Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22

JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22

Titel: JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE HARDY JESSICA HART LYNNE GRAHAM
Vom Netzwerk:
Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass es nach zehn war. Für Farmer begann der Tag früh, und deshalb ging Bram zeitig ins Bett. Aber vielleicht erwischte sie ihn doch noch.
    Sie griff nach dem Telefon, tippte aber vor Aufregung die falsche Nummer ein, sodass sie noch einmal von vorn beginnen musste.
    „Was willst du ihm denn sagen?“, fragte Ella. „Du kannst ihm ja nicht einfach erzählen, dass er dich heiraten wird.“
    „Müssen wir wirklich heiraten?“ Sophie stärkte sich mit einem Schluck Wein und zwang sich, langsamer zu wählen. „Wir können einfach so tun als ob, bis die ganze Aufregung sich gelegt hat, und dann sagen, dass wir unsere Meinung geändert haben. Bram muss nur eine Weile mitspielen. Das wird er sicher für mich tun.“ Sie wünschte, dass sie so zuversichtlich wäre, wie sie klang.
    Sophie konnte sich genau vorstellen, wie das Telefon nun in der Küche von Haw Gill klingelte. Normalerweise stand es auf der Anrichte. Sollte Bram noch nicht schlafen, könnte er nach dem zweiten oder dritten Klingeln am Apparat sein. Doch es klingelte und klingelte.
    „Bitte, du darfst noch nicht im Bett sein, Bram“, murmelte Sophie. Was sollte sie nur tun, wenn der Anrufbeantworter ansprang? So eine Neuigkeit konnte man wohl kaum auf dieser Maschine hinterlassen. Ach, übrigens, ich habe Melissa er zählt, dass wir heiraten. Ich hoffe, es ist okay. Bis bald.
    „Haw Gill Farm.“
    Erleichterung durchflutete sie, als sie die tiefe, gelassene Stimme hörte.
    „Gott sei Dank, dass du da bist!“, platzte sie sofort heraus. „Ich muss mit dir reden.“
    „Sophie?“
    Er klang ein wenig seltsam. „Ich habe dich doch nicht aufgeweckt, oder?“
    „Nein, nein.“ Trotzdem klang er ein wenig zögerlich. „Es ist nur kein besonders guter Zeitpunkt gerade“, fügte er vorsichtig hinzu.
    „Was meinst du damit?“
    Wieder war es seltsam still am anderen Ende. „Na ja … Vicky ist da.“
    „ Vicky? “
    „Vicky Manning. Du erinnerst dich doch an sie, oder?“
    Sophie nahm den Hörer vom Ohr und starrte ihn entgeistert an.
    „Ich erinnere mich“, entgegnete sie kurz angebunden, nachdem sie den Hörer wieder an ihr Ohr gelegt hatte. „Was macht sie denn bei dir?“
    Eigentlich hatte sie gelassen und erfreut klingen wollen. Stattdessen stellte sie erschreckt fest, dass ihre Stimme feindselig geklungen hatte. Und was noch schlimmer war, eifersüchtig.
    „Sie wartet darauf, dass ich ihr einen Kaffee mache“, erklärte Bram.
    Kaffee. Ach ja? Sophie sank der Mut.
    Dass Bram sich mit ihr im Pub getroffen hatte, war eine Sache. Aber wenn er Vicky mit zu sich nach Hause nahm, war das etwas ganz anderes. In London hätte so etwas keine große Bedeutung, aber die Haw Gill Farm lag so abgelegen, dass man nicht mal eben jemanden nebenbei auf einen Kaffee einlud.
    Was bedeutete, dass Bram vielleicht noch mehr vorhatte als einen Plausch bei einem Becher Kaffee.
    Sophie drehte sich der Magen um. Nicht weil sie eifersüchtig gewesen wäre – nicht wirklich jedenfalls –, aber Bram und Vicky? Sie passte einfach nicht zu ihm. Bram würde das doch sicher auch so sehen.
    „Ist es denn wichtig?“, fragte Bram wieder in diesem vorsichtigen Ton, als Sophie immer noch nichts erwiderte.
    „Natürlich ist es wichtig. Sonst würde ich dich doch um diese Zeit nicht anrufen!“,schnauzte Sophie. Dass Vicky tatsächlich bei Bram war, verwirrte sie mehr, als sie sich eingestehen wollte.
    Gott, und wenn es tatsächlich etwas Ernstes war? Vielleicht waren Bram und Vicky ja das neue Paar in der Gegend. Melissa würde innerhalb kürzester Zeit davon wissen. Und was sollte sie, Sophie, ihr dann sagen? Ach, es war nur ein Scherz, dass ich Bram heiraten will?
    Sie senkte die Stimme. „Kann Vicky dich hören?“ „Nein, sie ist im Wohnzimmer.“ Instinktiv hatte Bram ebenfalls die Stimme gesenkt.
    Das Wohnzimmer von Haw Gill war von jeher besonderen Gelegenheiten vorbehalten gewesen. Sophie wusste nicht, ob dies nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war. Falls Bram sich in Gegenwart von Vicky wohlfühlte, hätten die beiden jedenfalls am Küchentisch gesessen.
    Auf der anderen Seite hatte das Wohnzimmer mit den dicken roten Vorhängen, die die Kälte abhielten, an einem Winterabend etwas sehr Einladendes. Sophie konnte sich bildlich vorstellen, wie Vicky es sich auf dem Kaminvorleger bequem gemacht hatte. Der flackernde Feuerschein spendete anheimelndes Licht. Vicky würde dort warten, bis Bram mit dem Kaffee kam.
    Wer war das?,

Weitere Kostenlose Bücher