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Julia Winterträume Band 8 (German Edition)

Julia Winterträume Band 8 (German Edition)

Titel: Julia Winterträume Band 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton , Susan Mallery , Penny Jordan
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brachen sie in fröhliches Gelächter aus.
    Sasha blickte aufs Meer hinaus und sagte etwas zu den Jungen, dann hob sie den Feldstecher an die Augen und hockte sich zu ihnen. Nico – irgendwie wusste Gabriel, dass er es war – lehnte sich an sie, legte den Arm um sie und den Kopf an ihre Schulter, während Sam sich auf ihre andere Seite stellte. Gebannt verfolgte Gabriel, wie Sasha das Fernglas erst Sam, dann Nico reichte. Gabriel beschattete mit der Hand seine Augen und spähte aufs Wasser hinaus. In der Ferne konnte er einen kleinen Schwarm Delfine ausmachen. Die flinken Meeresbewohner hatten Sasha schon immer fasziniert.
    Nico reichte ihr das Fernglas zurück. Sie nahm es, küsste ihn auf die Stirn und legte einen Arm liebevoll um ihn, den anderen um Sam.
    Gabriel spürte einen schmerzlichen Stich in der Brust. Als Kind hatte er eine zärtliche mütterliche Umarmung nie kennengelernt, schon gar nicht von seiner eigenen Mutter. In seinem jungen Leben hatte es nur Schläge und Beschimpfungen gegeben. Später war er bei seinem unerbittlichen stolzen Großvater aufgewachsen, der ihn nur geduldet hatte, weil ihm nichts anderes übrig geblieben war.
    Unten am Strand drückte Sasha ihre Söhne nochmals an sich und gab sie frei. Die morgendlichen Spaziergänge gehörten zu ihrem Ferienritual, das an diesem Morgen durch die Entdeckung der Delfine gekrönt wurde.
    Als sie sich aufrichtete, rief Sam begeistert: „Dort oben ist Cousin Gabriel!“ Prompt begann der Junge, über den Sand auf ihn zuzurennen, und Nico folgte ihm.
    Sam kam als Erster bei Gabriel an und warf sich ihm in die Arme. Die Zwillinge schienen ihn wirklich zu mögen, musste er sich eingestehen. Jetzt klammerte sich auch Nico an ihn und blickte zu ihm auf, dabei redeten beide pausenlos aufgeregt auf ihn ein und berichteten von ihrem Spaziergang und den Delfinen.
    „Ich werde in mein Lebensbuch schreiben, dass ich Delfine gesehen habe“, verkündete Nico.
    „Und ich in meins auch“, rief Sam, der seinem Zwillingsbruder nicht nachstehen wollte.
    „Erst solltet ihr euch eingehender über sie informieren“, riet Sasha ihnen. „Vielleicht finden wir Fotos im Internet, die ihr in eure Lebensbücher kleben könnt.“
    „In meinem hab ich schon eingetragen, dass Gabriel unser Vormund ist“, berichtete Nico seiner Mutter. „Da könnte ich doch auch ein Foto von ihm einkleben.“
    „Was ist ein Lebensbuch?“, fragte Gabriel.
    „Eine Art Tagebuch“, erklärte Sasha kühl. „Seit die Jungen schreiben gelernt haben, führen sie jeder eins. Sie halten ihre schönen Erlebnisse fest.“
    „Auch traurige, wie über den Tag, als Daddy starb“, warf Sam ein. „Mal sehen, wer zuerst beim Haus ist!“, forderte er seinen Bruder zum Wettrennen heraus.
    Zumindest oberflächlich betrachtet, scheint Sasha eine gute Mutter zu sein, musste Gabriel sich erneut eingestehen. Sie widmete sich ihren Söhnen hingebungsvoll, kümmerte sich um sie, beschützte sie und erzog sie zur Selbstständigkeit. So sah es jedenfalls aus. In Wirklichkeit war sie eine ausgezeichnete Schauspielerin, die ihre Rolle so oft gespielt hatte, dass sie fast echt wirkte. Er wusste das.
    Während die Jungen davonstürmten, blieb Sasha absichtlich hinter Gabriel zurück. Sie war verkrampft und angespannt und hatte das Gefühl, kaum atmen zu können. In den letzten drei Nächten hatte sie kaum geschlafen, obwohl sie völlig erschöpft war.
    Zielstrebig rannten die Zwillinge zur Villa, sie waren hungrig und konnten es kaum erwarten, sich über ihr Frühstück herzumachen. Nun beschleunigte auch Sasha den Schritt, um sie einzuholen, dabei hielt sie den Blick auf die Jungen gerichtet, während sie Gabriel überholte.
    „Du vergeudest nur deine Zeit, Sasha, und das weißt du“, warnte er sie leise. „Mir kannst du nichts vormachen. Ich kenne dich zu gut und weiß, was in dir vorgeht.“
    Ihr Herz begann heftig zu pochen, dabei war sie sicher gewesen, nach all den Jahren endgültig gegen Gabriel immun zu sein. Und wenn nicht? Wenn sie wie eine Drogen- oder Alkoholabhängige nie ganz von ihm loskam?
    Ich bin über ihn hinweg, ermahnte sie sich. Sie hatte ihre Lektion gelernt, war inzwischen eine reife, weltgewandte Frau, die sich nicht mehr in seelische Abhängigkeit begab. Sie begehrte ihn nicht mehr.
    „Du magst glauben, mich zu kennen“, erwiderte sie gefasst, „aber das Mädchen, das du kanntest, gibt es nicht mehr, Gabriel. Was Carlo mir gegeben hat …“
    „Was hat Carlo dir gegeben?“

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