JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22
uns im Kreis, Jodie. Das hilft keinem von uns.“
Ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie blinzelte, um sie zu verdrängen. „Bitte, Sam …“
„Versteh doch, ich muss gehen, sonst finden wir beide keinen Seelenfrieden.“
Doch sein Körper strafte seine Worte Lügen. Die Berührung ihrer Hand auf seinem Arm genügte, um das Begehren in ihm zu entfachen. Sam konnte sich einfach nicht länger zurückhalten. Er stand auf und legte sanft die Arme um ihren schlanken Körper. Ohne darüber nachzudenken, küsste er sie, leidenschaftlich und gleichzeitig voller Verzweiflung.
Dann trat er abrupt einen Schritt zurück und sagte heftig: „Wir dürfen das nicht tun!“
Jodie sagte nichts. Doch ihr Blick erinnerte ihn an jenen Abend, an dem sie sich zum ersten Mal geliebt hatten. Sie hatte im weichen Kerzenlicht des Weihnachtsbaumes gestanden und ausgesehen wie ein Engel. Selbst mit rot geweinten Augen und einem Gesicht, in dem Verärgerung und Angst standen, war sie wunderschön. Er begehrte sie mehr als jemals zuvor, und er verfluchte sich dafür, dass er nicht fähig war, ihr zu widerstehen. Doch im gleichen Moment hob er sie auf seine Arme und trug sie die Treppe hinauf.
Sie hinterließen eine Spur achtlos hingeworfener Kleidung auf dem Weg zum Schlafzimmer, und als sie endlich in ihrem Bett lagen, umgeben von weichen Kissen, nahm er den Duft ihrer Haut wahr und fühlte sich, als sei er nach Hause gekommen.
Sein Herz war endlich am Ziel seiner Träume angelangt. Doch sein Verstand warnte ihn, dass dieser Zustand nicht von langer Dauer sein konnte. Aber Sam wollte keine kurze, leidenschaftliche Affäre. Er wollte Jodie für immer. Dennoch wusste er, dass es unmöglich war. Was auch immer sie sagte, er war überzeugt, dass ihre Liebe ebenso enden würde wie seine Ehe mit Angela. Ein Anfang voller Hoffnung, die langsam versank und die Liebe mit sich herabzog.
Das bedeutete, er musste gehen. Jetzt.
Offensichtlich spürte Jodie, dass er nicht bleiben wollte, denn sie schlang die Beine fest um seine Hüften. „Sam, lass mich nicht allein“, bat sie sanft.
„Ich muss die Katze versorgen.“
„Du hast doch eine Katzenklappe, oder?“, fragte sie leise.
„Stimmt.“
„Und nette Nachbarn, die deiner Katze etwas zustecken, wenn sie an deren Tür miaut?“
Sam lachte zärtlich. „Sie weiß genau, wie sie es anstellen muss zu bekommen, was sie will.“ Genau wie Jodie, dachte er amüsiert. Sie wollte ihn – und er wusste ganz genau, dass er jetzt gehen musste, wenn sie beide nicht noch mehr verletzt werden wollten.
„Dann wird sie es problemlos überleben, wenn du heute Nacht nicht nach Hause kommst“, erklärte Jodie ungerührt. „Sie kann rein und raus, und sie wird auch nicht verhungern. Bleib heute Nacht bei mir, Sam. Lass uns morgen früh zusammen aufwachen.“
Sein Verstand warnte ihn, nicht auf sie zu hören. Doch er ignorierte seine innere Stimme und strich ihr sanft über die goldblonden Locken. „Hast du morgen Dienst?“
„Nein, ich habe frei. Und du?“
Ich muss früh raus, formte sich der Satz in seinem Kopf. Sag ihr, dass du früh rausmusst!, befahl seine Verstand.
Doch sein Herz rebellierte erneut. „Ich habe Spätdienst“, sagte er wahrheitsgemäß.
„Hmmm.“
Der lockende Ton in Jodies Stimme ließ seine Abwehr noch weiter dahinschmelzen. „Ihr Blick ist ausgesprochen lüstern, Dr. Price“, hauchte er rau.
„Tatsächlich, Dr. Taylor?“ Sanft fuhr sie mit der Hand über seine Brust, spielte mit den Knöpfen seines Hemdes, und ließ die Finger tiefer gleiten.
Sam stöhnte. „Wenn du so weitermachst …“
„Gute Idee“, schnitt Jodie ihm das Wort ab.
„Ich kann nicht klar denken, wenn du mich so berührst“, warnte er.
Sie lächelte. „Sehr gut. Vielleicht schaffst du es dann endlich einmal, auf dein Herz zu hören und nicht auf deinen Verstand.“
„Jo…“
Doch sie erstickte seine Worte mit Küssen, und wenig später dachte er nicht länger nach.
12. KAPITEL
Als Sam am nächsten Morgen erwachte, hielt er Jodie fest in seinen Armen. Es war noch früh, doch durch die hellen Vorhänge schimmerte schon genügend Tageslicht, sodass er ihre sanften, entspannten Gesichtszüge betrachten konnte. Sie schlief noch tief und fest, und Sams Blick fiel auf ihren Mund, der so weich und verlockend aussah. Am liebsten hätte er sie wachgeküsst, doch gleichzeitig wollte er ihren Schlaf nicht stören. In diesem Moment bewegte sie sich leicht und murmelte seinen
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