Julia-Weihnachten Band 24
Minuten, bis das Essen vorbereitet und auf einem Servierwagen angerichtet war. Dann begleitete er einen der Dienstboten wieder hinauf in den Gästeflügel.
Alandra öffnete auf das Klopfen hin die Tür, runzelte jedoch die Stirn, als sie Nicolas sah.
Allerdings musste er ihr zugutehalten, dass sie so lange den Mund hielt, bis der Diener den Servierwagen in die Mitte des Raumes gerollt hatte. Dann warf er Nicolas einen fragenden Blick zu, weil er nicht sicher war, wo er das Essen servieren sollte.
„Danke, Franc. Sie können gehen, ich übernehme den Rest.“
Der junge Mann nickte und zog sich dann schnell aus dem Raum zurück. Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, waren Nicolas und Alandra allein.
Ihr Blick wanderte über den Servierwagen mit den silbernen Abdeckhauben, der Weinflasche und den funkelnden Gläsern. Forschend sah sie Nicolas an. „Haben Sie etwa vor, mit mir zusammen zu essen?“, fragte sie, ohne sich die geringste Mühe zu geben, höflich zu klingen. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und tippte ungeduldig mit einem Fuß auf den Boden.
„Nun ja, wie Sie selbst meinten: Wir haben viel zu tun, und ich finde auch, dass es eine gute Idee ist, gleichzeitig zu essen und zu arbeiten. Wir setzen uns am besten auf den Balkon.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, schob er den Wagen hinaus auf die Terrasse. „Es wird Ihnen gefallen. Holen Sie doch Ihre Unterlagen, dann unterhalten wir uns über die nächsten Schritte, während wir essen.“
Alandra sagte nichts, aber das hätte Nicolas auch nicht aufgehalten. Wenn er ihr die Gelegenheit gab, würde sie nur versuchen, ihn wieder wegzuschicken. Und das würde er sich nicht bieten lassen.
Als er durch die Doppeltür nach draußen trat, folgte Alandra ihm, blieb dann aber stehen und sah hinaus.
Die Dunkelheit war bereits hereingebrochen, aber es war für die Jahreszeit noch ungewöhnlich warm, sodass er keine Skrupel hatte, Alandra in ihrem dünnen Satinmantel nach draußen zu bitten.
Und falls es ihr doch zu kalt wurde … nun, ihm fielen spontan verschiedene Arten ein, wie er für mehr Hitze zwischen ihnen sorgen könnte.
Nicolas trat zu dem runden Tisch auf der Terrasse und begann damit, die Teller und Gläser vom Servierwagen anzurichten. Er tat so, als würde er nicht bemerken, dass Alandra ihn von der Tür aus beobachtete. Tatsächlich jedoch war er sich ihrer Anwesenheit nur zu bewusst.
Aus den Augenwinkeln sah er, dass sie ihre Finger nervös über den Griff der Glastür gleiten ließ. Gleichzeitig tippte sie wieder mit den rot lackierten Zehen auf den Boden, als wäre sie unsicher, ob sie wirklich den entscheidenden Schritt hinaus auf den Balkon machen sollte.
„Vielleicht sollte ich mich umziehen“, sagte sie schließlich, fast so, als würde sie mit sich selbst sprechen.
Obwohl er es sich nicht anmerken ließ, verspürte er ein Gefühl der Befriedigung. Anscheinend hatte sie akzeptiert, dass es keinen Zweck hatte, mit ihm zu streiten oder sich gegen seine Anwesenheit zu wehren. Er war zum Essen gekommen, und er würde bleiben.
Er hob den Kopf, um sie direkt anzusehen. Nur zu sehr wünschte er sich, dass sie ihm genau so gegenübersitzen würde, wie sie jetzt aussah: mit nackten Beinen unter dem dünnen türkisfarbenen Morgenmantel, der ihre dunklen Augen zum Funkeln brachte.
„Das, was Sie anhaben, ist doch wundervoll“, sagte er. „Schließlich reden wir hier nur von einem zwanglosen Essen, nicht von einem festlichen Dinner. Wir werden ohnehin die meiste Zeit über die Arbeit sprechen. Und wissen Sie was, ich mache es mir auch etwas gemütlich.“
Er streifte seine Anzugjacke ab und hängte sie ordentlich über die Rückenlehne seines Stuhls. „So, wie ist es damit?“, fragte er und wandte sich ihr zu, damit sie seine Kleidung mustern konnte. „Ich kann auch noch mehr ausziehen, aber ich habe das Gefühl, das wäre ein bisschen zu zwanglos für Sie. Liege ich da richtig?“
Er hob eine Augenbraue, als würde er Alandra zu einem Widerspruch herausfordern. Wenn es nur nach ihm ginge, dann wären sie am Ende des Abends beide nackt.
Einige Sekunden lang erwiderte sie seinen Blick mit einer ebenso herausfordernden Miene. Dann drehte sie sich auf dem Absatz um und ging in ihr Schlafzimmer.
Zunächst war Nicolas überzeugt, dass sie möglichst sittsam gekleidet zurückkommen würde. Aber Alandra überraschte ihn. Als sie auf die Terrasse trat, trug sie weiterhin ihr Nachthemd und den Morgenmantel, sonst nichts.
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