Julia-Weihnachten Band 24
zuckte er nur mit den Achseln und sagte lachend: „Die beiden vergessen das ganz schnell wieder, glaub mir. Sie brauchen nur einen ordentlichen Punsch oder auch zwei. So was passiert bei den beiden ständig.“
„Ich will nicht, dass sie ihren Streit hier austragen“, antwortete Katie bestimmt.
„Katie …“
„Lass nur, ich werde schon mit ihnen fertig.“
„Soll ich nicht lieber …“
„Lass mich nur machen“, versicherte sie. „Meine Herren!“, rief sie resolut. „Bitte beruhigen Sie sich.“
Als die Streithähne keine Anstalten machten, auf sie zu hören, reckte sie sich über den Empfangstresen, um ihnen die Rechnungen abzunehmen. Doch die beiden wedelten so wild damit herum, dass es ein aussichtsloses Unterfangen war.
„Katie, ich könnte einfach …“
„Nein“, sagte sie zu Bryan, der hinter ihr stand. „Du glaubst mir wohl nicht, dass ich es alleine schaffe.“
„Doch, natürlich, aber wenn du mir nur einmal …“
„Bitte.“ Langsam hatte Katie die Befürchtung, dass die beiden vor ihr gleich einen Herzanfall oder so etwas bekämen.
Wieder reckte sie sich über den Tresen, doch inzwischen waren die Streithähne dazu übergegangen, sich tätlich anzugreifen, sodass es vollends unmöglich war, an sie heranzukommen. Nicht auszudenken, wenn einer von ihnen verletzt wurde, dann würden die Scherereien für Katie erst richtig anfangen. „Bitte, meine Herren, seien Sie doch vernünftig …“
In diesem Moment duckte Teddy sich und setzte mit geballter Faust zu einem Schlag gegen Rocky an. Der wich dem Schlag aus, und Teddys Faust stieß ins Leere, woraufhin er das Gleichgewicht verlor und auf dem Hintern landete. Sofort stürzte Rocky sich auf ihn, doch Teddy packte ihn an den Füßen.
Katie ergriff die Gelegenheit, von neuem nach den Umschlägen zu angeln. Sie legte sich quer über den Tresen und bekam tatsächlich beide Kuverts zu fassen. Unglücklicherweise verloren ihre Füße dabei den Kontakt mit dem Boden. Sie drohte vornüberzukippen und stieß einen kleinen Schreckensschrei aus.
Hinter ihr rief Bryan besorgt ihren Namen, und dann spürte sie, wie er sie an den Beinen festhielt. Das machte sie zusätzlich nervös, und während sie versuchte, sich von seinem Griff zu befreien, verlor sie vollends die Balance. Dem Gesetz der Schwerkraft folgend, hing sie nun kopfüber über dem Tresen. Ihr weiter Rock flog mit ihr nach vorne und hing ihr bis über die Ohren.
Inzwischen lagen Rocky und Teddy ineinander verknäult am Boden, und wenn Bryan sie nicht immer noch an den Beinen festgehalten hätte, wäre Katie auf die beiden drauf gefallen.
In dieser unglücklichen Stellung blieb sie einen Moment hängen, während Bryan ihre Oberschenkel fest umschlungen hielt und versuchte, sie nach hinten zu ziehen. Ihr war klar, dass sein Gesicht nur Millimeter von ihrem Po und ihrem schlichten Slip entfernt war. In einem Anflug von Galgenhumor kam ihr der Gedanke, dass es an diesem Tag schlimmer nicht mehr kommen konnte.
Doch wiederum irrte sie sich.
Denn genau in diesem Moment tauchten Holly und Matt auf. Trotz ihrer misslichen Lage nahm Katie im Augenwinkel wahr, dass Hollys Lippen vom Küssen ganz geschwollen waren, und dass Matts Hemd aus der Hose hing. Die beiden selbst schienen sich dessen gar nicht bewusst zu sein.
Es konnte ihnen in diesem Moment auch gleichgültig sein, weil ohnehin niemand auf sie achtete. Katie stahl ihnen glatt die Show.
11. KAPITEL
Bryan bedauerte, dass er nicht seinem Verlangen nachgegeben hatte, in Katies festen, runden Po zu beißen, der so verlockend nah vor ihm gewesen war.
Aber er hatte die allgemein anerkannte Anstandsregel befolgt, dass ein Gentleman einer Dame nur in den Po beißen darf, wenn sie es ausdrücklich wünscht.
Und als Lohn für seine Zurückhaltung war er heute, am Weihnachtsmorgen, alleine.
Normalerweise fand er den Weihnachtsmorgen immer wunderbar. Sein ganzes Leben lang hatte er es genossen, beschenkt und von den Frauen in seiner Familie verwöhnt zu werden. Bei ihnen zu Hause war es immer sehr lustig zugegangen.
Wie immer packte er seine Geschenke auf die letzte Minute ein, denn er schaffte es nie, sie früher zu besorgen. Besser spät als nie, dachte er, während er das Weihnachtspapier auf seinem Bett ausbreitete.
Seine Familie würde er erst heute Abend zum Dinner sehen, und das war gut so. Denn vorher wollte er noch zu Katie fahren.
Er war so nervös, dass er beim Einpacken ständig das Papier zerknitterte. Als endlich
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