Julia Winterträume Band 8 (German Edition)
Haben Sie Wein da? Ein Château d’Este Zinfandel würde hervorragend hierzu …“
„Catarina.“
„Ja bitte?“
„Halten Sie endlich den Mund.“
So viel also zu dem alten Sprichwort mit der Liebe und dem Magen. Nun, dann musste sie wohl seinen Verstand ansprechen. Davon schien er ja genug zu haben. „Jake?“
„Was?“
„Jake“, sie holte tief Luft, „ich habe nachgedacht.“
„Bei Ihnen kann das nur Schwierigkeiten bedeuten.“
Sie ignorierte die Bemerkung. „Sie sind offensichtlich nicht begeistert davon, die Verantwortung für mich zu haben.“ Er sagte nichts. Sie hatte keinen Widerspruch erwartet, aber er könnte zumindest etwas Höflichkeit zeigen. „Und ich bin nicht begeistert, plötzlich unter Ihrer Obhut zu stehen.“
„Erstaunlich! Wir haben etwas gemeinsam!“
„Wie gesagt, ich habe nachgedacht.“
Er wandte ihr das Gesicht zu. „Es gibt keine andere Lösung. Sie brauchen einen Ehemann, und ich muss ihn für Sie finden. Zudem bleibt uns nicht viel Zeit dafür.“
Sie nickte. „Ich weiß. Erinnern Sie sich noch, was Sie sagten? Über die kulturellen Unterschiede? Wir sprachen über die Untreue brasilianischer und amerikanischer Ehemänner, und Sie sagten …“
„Ich habe vieles gesagt. Und dann habe ich Sie geküsst.“
Schweigen senkte sich über den Raum. „Stimmt“, sagte Catarina schließlich.
„Das wird nicht wieder vorkommen.“
Sie starrte ihn an. „Warum nicht?“
Jake blickte tief in diese fragenden Augen. „Weil es falsch wäre“, meinte er leise. „Ich bin Ihr Vormund. Meine Aufgabe ist es, mich um Ihr Wohlergehen zu kümmern.“
„Es schadet doch sicherlich meinem Wohlergehen nicht, wenn Sie mich küssen?“
War sie wirklich so naiv? Sein Blick glitt zu den vollen, rosigen Lippen. Naiv oder nicht, er musste sich im Umgang mit ihr besser unter Kontrolle halten. „Ihrem zukünftigen Ehemann würde es nicht gefallen.“
Jetzt zitterten diese süßen Lippen. „Aber den kenne ich doch noch gar nicht!“
„Und genau das werden wir so schnell wie möglich ändern. Morgen werde ich ein paar Anrufe machen und den Stein ins Rollen bringen.“ Jake nahm ihre Hand. „Catarina, ich werde einen Ehemann für Sie finden, und ich werde mein Bestes tun, um einen guten Mann zu finden.“
Sie nickte, dann senkte sie den Kopf. Ihr Haar fiel vor, wie ein schimmernder Vorhang, der ihr Gesicht verdeckte. Jake musste an sich halten, um nicht die Hand nach den seidigen Locken auszustrecken.
„Catarina, ich weiß, es ist nicht das, was Sie wollen, aber …“
„Aber es muss getan werden.“
„Genau. Und je eher Sie das akzeptieren …“
„Ich habe es akzeptiert.“ Sie sah auf. „Mir ist klar, dass die Bedingungen des Testaments erfüllt werden müssen.“
„Tatsächlich?“ Jake blinzelte. „Nun, das freut mich zu hören … Ich meine, ich bin froh, dass Sie …“
Was war mit ihm los? Wieso bekam er keinen Satz zu Ende? Natürlich war er froh. Es gab überhaupt keinen Grund, warum ihr Einverständnis ihn missmutig stimmen sollte.
„Ich bin erleichtert, dass Sie es endlich einsehen“, sagte er brüsk.
„Allerdings gibt es da noch ein paar Voraussetzungen.“
Voraussetzungen? Jake wollte sie schon darauf hinweisen, dass sie nicht in der Position war, Bedingungen zu stellen, doch was schadete es schon, sie reden zu lassen? Wichtig war doch, dass sie zugestimmt hatte, nicht mehr gegen ihn anzukämpfen. „Und welche?“
Catarina entzog ihm ihre Hand und räusperte sich. „Zuerst möchte ich eine Frage stellen: Sagt das Testament irgendetwas darüber aus, wie lange ich verheiratet sein muss? Ich meine, wenn mein Ehemann nach einer gewissen Zeit stirbt? Hätte ich dann trotzdem die Bedingungen erfüllt, um mein Erbe zu erhalten?“
Er sah sie ungläubig an. „Catarina, das können Sie unmöglich ernst meinen! Glauben Sie, ich lasse zu, dass Sie einen Mord planen?“
„Einen …?“ Catarina lachte auf. „Himmel, ich rede doch nicht davon, jemanden umzubringen! Ich will lediglich wissen, was geschieht, wenn meine Ehe nicht hält. Ich wollte nur nicht das S-Wort benutzen, solange ich nicht weiß, wie die Optionen aussehen.“
Jake verstand überhaupt nichts mehr. „Das S-Wort?“
„Scheidung.“
Sie beugte sich verschwörerisch vor, so nah, dass ihre Haare ihn an der Nase kitzelten. Ihr Haar roch nach Vanille und ihre Haut nach … Rosen? Es wäre einfach, das herauszufinden. Er brauchte nur seinen Mund an ihren Hals zu legen und zu
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