Julia-Weihnachten Band 24
die ansteigende Panik zu bekämpfen. Dies hier war ganz bestimmt nicht die Art von Beschäftigung, an der sie Gefallen fand. Alandra zog es vor, bei Veranstaltungen wie dieser hinter den Kulissen zu bleiben. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen – zumal nach den öffentlichen Skandalen, die sie zuletzt verursacht hatte – führte bei ihr nur zu Schweißausbrüchen und zitternden Knien.
Draußen auf dem Laufsteg war eine weitere Junggesellin unter großem Beifall ersteigert worden.
„Alandra, bist du so weit?“, flüsterte die Helferin hinter der Bühne ihr zu. „Gleich bist du an der Reihe.“
Oh, nein. Oh, nein.
Für einen kurzen Moment überlegte Alandra ernsthaft, ob sie nicht einfach so schnell wie möglich das Weite suchen sollte. Auf ihren High Heels würde sie vermutlich nicht besonders weit kommen, aber einen Versuch war es wert.
Noch einmal holte sie tief Luft und betete inständig, dass sie nicht über den Saum ihres langen Kleides stolpern würde. Dann war es so weit, und sie ging langsam hinaus auf den improvisierten Laufsteg.
Das Publikum spendete höflichen Applaus, während der Moderator damit begann, ihre zahlreichen weiblichen Tugenden aufzuzählen und die Modalitäten des Dates zu erläutern, das dem glücklichen Gewinner winkte.
Obwohl der Moderator sich an die Abmachungen hielt und nicht allzu sehr übertrieb, fühlte Alandra sich wie ein Tier im Zoo, das von den Besuchern bestaunt wurde. Als sie schließlich einmal über den Laufsteg und wieder zurück gegangen war, fiel ihr noch etwas viel Schlimmeres auf: Es hatte kein einziges Angebot aus dem Saal gegeben.
Oh bitte, lieber Gott, mach einfach, dass sich ein Loch im Boden öffnet und mich verschlingt.
Ihr Wunsch wurde allerdings nicht erfüllt, und so blieb Alandra nichts anderes übrig, als sich noch einmal umzudrehen und auf dem Laufsteg zu posieren. Als der Moderator in die Runde fragte, ob es irgendwelche Gebote für die junge Dame gab, herrschte Schweigen im ganzen Raum.
Offensichtlich war es vollkommen naiv gewesen, davon auszugehen, dass der Skandal um Blake und sie so schnell in Vergessenheit geraten würde.
Sie spürte die Blicke des Publikums wie Dolchstiche. Gerade als sie einfach wieder hinter den Vorhang flüchten wollte, durchdrang eine Stimme von hinten die Stille.
„Zweihundertfünfzigtausend Dollar.“
Alandras Herz blieb beinahe stehen. Sie reckte den Kopf, um zu sehen, wer dieses unglaubliche Angebot gemacht hatte. Auch im Publikum wandten sich alle voller Neugier auf den großzügigen Spender um.
Der aufgeregte Moderator nutzte die Gunst der Stunde und erklärte die Auktion um Alandra eilig für beendet: „Der Zuschlag geht an den Gentleman hinten im Saal!“
Gleich darauf war Unruhe im Publikum vernehmbar, als der anonyme Junggeselle sich auf den Weg zur Bühne machte.
Als er näher kam und ins Licht der Scheinwerfer trat, setzte Alandras Herzschlag gleich noch einmal aus, dieses Mal jedoch aus einem anderen Grund.
Es war Nicolas, der in der ganzen Pracht seiner königlichen Gardeuniform und begleitet von zwei breitschultrigen Leibwächtern in schwarzen Anzügen durch die Menge nach vorne schritt. Die anderen Gäste traten zur Seite, um dem beeindruckenden Trio Platz zu machen.
Auf der Bühne wollte Alandra den Mund öffnen, um etwas zu sagen, sie brachte jedoch keinen Ton heraus.
Nicolas war am Ende des improvisierten Laufstegs angekommen und schaute zu ihr hoch. Er streckte eine Hand aus, um ihr von der Bühne zu helfen, sein Gesicht verriet jedoch keine Regung.
„Darf ich bitten?“, fragte er mit dieser tiefen dunklen Stimme, deren Klang sie so sehr vermisst hatte.
Ohne lange nachzudenken, ergriff sie seine Hand und ließ sich von Nicolas von der Bühne helfen. Er führte sie quer durch die Menge, die ihnen stumm zusah, zum Eingang des Country Clubs.
Widerstandslos folgte Alandra ihm und verließ die von ihr organisierte Veranstaltung unter den neugierigen Blicken des gesamten Publikums. Vor der Tür wartete bereits eine große Limousine auf sie.
Nicolas öffnete ihr die Tür und nahm dann neben ihr Platz. Der Fahrer schloss die Tür wieder und stieg vorne ein. Die Scheibe zwischen Rücksitz und Fahrer war geschlossen, daher wusste Alandra, dass der Chauffeur ihr Gespräch nicht hören konnte. Sie war praktisch allein mit Nicolas.
Endlich hatte sie sich von dem Schock, ihn zu sehen, erholt und ihre Sprache wiedergefunden. „Was machst du hier?“, fragte sie.
„Ich habe dich bei
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