Julia-Weihnachten Band 24
wunderschöne Frau.
Sie bewegte sich selbstbewusst durch den großen Ballsaal voller Menschen, lächelte und plauderte mit den Gästen, während sie gleichzeitig darauf achtete, dass alles gut lief und die Besucher zufrieden waren. Das lange lavendelfarbene Abendkleid schimmerte bei jeder ihrer Bewegungen im Licht der Kronleuchter und schmiegte sich eng an ihre perfekten weiblichen Kurven.
Nicolas war nicht mit der Absicht zu diesem Fundraising-Dinner gekommen, eine neue Geliebte zu finden. Aber jetzt, da er Alandra gesehen hatte, wusste er, dass er die Vereinigten Staaten nicht wieder verlassen würde, ohne dafür zu sorgen, dass sie sein Bett teilte.
Offiziell war er zwar als Mitglied der königlichen Familie von Glendovia dafür zuständig, sich um die nationalen karitativen Projekte des kleinen Königreiches zu kümmern, aber normalerweise nahm er nicht an Wohltätigkeitsveranstaltungen in anderen Ländern teil. Diese Arbeit überließ er in der Regel seiner Schwester oder einem seiner beiden Brüder.
Seine Schwester Mia war es dann auch, die eigentlich die Reise in die Staaten und den Besuch dieses Dinners geplant hatte, bei dem Spenden für die Einrichtung einer Kinderabteilung in einer Klinik in Texas gesammelt wurden. Sie hatte jedoch in letzter Minute absagen müssen, und da Nicolas ohnehin Gespräche mit einigen einflussreichen Ölmagnaten führen musste, war er nun heute Abend anstelle seiner Schwester hier.
Bis vor wenigen Minuten war er über diese Änderung seiner eigenen Pläne ganz und gar nicht glücklich gewesen, nun aber überlegte er ernsthaft, ob er Mia nicht einen großen Blumenstrauß oder eine Schachtel ihrer Lieblingspralinen schicken sollte. Schließlich hatte sie ihm durch ihre Absage eine Begegnung ermöglicht, die außerordentlich reizvoll zu werden versprach.
Alandra Sanchez lächelte so strahlend, dass ihre Gesichtsmuskeln beinahe schmerzten. Sie warf prüfende Blicke im Saal umher, um sicherzugehen, dass alles so verlief, wie sie es geplant hatte. Die Organisation dieses Gala-Events hatte sie Monate an harter Arbeit gekostet – und das alles, um dafür zu sorgen, dass möglichst viele Spenden für die neue Kinderklinikabteilung zusammenkamen.
Unglücklicherweise jedoch gestaltete sich der Abend nicht so erfolgreich, wie sie gehofft hatte, und zu allem Überfluss konnte Alandra nur sich selbst die Schuld dafür geben.
Jeder im Raum schien sie verstohlen zu beobachten, sie konnte die neugierigen Blicke förmlich spüren, ebenso wie die unverhohlene Missbilligung.
Und das alles nur, weil sie sich mit dem falschen Mann eingelassen hatte …
Von allen möglichen Ereignissen, die diesen Abend ruinieren konnten, war dies ganz sicher das schlimmste. Ein Wirbelsturm, eine Überschwemmung, selbst ein Brand im Hotel – mit solchen Katastrophen hätte sie umgehen können. Das wären lediglich größere Herausforderungen an ihr Organisationstalent gewesen, hier jedoch ging es um ihre persönliche Demütigung, um die Beschmutzung ihres guten Rufs.
Aber im Grunde geschah es ihr recht als Strafe dafür, sich überhaupt näher mit Blake Winters eingelassen zu haben. Sie hätte schon bei der ersten Begegnung ahnen können, dass ihr dieser Mann am Ende nichts als Ärger bereiten würde.
Und jetzt war eben jeder in diesem Raum – ja, sogar jeder in Gabriel’s Crossing, im Staat Texas und womöglich im ganzen Land – davon überzeugt, dass Alandra Sanchez eine skrupellose Ehebrecherin war, die das Glück einer Familie auf dem Gewissen hatte.
Genau das nämlich wurde in den Klatschspalten der Zeitungen über sie geschrieben. Ihr Foto, neben dem von Blake, seiner Frau und seiner zwei Kinder, war überall abgedruckt, zusammen mit infamen, verleumderischen Schlagzeilen.
Alandra bemühte sich, die Blicke und die geflüsterten Bemerkungen zu ignorieren, und bewegte sich mit erhobenem Kopf durch die Menge, als wäre alles in bester Ordnung. Als würde ihr Herz nicht wie wild pochen, als würden ihre Gedanken nicht um die Demütigung kreisen, die sie erfuhr, und als wären ihre Hände nicht feucht vor Anspannung.
Es war eine Woche her, dass ihre angebliche Affäre mit Blake Winters an die Öffentlichkeit gedrungen war, und nichts hatte sie darauf vorbereitet, dass der Fundraising-Abend ein Reinfall werden könnte. Keiner der geladenen Gäste hatte abgesagt. Niemand aus dem Stiftungsrat der Klinik hatte sich bei ihr gemeldet und sich über den Skandal beklagt, den sie verursacht hatte, oder gar
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