Julia-Weihnachten Band 24
der Anblick ließ ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Da die ganze Situation sehr schnell einen romantischen Touch bekommen konnte, begann Alandra sofort damit, über das Weihnachtsfest im Waisenhaus zu sprechen. Sie hörte erst wieder damit auf, als sie beide ihren Kaffee getrunken und das Dessert verzehrt hatten.
Sie musste Nicolas anrechnen, dass er nicht versuchte, das Thema zu wechseln oder die Nähe zu ihr auszunutzen.
Seine Begeisterung und sein Interesse an ihrer Arbeit freuten sie. Sie war davon ausgegangen, dass er sich nicht allzu sehr engagieren würde, um sie von seinen ehrenwerten Absichten zu überzeugen. Schließlich hatte sie deutlich signalisiert, dass sie ihm ohnehin nicht glaubte, dass er sie aus einem anderen Grund engagiert hatte als dem, sie zu verführen.
Jetzt jedoch stellte sie fest, dass er ihr Gespräch und ihre Ideen, wie man Fundraising-Events organisieren konnte, sehr ernst nahm. Er nahm sie ernst.
Das war eine willkommene Abwechslung nach den Witzen und bösen Seitenhieben, die sie zu Hause hatte erdulden müssen, nachdem sich die Gerüchte verbreitet hatten, dass sie eine Affäre mit einem verheirateten Mann hatte.
Trotz des starken Kaffees, den sie gerade getrunken hatte, spürte Alandra, dass ihre Lider allmählich schwer wurden. Sie hob die Hand an den Mund, um ein Gähnen zu unterdrücken. Vielleicht war es das, sie war einfach müde und nicht mehr so auf der Hut. Eine andere Erklärung gab es nicht, warum sie Nicolas’ Beispiel folgte, als er den Tisch zur Seite schob und mit dem Kissen näher ans Feuer rückte.
Sie saß neben ihm, betrachtete die Flammen und genoss die luxuriöse Umgebung ihres Zimmers. Dass ihr dabei ein attraktiver Mann und noch dazu ein Prinz Gesellschaft leistete, war sicher kein Nachteil. Zumindest nicht, solange sie seinem Charme, seinem guten Aussehen und dem Duft seines Aftershaves widerstehen konnte.
Was keine leichte Aufgabe war.
Schließlich war er so ziemlich der bestaussehende Mann, dem sie je begegnet war. Wäre er nicht ohnehin im wirklichen Leben ein Prinz gewesen, hätte er diese Rolle in jedem Hollywoodfilm spielen können.
„Woran denken Sie gerade?“, fragte er leise und sah sie aufmerksam an.
Er hatte auch eine schöne Stimme. Tief und ein wenig heiser stieg sie aus seiner Kehle auf und schien dann direkt in ihr Herz zu dringen. Ein Schauer überlief sie.
Wäre er kein Mitglied eines Königshauses gewesen, das auf Schritt und Tritt von Paparazzi verfolgt wurde, und wäre Alandra nicht gerade erst das Opfer einer medialen Hetzkampagne geworden – ja, dann wäre sie vielleicht bereit gewesen, alle Vorsicht in den Wind zu schlagen. Dann würde sie vielleicht sogar mit ihm schlafen.
Auf keinen Fall jedoch würde sie seine Geliebte werden und damit nur eine von vielen Frauen, aber sie würde vielleicht eine leidenschaftliche und zweifellos unvergessliche Nacht mit ihm verbringen. Alandra war sicher, dass Nicolas ein Mann war, der wusste, wie man eine Frau befriedigte.
Zum Glück jedoch wusste er nicht , was in diesem Moment in ihrem Kopf vorging. Er hatte keine Ahnung, worüber sie nachdachte. Ansonsten wären ihre guten Vorsätze, ihr Beharren darauf, dass es allein um ihre geschäftliche Beziehung und ihre Arbeit ging und nicht um Vergnügen, allesamt leere Worte.
Nein, es war wirklich ein Glück, dass er ihre Gedanken nicht lesen konnte.
„Oh, nichts Besonderes“, antwortete sie schließlich auf seine Frage. „Nur, dass dies wirklich ein schönes Zimmer ist. Und das Feuer macht mich schläfrig. Ich sollte noch ein wenig arbeiten, aber ich glaube, ich bin zu müde.“
Er wandte sich ihr zu, und sie konnte das Flackern der Flammen in seinen Pupillen sehen.
„Würden Sie gern ins Bett gehen?“
Fast hätte sie spontan „Oh ja“ geantwortet, bevor ihr ermüdetes Gehirn sie davor warnen konnte, in die Falle zu gehen.
„Sehr clever“, sagte sie leise lachend, denn im Moment war sie über seine Verführungsversuche wirklich vor allem amüsiert. „Ich möchte zwar ins Bett gehen … irgendwann … aber ganz sicher werde ich das nicht mit Ihnen tun.“
„Wie bedauerlich. Aber wie heißt es doch so schön? Morgen ist auch noch ein Tag.“
Da war er wieder, dieser leicht arrogante, aber verführerische Tonfall. Diese Stimme, die wie ein Rausch durch ihr Blut fuhr und heiße, kribbelnde Schauer durch ihren Körper sandte.
„Deswegen bin ich nicht hergekommen“, sagte sie ruhig.
Er war jetzt direkt vor ihr, sie
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