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JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22

JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22

Titel: JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE HARDY JESSICA HART LYNNE GRAHAM
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Ellen gegangen.
    Wenn er sie das nächste Mal nicht erreichte, würde er es morgen auf der Station versuchen. Natürlich würde er damit für Gerede sorgen. Aber zur Hölle mit der Gerüchteküche, er musste sie sprechen.
    Mary war wach, als er ins Zimmer zurückkehrte.
    „Sam.“ Sie lächelte schwach und nahm die Sauerstoffmaske ab.
    „Mum, setz die Maske wieder auf, du brauchst sie“, warnte Sam.
    Sie ignorierte seinen Ratschlag. „Hast du etwas gegessen?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, ich war telefonieren.“
    „Du musst aber etwas essen!“
    „Mum, ich bin Arzt. Ich werde aufpassen, dass ich nicht verhungere“, erwiderte er schmunzelnd. Dann setzte er sich auf die Bettkante. „Wie fühlst du dich?“
    „Mir geht es gut. Dieses ganze Getue ist albern.“
    „Es ist wichtig, damit es dir schnell wieder besser geht.“ Er drückte ihre Hand. „Ich möchte, dass du bald wieder gesund bist. Also, gönn dir jetzt ein bisschen Ruhe.“
    „Wir müssen reden“, beharrte sie. „Darüber, was mit Angela und dir war.“
    „Das ist Vergangenheit, Mum. Bitte, reg dich nicht auf. Warte, bis es dir besser geht. Und setz jetzt bitte die Maske wieder auf.“
    „Nein. Wir müssen jetzt reden.“ Sie sah ihn streng an.„Über Kinder.“
    Er schluckte. „Ich werde keine Kinder haben. Tut mir leid, Mum. Und Angela …“
    „Nicht Angela. Jodie.“
    Seine Augen weiteten sich vor Erstaunen. „Jodie?“
    „Die Frau, die aussieht wie ein Engel.“ Mary lächelte amüsiert, als sie den Gesichtsausdruck ihres Sohnes sah.
    Er sah sie erschrocken an. Hatte sie etwa alles gehört? „Du meinst … du hast gar nicht geschlafen?“
    „Ich hatte nur die Augen geschlossen.“
    Sam nickte ernüchtert. „Dann weißt du ja bereits alles.“
    Eine Träne rann langsam an ihrer Wange hinab. „In unserer Familie hat man nie viel geredet. Das ist meine Schuld.“
    „Es spielt keine Rolle mehr.“ Er drückte ihre Hand. „Ich liebe dich, Mum.“
    „Und ich liebe dich, Sam.“ Ihre Augen glänzten. „Aber ich habe es dir nie gesagt.“
    Sam dachte daran, wie kühl seine Eltern immer gewesen waren, als er klein war. Nie hatten sie mit ihm getobt, ihn spontan an sich gedrückt oder ihm liebevolle Spitznamen gegeben. Er hatte immer angenommen, es läge daran, dass seine Eltern schon ziemlich alt waren, als er geboren wurde. Oder dass er vielleicht kein Wunschkind war. Dieser Gedanke hatte ihn immer bedrückt.
    „Liebt sie dich?“, fragte Mary unvermittelt.
    „Jodie?“ Er nickte. „Ja, sie hat es immer wieder beteuert.“
    „Dann werdet ihr einen Weg finden.“ Mary verschränkte ihre Finger mit seinen und sah ihren Sohn voller Zuversicht und Liebe an. „Sprich mit ihr und folge deinem Herzen. Es ist noch nicht zu spät.“
    Vielleicht hatte sie recht. Doch wenn er Jodie nicht bald erreichte, würde es zu spät sein. Viel zu spät.
    Auch um elf Uhr abends ging Jodie nicht ans Telefon. Keine Panik, sagte Sam sich. Sie wird heute Nacht bei Ellen schlafen. Vermutlich haben sie sich einen gemütlichen Abend gemacht, und sie hat keine Lust mehr heimzufahren. Am liebsten hätte er bei Ellen angerufen, doch er hatte ihre Telefonnummer nicht, er kannte nicht einmal ihren Nachnamen. Ich werde morgen noch einmal bei Jodie anrufen, beschloss er.
    Doch auch am nächsten Morgen meldete sie sich nicht.
    Er hatte keine andere Wahl, er musste versuchen, sie auf der Station zu erreichen. Sam wusste nicht, ob Jodie Früh- oder Spätschicht hatte, doch er überlegte sich, dass er in jedem Fall gegen zwei Uhr mittags eine gute Chance hatte, sie im Krankenhaus zu erwischen.
    Zwei Uhr! Wie sollte er die Zeit bis dahin überstehen?
    „Erkläre es mir“, verlangte Mary am nächsten Morgen flüs
    ternd zu wissen.
    „Was soll ich dir erklären?“
    „Warum bist du davon überzeugt, dass du keine Familie gründen kannst?“
    Sam errötete. Es fiel ihm schwer, über solch persönliche Dinge zu sprechen, besonders mit seiner Mutter. Doch er hatte ihr ja bereits sein Herz ausgeschüttet, als er glaubte, sie schliefe. Was also war so schlimm daran, jetzt offen mit ihr zu sprechen?
    „Angela und ich hatten lange versucht, ein Baby zu bekommen. Doch es hat nicht geklappt, und wir haben uns untersuchen lassen. Die Ärzte fanden heraus, dass es an mir lag.“
    „Was ist mit künstlicher Befruchtung?“, fragte Mary schonungslos.
    Er schüttelte den Kopf. „Es funktioniert in meinem Fall nicht. Ich habe keine aktiven Spermien.“
    Seine Mutter

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