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JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22

JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22

Titel: JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE HARDY JESSICA HART LYNNE GRAHAM
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für sie wäre, ihre Beziehungen zu den Kollegen auf der Gynäkologie spielen zu lassen und ihnen weiszumachen, es handle sich um den „Fall eines Freundes“.
    Vielleicht sollte sie lieber eine andere Taktik versuchen. „Sam, wenn … wenn du nicht dieses Problem hättest und wir uns kennengelernt, verliebt und geheiratet hätten – würdest du mich verlassen, wenn es an mir läge, dass wir keine Kinder bekommen könnten?“
    Irritiert schaute er sie an.
    „Würdest du mich dann verlassen?“, wiederholte sie nachdrücklich ihre Frage.
    Einen Moment lang glaubte sie, er werde nicht antworten. Doch plötzlich schien die kämpferische Anspannung von ihm abzufallen. „Nein, niemals.“
    „Warum glaubst du dann, ich würde dich verlassen, nur weil der Fall bei uns andersherum liegt?“
    Sam zuckte die Achseln. „Ich habe meine Erfahrungen.“
    „Angela?“
    Mit schmerzverzerrtem Gesicht schloss er die Augen. „Genau.“
    Jodie reichte über den Tisch und ergriff seine Hand. „Sam, erzähl es mir. Du musst darüber sprechen, damit ich dich verstehen kann. Nicht jede Kleinigkeit, aber ich will wissen, was dich so verletzt hat.“
    „Du hast recht“, gab er zu, doch er zögerte weiterzusprechen.
    „Vielleicht tut es dir gut, endlich mit jemandem darüber zu reden“, ermutigte sie ihn sanft, „anstatt all den Schmerz in deinem Herzen zu verschließen.“
    Würde er ihr von Angela erzählen? Oder würde er einfach aufstehen und gehen? Jodie wartete voller Angst. Das Schweigen, das nun folgte, schien Stunden zu dauern. Endlich aber ergriff er ihre Hand und atmete tief durch.
    „Ich habe Angela an der Universität kennengelernt“, begann er mit so leiser Stimme, dass sie ihn kaum verstehen konnte. „Sie studierte Jura und hatte den Ehrgeiz, eine der besten Absolventinnen zu werden. Es stand bereits fest, dass sie eine brillante Karriere vor sich haben würde.“ Ein zynisches Lächeln umspielte seine Mundwinkel. „Du erinnerst mich an sie, wie sie früher war – voller Lebensfreude, zielstrebig und gleichzeitig humorvoll. Ich hatte vor, mich auf Onkologie zu spezialisieren und stand kurz vor dem Examen. Ich war mir so sicher, dass wir für immer glücklich sein würden.“
    Nachdem er einmal begonnen hatte, sprudelten die Worte nur so aus ihm heraus. Plötzlich war es so einfach, Jodie alles zu erzählen – zu erklären, warum er den Boden unter den Füßen verloren hatte und so lange brauchte, um wieder zu sich selbst zu finden.
    „Eines Tages sagte Angela, sie wünsche sich ein Baby.“ Jodie sah, wie sich der Muskel an seiner Schläfe anspannte. „Wir haben es knapp zwei Jahre lang versucht. Zwei Jahre, in denen wir Monat für Monat auf den Eisprung gewartet haben und schließlich nur noch Sex nach Terminkalender hatten. Und dann jedes Mal die Enttäuschung, wenn Angela mir weinend erzählte, dass es wieder nicht geklappt hatte. All ihre Freundinnen, so schien es, wurden schon bei dem Gedanken an ein Baby schwanger. Nur bei uns funktionierte es nicht.“
    Sam atmete tief durch und machte eine kurze Pause. Dann fuhr er fort. „Schließlich haben wir uns untersuchen lassen, und es stellte sich heraus, dass ich keine Kinder zeugen kann. Doch Angela wollte unbedingt ein Baby, dieser Wunsch bestimmte mittlerweile ihr Leben – also verließ sie mich für jemanden, der ihr diesen Traum erfüllen konnte.“ Für einen Moment blickte er mit leerem Blick traurig an Jodie vorbei. „Damit hat sie nicht nur unser gemeinsames Leben vernichtet. Sie hatte eine Affäre mit ihrem Chef, er war ebenfalls verheiratet und hatte drei Kinder. Sie hat auch diese Familie zerstört. So viel Leid, weil ich ihr nicht geben konnte, was sie wollte.“
    „Du kannst dir nicht die Schuld daran geben“, widersprach Jodie energisch. „Möglicherweise hätten sie sich sowieso ineinander verliebt, oder er hätte seine Familie wegen einer anderen Frau verlassen.“
    „Vielleicht, vielleicht auch nicht.“ Sam seufzte. „Doch ich trage zumindest einen Teil der Schuld. Sie hätte mich nicht verlassen, wenn wir eine Familie hätten gründen können.“
    „Sam, du weißt doch genau, dass sich Gefühle ändern können. Manchmal glaubt man, jemanden zu lieben, und plötzlich …“
    Ihre Stimme erstarb, denn Jodie dachte auf einmal an Graham. Sie hatte geglaubt, ihn zu lieben, und war so sehr verletzt gewesen, als er sie verlassen hatte. Doch am Weihnachtsabend mit Sam hatte sie erfahren, dass sie zuvor gar keine Ahnung gehabt hatte,

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