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JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22

JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22

Titel: JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE HARDY JESSICA HART LYNNE GRAHAM
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Woche eine schwere Erkältung gehabt, doch sie hatte ihm versichert, auf dem Weg der Besserung zu sein. Behutsam, um sie nicht aufzuwecken, ließ er ihre Hand los und las die Krankenakte, die der behandelnde Kollege ihm überlassen hatte.
    In einer Woche etwa, hoffte er, würde seine Mutter wieder aus der Klinik entlassen werden können. Er würde hierbleiben und sie in den ersten Tagen zu Hause versorgen, bis feststand, dass sie wieder allein zurechtkam. Mindestens zehn Tage, überschlug er, ehe er Jodie wiedersehen könnte.
    Er hatte einige Male versucht, sie zu erreichen, doch sie war nicht zu Hause, und ihr Anrufbeantworter war abgeschaltet, sodass er keine Nachricht hinterlassen konnte. Doch sie würde auf der Station nach ihm fragen und erfahren, dass er ein paar Tage fortmusste.
    „Mum, ich gehe kurz raus. Ich muss Jodie anrufen“, erklärte er leise, weil er nicht wusste, ob seine Mutter tief schlief oder nur vor sich hin dämmerte.
    Sam verließ das Krankenhaus, um draußen mit seinem Handy Jodie anzurufen. Unendlich lange ließ er es klingeln. Doch Jodie meldete sich nicht. Er sah auf die Uhr. Vermutlich war Jodie mit Freunden ausgegangen. Später würde er es einfach noch einmal versuchen. Etwas enttäuscht schaltete er sein Telefon aus, ließ es in seine Tasche gleiten und macht sich wieder auf den Weg zu seiner Mutter.
    Mary hatte die Augen noch immer geschlossen, als er zurückkam, und atmete schwer. Sam betrachtete seine Mutter, nahm ihre Hand, streichelte sie ein wenig und blickte dann geistesabwesend aus dem Fenster. Es gab so viele ungesagte Dinge zwischen ihnen. Er hatte sich seiner Mutter auch in der schwierigen Zeit mit Angela nie wirklich anvertraut.
    „Ich habe großen Mist gemacht, Mum“, hob er nun an und ließ noch einmal seinen Blick über seine schlafende Mutter gleiten. „Ich habe mich verliebt. Sie ist eine ganz besondere Frau, eine Ärztin in meiner Klinik. Du würdest sie mögen, da bin ich mir sicher. Ihr Name ist Jodie, und sie ist die schönste Frau, die ich je kennengelernt habe. Sie hat blonde Locken, die sich wild kräuseln, wenn sie nass werden, und sie fährt immer Fahrrad, ein altes, rostiges Ding. Ihre Augen sind klar und ehrlich, und sie ist fröhlich und voller Leben. Ich glaube, sie ist ein Engel.“
    Sam seufzte. „Sie hat versucht, mich aus meinem Schneckenhaus zu locken. Manchmal ist sie ein bisschen verrückt, unordentlich und fast immer unpünktlich. Nie trägt sie einen Arztkittel, ernährt sich überwiegend von Schokolade und grauenvoller Avocado-Pizza, und alle lieben sie. Sie ist die Frau, mit der ich mein Leben verbringen möchte – aber sie wünscht sich eine Familie. Zwar denkt sie, dass es eine Lösung für dieses Problem geben wird. Aber ich glaube nicht daran.“ Er atmete tief durch. „Man kann nicht alles haben, was man sich wünscht. Aber ich würde diesen Traum so gern mit ihr leben.“
    Sanft streichelte er den Handrücken seiner Mutter und betrachtete die bläulichen Adern unter der durchscheinenden Haut. „Du weißt, ich kann nicht gut über persönliche Dinge sprechen. Wenn es um die Patienten geht, habe ich kein Problem. Aber wenn es mich selbst betrifft … Ich weiß genau, was ich sagen will – doch die Worte kommen einfach nicht heraus, sie sind wie eingefroren. Aus diesem Grund ist auch meine Ehe mit Angela gescheitert. Wenn wir wirklich geredet hätten, wäre unsere Beziehung vielleicht zu retten gewesen.“
    Er lächelte reuevoll. „Ich schätze, zwischen Dad und dir war es ähnlich. Und auch ich konnte euch nie meine Gefühle mitteilen. Nie habe ich Dad gesagt, wie sehr ich ihn geliebt habe.“ Sam biss sich auf die Lippen. „Ich versuche, mich zu ändern. Und du hast recht: Wir müssen reden. Vielleicht kannst du mir helfen, die richtigen Worte für Jodie zu finden.“
    Für einen Moment hielt er inne, dann schluckte er schwer. „Aber vielleicht ist es dafür auch schon zu spät. Ich habe mich so sehr gegen diese Liebe gewehrt und Jodie dadurch furchtbar verletzt.“
    Die Zeit verging quälend langsam. Noch immer lag seine Mutter regungslos da, die Augen geschlossen. Um halb neun beugte sich Sam über sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Ich versuche noch mal, Jodie zu erreichen. Ich bin gleich zurück, Mum.“
    Sam ging wieder hinaus, schaltete sein Telefon ein und wählte Jodies Nummer, doch wieder erreichte er sie nicht. Also war sie noch immer nicht zurück, oder sie hatte es aufgegeben, auf ihn zu warten, und war zu

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