Julia-Weihnachten Band 24
trat zwei Schritte zur Seite, um einen kleinen Sicherheitsabstand zu ihm herzustellen. Als sie ihm einen Blick zuwarf, sah sie, dass er ihr Manöver fast belustigt verfolgt hatte.
Er wusste nur zu gut, dass seine Nähe sie verunsicherte.
Verdammt, er hatte gemerkt, dass sie sich wider besseres Wissen zu ihm hingezogen fühlte. Wahrscheinlich hoffte er nun, dass ihn dies seinem Ziel, sie zu verführen, näher bringen würde.
„Eure Hoheit“, erklang eine Stimme und gleich darauf erschien eine ältere Dame mit klappernden Absätzen, um sie willkommen zu heißen.
Sie begrüßte den Prinzen und lächelte Alandra zu. „Guten Tag, ich bin Mrs Vincenza, die Leiterin des Waisenhauses. Ich hoffe sehr, dass es Ihnen bei uns gefällt. Wir freuen uns sehr über Ihren Besuch und werden Sie natürlich gern in allem unterstützen.“
„Danke, Mrs Vincenza.“ Nicolas schenkte der Heimleiterin ein charmantes Lächeln und wandte sich dann Alandra zu. „Darf ich Ihnen Alandra Sanchez vorstellen? Sie wird sich um unsere neuen Fundraising-Aktivitäten kümmern.“
„Aber wo sind denn Ihre Schützlinge?“ Neugierig sah Alandra sich um und blickte die Treppe hinauf in das obere Stockwerk. Für ein Kinderheim war es hier erstaunlich ruhig.
„Nun, die älteren Kinder sind natürlich in der Schule, und die jüngeren sind in unserem Hort. Möchten Sie sie gern kennenlernen?“
„Auf jeden Fall“, antwortete Alandra sofort.
Mrs Vincenza führte sie durch einen langen Flur, während Nicolas den beiden folgte.
Sie besichtigten den Kinderhort, und Alandra spielte eine Weile mit den Kleinen. Dann lernte sie einige weitere Mitglieder des Personals kennen, bevor Mrs Vincenza ihnen die Schlafzimmer, den Speisesaal und die Spielzimmer zeigte.
Im großen Empfangsbereich sah Alandra sich um. Das hier wäre der ideale Ort für ihr geplantes Weihnachts-Event. Es war genug Platz für die Kinder, die Gäste und sogar die Presse. Und wie bestellt stand sogar schon ein wunderschön geschmückter Weihnachtsbaum in einer Ecke des großen Raumes.
In aller Eile kritzelte sie einige Notizen auf einen Schreibblock, während sie in Gedanken all die Dinge durchging, die noch zu erledigen waren. Dann begann sie damit, Mrs Vincenza über ihre Pläne zu informieren. Die Augen der Heimleiterin begannen vor Freude zu glänzen, ein breites Lächeln erschien auf ihrem Gesicht.
Nicolas hielt sich während ihres Gesprächs im Hintergrund und hörte nur zu. Alandra ging davon aus, dass das ein Zeichen von Zustimmung war. Falls er mit ihren Plänen nicht einverstanden war, würde er es sie sicher wissen lassen.
Eine Stunde später hatte sie die vorläufigen Pläne mit der Heimleitung abgesprochen und eine Liste von Dingen erstellt, die sie selbst erledigen musste. Sie bedankte sich bei Mrs Vincenza für ihre Zeit und Unterstützung und verabschiedete sich. An der Seite von Nicolas bahnte sie sich wieder einen Weg durch das Spalier der Reporter, die noch immer vor dem Heim warteten.
Dann endlich saßen sie wieder im Auto. Sie waren kaum losgefahren, als Nicolas sich ihr zuwandte und fragte: „Und? Wie ist es Ihrer Meinung nach gelaufen?“
„Sehr gut“, sagte Alandra begeistert. Sie blätterte in ihrem Schreibblock und ergänzte ihre eigenen Notizen. „Mrs Vincenza ist sehr entgegenkommend. Sie will uns helfen, weil sie versteht, dass es am Ende ihr und dem Heim helfen wird. Es ist zwar noch eine Menge Arbeit, aber ich glaube, wir haben genug Zeit, um alles so zu organisieren, dass es gut laufen wird.“
Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. „Ich muss zugeben, dass ich von Ihrem Auftritt recht beeindruckt war. Sie haben es geschafft, ihr zu vermitteln, was Sie sich vorstellen. Sie können anderen Menschen Ihre eigenen Visionen so erklären, dass sie sie deutlich vor sich sehen. Das ist eine große Gabe.“
Vor Freude über sein Kompliment errötete Alandra. Sie sah verlegen zur Seite und nickte nur.
„Gestatten Sie mir, Sie zum Essen in eines unserer Restaurants einzuladen, als kleine Anerkennung für Ihre ausgezeichnete Arbeit. Wir können dabei besprechen, was noch alles zu tun ist, damit die Veranstaltung in der Woche vor Weihnachten stattfinden kann.“
Obwohl Alandra Hunger verspürte und gern mehr von der Insel gesehen hätte, fand sie, dass es keine gute Idee war, noch längere Zeit in Nicolas’ Nähe zu verbringen.
Es wäre besser, direkt zum Palast zurückzukehren. Sie würde sich etwas zu essen aufs Zimmer bringen lassen. Dort
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