JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22
Weihnachten und außerdem sein erster Geburtstag. Natürlich war er sich beider Feste nicht wirklich bewusst. Aber er war begeistert von dem großen Baum mit all den funkelnden Lichtern und dem glänzenden Weihnachtsschmuck. Er spielte mit einer Karte, die er in die Hand gedrückt bekommen hatte, und mit dem Einschlagpapier und beobachtete neugierig seine Eltern. Beide bemühten sich, einen Schaukelelefanten aus einem Karton zu heben, und anschließend bauten sie ihn zusammen, weil sie feststellen mussten, dass das Spielzeug nur teilweise zusammengesetzt war.
Später blieb Freddy gerade eine Minute lang auf dem fertigen Elefanten sitzen. Dann rutschte er wieder hinunter und kroch zu dem viel interessanteren Karton, um ihn näher zu erforschen.
„Ich fürchte, der Elefant war ein Reinfall“, stöhnte Rocco. „Das Papier und die Verpackung gefallen ihm erheblich besser.“
„Was macht das schon, solange er glücklich ist“, antwortete Amber strahlend und beobachtete fasziniert das Funkeln des herrlichen Diamanten in dem Verlobungsring, den Rocco ihr an den Finger gesteckt hatte. „Ich wette, ich bin die einzige Braut weit und breit, die einen Verlobungsring nach ihrer Hochzeit bekommen hat. Er ist einfach traumhaft.“
„Leider kommt er achtzehn Monate zu spät, Pussycat.“ Rocco beobachtete sie liebevoll, aber auch leicht belustigt, während sie über den dazu passenden Eternity-Ring jubelte, den sie gerade ausgepackt hatte. „Der ist für all die schweren Wochen, die du im Krankenhaus liegen musstest, um Freddy zu bekommen.“
„Nun, vielleicht ist es nicht ganz so schlimm gewesen, wie ich es geschildert habe. Wenn du regelmäßig zu Besuch gekommen wärst, hätte ich mir bestimmt nicht so leidgetan. Das nächste Mal …“
„Das nächste Mal? Soll das ein Scherz sein?“, rief Rocco entsetzt. „Freddy wird ein Einzelkind bleiben.“
Freddy war in den Karton gekrochen und kam nicht wieder hinaus. Er schrie aus Leibeskräften und schlug wild um sich. Amber eilte ihm zu Hilfe und setzte ihn erneut auf den Elefanten. Nach seinem beängstigenden Erlebnis war ihm das friedliche Schaukeltier eindeutig sympathischer.
„Das nächste Mal geht es mir bestimmt gut“, beruhigte Amber ihren Mann.
„Ich liebe Freddy sehr. Aber deine Gesundheit ist mir wichtiger, bella mia.“
„Ich weiß. Du verehrst den Boden, auf dem ich wandle“, zog Amber ihn auf und betrachtete den riesigen Berg von Geschenken, der noch auf sie wartete. Liebevoll sah sie erst Freddy und dann Rocco an. Vor allem Rocco. Er war unglaublich leidenschaftlich und romantisch. Und jetzt gehörte er ihr.
Rocco zuckte erschrocken zusammen. „Habe ich das etwa gesagt?“
„Und noch viele andere Dinge … Gegen Mitternacht hast du dich ziemlich hinreißen lassen.“ Zuversichtlich, wie es nur eine Frau sein kann, die sich geliebt weiß, strahlte Amber ihn an und zwinkerte ihm zu.
Rocco schlang seine Finger um ihre und zog sie besitzergreifend an sich. „Du bist eine kleine Hexe, und ich liebe dich.“
„Ich liebe dich ebenso … Und deshalb habe ich auch nicht das Buch mit den zweihundert unterschiedlichen Tipps, wie man eine Frau befriedigen kann, für dich besorgt. Du hättest es als verkappte Anspielung betrachten können“, zog sie ihn auf. „Außerdem könnte ich vor Erschöpfung tot umfallen, wenn du mir noch mehr Lust bereiten würdest. Stattdessen habe ich dies hier gewählt. Fröhliche Weihnachten, Rocco.“
Rocco wickelte eine goldene Miniaturschubkarre aus und strahlte Amber derart an, dass ihr das Herz überzufließen schien. „Ich werde sie auf meinen Schreibtisch stellen, cara .“
Freddy war auf den Kopf des Elefanten gesunken und eingeschlafen.
„Freddy und du sind das schönste Weihnachtsgeschenk, das ich jemals bekommen habe“, gestand Rocco gerührt und wiegte zärtlich seinen leise schnarchenden Sohn.
„Ich habe es sogar noch besser getroffen“, stellte Amber fest, schmiegte sich unter seinen anderen Arm und blickte glückselig in die glühenden Holzscheite. „Ich habe dich bekommen, eine fantastische Hochzeitsfeier und werde heute das wunderbarste Weihnachtsfest aller Zeiten erleben, weil es unser erstes gemeinsames ist.“
Rocco zog sie zu sich herum und drückte die Lippen so zärtlich auf ihren Mund, dass ihre Knie weich wurden und sie matt an seinen festen muskulösen Körper sank. „Einfach zauberhaft“, keuchte er verlangend. Nur Freddys leiser schläfriger Protest, weil er fast zerquetscht
Weitere Kostenlose Bücher