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JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22

JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22

Titel: JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE HARDY JESSICA HART LYNNE GRAHAM
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Familie, deren Sohn eine Herztransplantation braucht.“
    Julianne schenkte ihr einen mitleidigen Blick. „Ach, Sie wissen es gar nicht?“
    „Was?“, fragte Jodie zurück, und ihr Herz schlug bis zum Hals.
    „Dr. Taylor ist fort.“
    Fort? Seit wann? Wohin? Jodie versuchte, Fassung zu bewahren. „Wann erwarten Sie ihn zurück?“, fragte sie, um einen sachlichen Tonfall bemüht.
    Julianne zuckte die Achseln. „Vorerst nicht.“
    „Er hat doch keinen Urlaub oder freie Tage beantragt“, wunderte sich Jodie.
    Julianne hob bedauernd die Hände.
    Jodie biss die Zähne zusammen. Wenn sie jemals Oberärztin würde, hätte sie eine fähigere und menschlichere Sekretärin, nahm sie sich vor. Doch das nützte ihr in diesem Moment nichts. „An wen kann ich mich in der Zwischenzeit wenden?“, wollte sie wissen.
    „Richard hat seine Fälle übernommen.“
    „Danke für die Auskunft.“ Sie musste wissen, was geschehen war. Doch wie sollte sie es herausfinden, ohne Juliannes Argwohn mit noch mehr Fragen zu wecken? Sie zwang sich zu lächeln und meinte scheinbar beiläufig: „Das kam ein bisschen überraschend, oder?“
    „Was?“
    „Nun, ich meine, dass er fort ist, ohne seinen Kollegen ein Wort zu sagen.“
    Julianne bedachte sie mit einem abschätzenden Blick. „Nun, einige von uns hat er ja informiert“, entgegnete sie kühl.
    Sam hatte langfristig vorgehabt zu gehen? Er hatte es gewusst, bevor er diese Nacht mit ihr verbracht hatte? Er hatte ihr sein Versprechen gegeben – obwohl er niemals vorhatte, zu ihr zurückzukehren. Verzweifelt grub Jodie in ihrem Gedächtnis. Er hatte zwar gesagt, dass er sich nach einem neuen Job umsehen wollte, doch er hatte nie konkret erwähnt, wann er gehen würde.
    Aber Julianne hatte auch nicht gesagt, dass er für immer gegangen war.
    „Warum musste er fort?“, fragte Jodie leise und hoffte, Julianne würde nicht hören, wie sehr ihre Stimme zitterte.
    „Aus persönlichen Gründen“, informierte sie die Sekretärin hochmütig. „Sie werden verstehen, dass ich darüber nicht sprechen kann.“
    Persönliche Gründe, wiederholte Jodie still. Meinetwegen? Er hatte sie erneut verlassen. So viel also war sein Wort wert. „Okay, dann werde ich später mit Richard sprechen“, erklärte sie abschließend und bemühte sich, unbekümmert zu
    klingen. Doch als sie sich umwandte und das Büro verließ, spürte sie, wie sein Verrat ihr Herz zerriss.
    „Sam!“ Mary Taylor sah ihren Sohn an und griff gerührt nach seiner Hand. Dann nahm sie die Sauerstoffmaske ab. „Mein Junge“, keuchte sie.
    Er streichelte ihre fahle, eingefallene Wange. „Kann ich etwas für dich tun, Mum? Möchtest du vielleicht ein Glas Wasser?“
    Langsam schüttelte sie den Kopf. Die kleine Bewegung schien eine große Anstrengung für sie zu sein. „Müssen reden“, brachte sie mühsam heraus.
    „Nein, Mum.“ Sie schaffte es kaum mehr, ganze Sätze zu sprechen, jedes Wort war eine enorme Herausforderung, und Sam wollte nicht, dass sie sich überanstrengte.
    „Mein Fehler.“
    „Du bist eine wundervolle Mutter. Mach dir keine Gedanken“, versicherte er ihr, ohne genau zu wissen, was sie meinte. Sie hatte eine Lungenentzündung, und er wusste, dass die Krankheit ihren Körper sehr geschwächt hatte.
    „Du und Angela“, sagte sie. „War mein Fehler.“ Stoßweise kamen die Worte, unterbrochen von pfeifender Atemnot. „Hätte zum Arzt gehen müssen, als du klein warst.“
    Sam fluchte innerlich. Er wollte nicht auch noch hier daran erinnert werden. „Es ist vorbei, Mum. Mach dich nicht dafür verantwortlich, du wusstest doch nicht, wie ernst die Folgen sein würden.“
    „Müssen reden“, wiederholte sie flehend.
    Sam runzelte die Stirn und wollte sie fragen, was sie meinte, doch sie war vor Erschöpfung bereits wieder eingeschlafen. Er setzte ihr die Sauerstoffmaske wieder auf und ließ sich in dem Sessel neben ihrem Bett nieder. Dann hielt er behutsam ihre Hand und sah immer wieder auf den Monitor, der gewissenhaft Pulsschlag und Atmung seiner Mutter aufzeichnete. Noch vor zwölf Stunden hatte er eine andere Hand in seiner gehalten.
    Sam schloss die Augen. Er musste Jodie unbedingt anrufen und ihr sagen, warum er fort war. Sie würde sich fürchterliche Sorgen machen. Doch als die Klinik in Cornwall angerufen und mitgeteilt hatte, dass seine Mutter mit einer schweren Lungenentzündung eingeliefert worden sei, war er sofort ins Auto gesprungen und zu ihr gefahren.
    Seine Mutter hatte vor einer

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