigestanden und ihr eine Anstellung mit anständiger Bezahlung bei freier Kost und Logis angeboten.
Es verstand sich von selbst, dass Connie der großherzigen Frau seitdem sämtliche Geheimnisse anvertraute.
Allerdings
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