JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22
Namen.
Träumte sie von ihm? Wie sie im Schlaf lächelte … Es musste ein wunderschöner Traum sein. Sam konnte sich nicht mehr zurückhalten und küsste sie sanft auf die Lippen.
Jodie erwachte sofort, blinzelte und schien einen Moment zu brauchen, um sich zurechtzufinden. Dann fiel ihr Blick auf den Mann an ihrer Seite, und sie lächelte.
„Sam.“
„Guten Morgen.“
Sie richtete sich auf und streichelte seine Wange. „Werde ich nicht vernünftig begrüßt heute Morgen?“
Er lachte und küsste sie liebevoll. „Meinst du so?“, fragte er neckend.
„Du hast es erfasst.“ Sie erwiderte seinen Kuss, und Sams Herzschlag beschleunigte sich.
Ehe sich sein Verstand einschalten konnte, um ihn zurückzuhalten, hatte Sam schon begonnen, mit den Fingerspitzen über ihre seidige Haut zu fahren. Jodie bog sich ihm genüsslich entgegen.
„Ich denke, das könnte mir gefallen, Dr. Taylor“, seufzte sie atemlos, als er begann, ihre Brüste zu liebkosen. „Sehr sogar …“
Stück für Stück eroberte er ihren schlanken Körper und stöhnte voller Begehren auf, als er spürte, dass sie bereit für ihn war. Es fühlte sich so gut an, so vollkommen – als habe er ein Leben lang auf Jodie gewartet. Wieder versuchte seine innere Stimme, ihn zur Vernunft zu rufen. Doch sein Herz hörte einfach nicht zu.
Später lagen sie eng umschlungen da. Sie sprachen nicht, sondern genossen schweigend die Nähe des anderen. Sam wäre am liebsten für immer geblieben, doch schließlich hatte er Verpflichtungen. Er musste zur Arbeit, und daran hatte sich nichts geändert.
„Ich sollte besser endlich aufstehen“, erklärte er schließlich und küsste sie lange und innig. Dann löste er sich behutsam aus ihrer Umarmung.
Jodie kuschelte sich wieder in die Kissen und sah zu, wie Sam sich ankleidete. „Es ist erst sieben Uhr“, empörte sie sich scherzend nach einem Blick auf ihren Wecker. „Kannst du nicht noch einen winzigen Moment länger bleiben?“
Ihr Angebot war verlockend. Zu gern wäre Sam zurück unter die Decke geschlüpft und hätte ihr Bett niemals mehr verlassen. Doch er riss sich zusammen. „Ich muss wirklich gehen. Ich sollte wenigstens kurz nach Sooty schauen, ehe ich ins Krankenhaus fahre.“
Er sah ihren verwirrten Blick und fügte erklärend hinzu: „Sooty ist meine Katze.“ Dann kniete er sich vor ihr Bett und küsste sie ein letztes Mal. „Ich komme wieder.“
„Versprochen?“
Das Grün ihrer Augen war plötzlich dunkel. Fürchtete sie, er werde sie feige verlassen, ohne es ihr zu sagen? Oder hatte sie Sorge, sein Verstand würde wieder Oberhand gewinnen und den alten Dr. Frost zu Tage fördern? Selbst wenn er es versucht hätte – spätestes seit heute Nacht wusste er, dass Jodie Price nicht aufgeben würde. Und das hatte auch seinen Widerstand bröckeln lassen.
„Versprochen“, versicherte er lächelnd.
Jodie erwiderte sein Lächeln. Es schien alles gut zu werden, dachte sie voller Freude. Endlich hatte er verstanden, dass es zuallererst um sie beide ging, nicht um ein Baby. Die Zukunft lag viel versprechend und rosig vor ihr.
Es war schon früher Abend, als Jodie langsam unruhig wurde. Sam war noch nicht wieder bei ihr und hatte sich auch nicht gemeldet. Vielleicht hatte es einen Notfall auf der Station gegeben, und er hatte keine Möglichkeit gehabt, sie anzurufen, versuchte sie sich zu beruhigen. Bestimmt würde er sie sofort anrufen, wenn er Zeit hatte. Vielleicht kam er auch direkt zu ihr, wenn seine Schicht beendet war.
Um neun Uhr wurde ihr klar, dass sie den Tatsachen ins Gesicht sehen musste: Sam würde nicht zurückkommen. Sein Versprechen war nichts wert.
Die Vorstellung in dem gleichen Bett zu schlafen, das sie noch vor wenigen Stunden voller Leidenschaft geteilt hatten, war unerträglich. Also nahm sie ihre Bettdecke und das Kissen mit ins Gästezimmer und versuchte dort, Ruhe zu finden.
Aber es gelang ihr nicht.
Die ganze Nacht wälzte Jodie sich im Bett hin und her und dachte darüber nach, was falsch gelaufen war – und was in Sams Kopf vorging. Sie wurde nicht schlau aus diesem Mann.
Zerschlagen und übermüdet trat sie am nächsten Morgen die Frühschicht an und wartete bis zum späten Nachmittag, ehe sie allen Mut zusammennahm und an die Tür zu Juliannes Büro klopfte.
„Was kann ich für Sie tun?“, fragte Julianne mit professionell höflichem Gesichtsausdruck.
„Ich … würde gern ein paar Worte mit Dr. Taylor sprechen. Wegen der Bentleys. Wissen Sie, die
Weitere Kostenlose Bücher